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9. August 2012 4 09 /08 /August /2012 21:53

Die Blumentopf-Offensive 2012 geht in die nächste Runde. Bevor in wenigen Wochen das neue Crew-Album 'Nieder mit der GbR' erscheinen soll, legt Sepalot nun nach dem Bandprojekt Ya-Ha! von Schu und '4s Punks' von Roger noch einmal selber was vor. Oder legt er doch eigentlich nach? Denn 'Chasing Beats' ist quasi eine Art Fortsetzung zu seinem im letzten Herbst veröffentlichten Werk 'Chasing Clouds'.

sepalot-cover.jpgEindeutig am Leichtesten zu erkennen ist das bei 'Don't Love Me', das den Sound von der damaligen Single 'Rainbows' noch einmal präsentiert. Allerdings wurden die Lyrics von Fabian Füß durch neue Zeilen von Johnny Popcorn ersetzt, hinter dem Hezekiah aus Philadelphia steckt.

Das hypnotisierende Instrumental oder zumindest „Strings & more“ davon gibt’s noch unter http://soundcloud.com/sepalot/rainbows-strings-more als Free Download. Aber auch im neuen Songtext geht es darum, dass die Liebe ein seltsames Spiel und die Suche nach der oder dem Richtigen nicht ganz einfach ist:  „I ask my mama: 'Where do we live?'/ She told me: 'Home is where the heart is'.“

Retro-Futuristic Phillysound

Aus Philadelphia stammt außerdem Chill Moody, mit dem Sepalot quasi gleich die nächste Brücke zurück zu 'Chasing Clouds' schlägt. Den mit ihm und Fashawn nahm er bereits eine Version von 'Change' auf, die als Free Download unter http://soundcloud.com/sepalot/change-feat-fashawn-chill zur Verfügung steht.

Nun hat Chill Moody auf 'I Can't Give Up' einen ganzen Song lang Zeit zu zeigen, was er drauf hat. In einer Zeile bezieht er sich auf 'Survival Of The Fittest' von Mobb Deep, malt textlich jedoch sogar noch ein düstereres Bild als das New Yorker Rap-Duo: „There's a war goin' on outside, no man is safe from./ Nowadays, you can't even run from it.“

Musikalisch hat Sepalot dafür sein eigenes Stück 'Get Out Of My Way' recycled. Für 'Welcome To The Feelgood' mit dem Rapper Verso aka Versemega aus – genau – Philadelphia hat er sich dagegen noch einmal bei Elementen seines Stücks 'Why Don't You' bedient.

From Russia with Lovely Rhymes

Neben der ganzen Action mit den Philly-Jungs hat Sepalot aber auch noch ein paar fein abgestimmte Instrumental-Tracks und schließlich noch 'Rossijskij Dwor' dazu gepackt. Wenn das mit der Übersetzung hinhaut, heißt das wohl soviel wie „russischer Hof“. Und den beschallen die Moskauer Slavon, Zkmn.Fast-BRM und Iskra mit ihren „Liebesgrüßen“.

Fazit: 'Chasing Beats' ist die gelungene Fortsetzung, Ergänzung oder gar Weiterführung zu 'Chasing Clouds' – je nachdem, wie einem die neuen Ideen, Versionen und Varianten gegenüber den „Originalen“ gefallen. Wobei Sepalot durchaus ruhig noch ein bisschen mehr auf die CD hätte packen können. Aber auch dieser kleine Ausflug macht auf jeden Fall Laune und Lust auf mehr. Und mehr von seinen Produktionen zu hören gibt es ja dann demnächst mit Blumentopf.

Mehr Informationen unter: http://www.sepalot.com

CD voraussichtlich ab 10. August 2012 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Ya-Ha! – Immer Und Überall 
Blumentopf – allein, allein

Sepalot live und in Farbe 2012: 25.08. Dachau – Roxibar *** 02.10. Münster – Grey *** 13.10. Traunstein – Club Metropolitan (mit Live Drums) *** 03.11. Saarbrücken – Das Modul *** 10.11. Buchs (CH) – Krempel (mit Live Drums) *** 29.12. Stuttgart – Speakeasy (mit Live Drums) *** 31.12. Luzern (CH) – "Hasliberg Wetterhorn" (mit Live Drums)

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5. Juli 2012 4 05 /07 /Juli /2012 19:37

Sieben Jahre ist sein letztes Album 'Im Rahmen der Möglichkeiten' schon wieder alt. Wer hätte da noch mit Chima gerechnet? Wer hatte ihn überhaupt auf dem Schirm? Denn neben dem Erfolg mit Brothers Keepers gelang ihm nie der Sturm auf die Charts. Das könnte sich nun mit 'Stille' ändern.

chima-cover.jpgDie erste Single 'Morgen' war zumindest schon ein guter Vorbote und konnte immerhin bis auf Platz 29 klettern. Und das, obwohl es doch eher ums Faulenzen geht. Oder gerade deswegen? So heißt es unter anderem in den Lyrics beim Refrain: „Morgen – fang ich von vorne an./ Morgen – nehm' ich mein Leben in die Hand./ Erst morgen, aber dann richtig, Mann./ Morgen! Wenn nicht morgen, wann denn dann?“

Im Video dazu werden diverse (optische) Tricks aufgefahren: Mal schwebt er über dem Bett, mal lässt er ein paar Mädels Auto für ihn spielen, indem sie die Windschutzscheibe hoch halten und die Scheibenwischer hin und her bewegen. Ja, auch so kann sich ein Drückeberger bedienen lassen.

Tanz auf dem Vulkan

Mit 'Risiko' schlägt der in Frankfurt am Main lebende Sohn nigerianischer Eltern dann allerdings einen ganz anderen Weg ein und neue Töne an. Wieder einmal, denn in seiner Karriere gab es schon diverse Veränderungen. Rappte er 1996 auf dem Album '... Pens, Mic, Public Transportation, A Dictaphone ... And It Don't Stop' mit seiner Crew Otropic T(h)ree noch auf Englisch, nahm er sein Solo-Debüt 'Reine Glaubenssache' 2002 in deutsch auf.

2005 verlagerte er auf dem Zweitwerk 'Im Rahmen der Möglichkeiten' den Rap zugunsten eines warmen Soul-Gesangs ordentlich in den Hintergrund. Und nun geht Chima wie gesagt bei 'Risiko' den nächsten Schritt und unterlegt seinen Gesang mit einem Elektro-Instrumental: „Risiko – und ich tanz' auf dem Vulkan./ Verdammt, was soll mir passieren?/ Ich hab die Götter mit mir – Risiko!“

'Fliegen' und 'Ausflug Ins Blaue' hauen quasi in die gleiche Kerbe. Dance-Beat, Über-Vertrauen, Ab-feiern. Und es funktioniert. Passend dazu existiert übrigens zu 'Morgen' auch ein Remix von Deichkind, der ihm ordentlich Dampf unter dem Hintern macht.

Wenn die Stille kommt

Wer sich noch an die ruhigeren Stücke von Chima oder seine Kollabos mit Kollegen wie Xavier Naidoo und Curse erinnert, kommt dann mit 'Dich Zu Lieben' wieder auf seine Kosten, wenn er über das Ende einer gescheiterten Liebe singt. Im Gegenteil dazu besingt er im Duett mit Sängerin Lary dafür die 'Kleinigkeiten', die einen am anderen faszinieren und begeistern. Gegen ein „Gefällt mir“ unter https://www.facebook.com/CHIMA.music/app_240591826049824 gibt es das Stück als Free Download.

Weniger gefallen dürfe allerdings seine Liebeserklärung ans 'Koma'. Das Wort beschreibt ja normalerweise eine schlimme Sache und wurde heutzutage durchs „Koma-Saufen“ umgedeutet – wobei das auch eine schlimme Sache ist. Nun singt Chima genauso davon, wie er den Bewusstseinsverlust begrüßt: „Nicht hier, nicht dort, wie bewusstlos./ Koma – deine Leidenschaft inspiriert./ Ich lad mich an dir auf./ Diese Freiheit macht mich groß.“

Schöner ist danach 'Lieb Mich', mit dem der Sänger um die Gunst seiner Auserwählten kämpft. Im Refrain heißt es: „Lieb mich einfach, ich lieb dich doch auch./ Geh mit mir, ich geh auch voraus./ Lieb mich einfach, ich lieb dich doch auch./ Lass es zu, ich führ uns ins Glück.“

Ganz am Ende des Albums steht mit dem Titeltrack 'Stille' schließlich die Erkenntnis, dass nach all dem Kämpfen auch ein bisschen Ruhe und Frieden gut tut: „Ich sehe rot, sehe schwarz – und erblinde bald vor Wut./ Ich denk, ich würd' was ändern – doch am Ende wird nichts gut./ Aber wenn die Stille kommt, dann bin ich hier./ Dann bin ich eins.“

Fazit: Chima hat sich mit 'Stille' noch einmal neu erfunden – und nicht nur der Erfolg mit der ersten Single gibt ihm recht. Mit seiner Art zu singen hat er einen sehr eigenen Stil entwickelt, bei dem es wirklich schade wäre, ihn nicht mehr zu hören. Möge 'Stille' nur die Ruhe vor dem Sturm sein!

P.S. am 2. Juni 2016: Eben erst im Booklet entdeckt, dass Patrice Bart-Williams und Michael Kurth an dem Album mitgeschrieben und die Beatgees es produziert haben.

CD voraussichtlich ab 06. Juli 2012 im Handel erhältlich. Mehr Infos: http://www.chima.tv

Das könnte dazu passen:
Deichkind – Befehl von ganz unten
Xavier Naidoo – Danke fürs Zuhören

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19. April 2012 4 19 /04 /April /2012 21:46

Unter dem schön klingenden Pseudonym Parov Stelar veröffentlicht der österreichische DJ und Produzent Marcus Füreder seit 2003 seine Electroswing-Musik und konnte in seiner Heimat schon einige Charterfolge feiern. Mit der Doppel-CD ’The Princess’ könnte das nun auch hierzulande klappen!

cover-parov.jpgDie Single 'Jimmy's Gang' zeigt schon einmal eindrucksvoll, was Parov Stelar unter Electroswing versteht: über einen fröhlich treibenden Beat werden funky Bläser-und Vocal-Samples gesetzt.

Für den ebenfalls auf 'The Princess' enthaltenen Remix dazu hat Enzo Siffredi seine Maschinen angeworfen, um das Ganze mit einem metallisch stampfenden House-Instrumental ein bisschen stärker Richtung Club zu scheuchen. Wobei die spaßige Grundstimmung ein wenig flöten geht.

Die Prinzessin auf der Tanzfläche

Der Titeltrack 'The Princess' wirkt gegenüber 'Jimmy's Gang' dagegen schön grimmig – mit dem stetigen Pianospiel und den souligeren Vocals. Überhaupt werden die Electroswing-Nummern wie 'All Night', 'Booty Swing' und 'Silent Shuffle' immer wieder durch deutlich anders geartete Stücke unterbrochen. 'Requiem For Annie' ist ein nur einminütiges Interlude und 'The Beach' wird von melancholischen Streicherklängen begleitet.

Als Bonus auf der ersten CD gibt es den 'Part 2' zu 'True Romance', wobei es sich im Grunde auch um eine Art Remix handelt, denn Lilja Bloom singt die gleichen Lyrics wie im ersten Teil: „I think that you know that I'll for sure be with you./ And I know that it's hard to believe in yourself.“

Neben Lilja Bloom sind noch Cleo Panther, die Parov Stelar üblicherweise bei Live-Auftritten begleitet, und der Sänger Anduze aus Los Angeles auf dem Album zu hören. Warum Max The Sax und Jerry Di Monza bei einigen Stücken als Feature-Gäste genannt werden, ist ein bisschen unklar, da sie zur Band gehören und bei deutlich mehr Liedern beteiligt sind.

Fazit: Da 'The Princess' gleich als Doppel-CD mit 'The Vinyl Collection 2010-2012' erscheint, kommt bei der Auswahl von insgesamt 28 Songs weder die Vielfalt noch die Spielfreude zu kurz. Wer will da nicht Cleo Panthers Aufruf folgen, wenn sie bei 'Sally's Dance' mit folgenden Worten alle Jazzfans zum Tanzen einlädt: „So come on, Hepcats in the house – move your feet!“

CD voraussichtlich ab 20. April 2012 im Handel erhältlich.
 

Mehr Informationen unter: http://www.parovstelar.com

Das könnte dazu passen:
Jazzanova – Upside Down
Trackshittaz – Traktorgängstapartyrap

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12. April 2012 4 12 /04 /April /2012 18:37

Vor gut sechs Jahren veröffentlichte Shabani das Album 'A Tree In A City'. Für 'I Love Wohlstandstrash' setzt der Schweizer Sänger Patrick Gusset noch mal neu an. Band ausgetauscht, Songtexte auf deutsch und mehr Rock zum Reggae. Hört sich gut an!

shabani-cover.jpgDas neue Werk eröffnet Shabani angriffslustig gleich mit dem Titeltrack 'Wohlstandstrash'. Mit Sprechgesang zu treibendem Gitarren-Sound nimmt er in den Lyrics den Kosumwahn und andere seltsame Auswüchse der Gesellschaft aufs Korn: „Ich bin dein Wohlstandstrash./ Ich bin die siebenfach verpackte Zahnpasta, Burn-Out-Syndrom avec Antidepressiva./ Ich bin der Winner bei DSDS, ich bin das 'Es ist aus' per SMS.“

Ein Herz für Saloons und Cafés

In eine ganz andere Richtung geht dann das darauf folgende 'Most Wanted'. Entspannt mit Bläser-Unterstützung gibt Shabani hier den Revolverhelden im Western-Ambiente. Mit einer Zeile erinnert er an 'Bang Bang' von Nancy Sinatra: „Bang bang, I shoot him down./ Bang bang, er küsst den Ground.“

Als Aushängeschild fürs Album wurde allerdings 'Cappuccino' ausgewählt, wobei im Video mehr oder weniger der Songtext 1:1 bebildert wird. Ähnlich wie The Edge im Clip zu 'Numb' von U2 wird der sitzende Sänger von den anderen Mitwirkenden malträtiert. Selber schuld, wenn er über Öl-Krise, Tomatensauce und Aschenbecher singt.

Doppelt hält besser / Wein doch

Die Lyrics beziehungsweise der gesamte künstlerische Ausdruck scheinen ihm übrigens insgesamt so wichtig zu sein, dass gleich zwei (!) Booklets mit jeweils über 20 Seiten der CD beigefügt wurden. Für jedes Stück hat sich Shabani außerdem einen alternativen Titel ausgedacht.

Der Untertitel zu 'Wohlstandstrash' ist zum Beispiel 'Verlorene Brille', der zu 'Zwietalk' ist 'Wein Nein'. Obwohl er in den Lyrics dazu eher das Gegenteil empfiehlt: „Ich wäre gern nicht mehr du, sondern ich./ Du machst mich so was von fertig./ Mach dich mal locker, Digger./ Sei doch mal locker, Alder./ Meinetwegen, dann nimm noch'n Wein.“

Bloß bei 'Lied' ist der Untertitel 'Lied'. Vielleicht, weil der Refrain dieser feinen, kleinen Ballade schon genug zum Nachdenken anregt: „Ich sing ein Lied, das deine Welt nicht braucht.“

Fazit: Die Mischung aus Ernsthaftigkeit, Wortwitz und Selbstironie überzeugt. Und da 'I Love Wohlstandstrash' schon letztes Jahr in seiner Heimat veröffentlicht wurde, folgt hoffentlich schon bald mehr von Shabani.

CD voraussichtlich ab 13. April 2012 im Handel erhältlich.

Mehr Informationen unter: http://www.myspace.com/shabanimusik

Das könnte dazu passen:
Olli Schulz – SOS
Jacques Palminger And The Kings Of Dub Rock – Mondo Cherry


Shabani live und in Farbe 2012: 28.4. München – Feierwerk *** 11.5. Innsbruck (A) – Treibhaus *** 12.5. Greding – Hippodrom *** 18.5. Miltenberg – Beavers *** 19.5. Hamburg – MoorFire *** 20.5. Köln – Underground *** 21.5. Aachen – Hotel Europa

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9. April 2012 1 09 /04 /April /2012 21:26

Seit 2005 haben Main Concept, die HipHop-Urgesteine aus München, kein Album mehr veröffentlicht. Immerhin gab es aber immer wieder vereinzelte Lebenszeichen auf Samplern und bei befreundeten Rap-Kollegen. Daran ändert nun ’Wor(l)d Connects’ nun zwar auch nichts, zeigt aber, dass das Team noch am Start ist, wie international es vernetzt ist und dass aus der Ecke noch mehr gute Musik folgen wird.

cover-world-connects.jpgDas verbindende Element auf ’World Connects’ ist in erster Linie Produzent Glammerlicious von Main Concept, der alle Beats der insgesamt 13 Stücke gebaut hat. Für das bisher unveröffentlichte ’Who We Are’ konnte er aber auch seinen MC David Pe wieder hinters Mic locken. Passend zum internationalen Ansatz des Projekt rappt er in seinen Lyrics Folgendes: „Und auf einmal fühlt ihr euch so unglaublich lebendig./ Auch wenn man nicht versteht, was ich sag, taugt es letztendlich./ Das dritte Auge und der siebente Sinn lassen sich nur aktivieren, wenn das Feeling stimmt.“

MUC >> NYC >> HAM

Das Feeling des kräftig pumpenden Tracks kam auch gut bei Gitarrist Lazimba aus Kingston und Pee Froiss an. Xuman und Kool Kocc 6, die beiden Rapper der Gruppe aus der senegalesischen Hauptstadt Dakar, bauen bei ihren Zeilen zu ’Who We Are’ auch ein paar deutsche Worte ein: „Who we are? Pee Froiss, Main Concept and Lazimba./ And you don’t like it? Me show you my Mittelfinger.“

Die vier anderen Stücke mit Main Concept sind dagegen alle etwas älter, wurden für die Compilation aber noch einmal geremixt. Bei ’Algo Para Creer’ arbeit(et)en sie mit Get Open und der französischsprachigen Sängerin Marie Martin aus New York zusammen, bei ’The World Ain’t Ready’ mit unter anderem Samy Deluxe und Raptile. Verglichen mit den Orten, aus denen die anderen Gäste stammen, ist das aber fast schon Standard.

"Give you what you need"

Für das retro-futuristische ’Heat It Up!’ lässt Glam einerseits Roger Rekless ein paar schöne (Vocal-)Scratches beisteuern, um andererseits den Londoner Soweto Kinch mit dem Australier Omar Musa um die Wette rappen zu lassen. Wobei Omar Musa laut einem Zitat aus dem Booklet gleich noch mehr Einflüsse mitbringt: „I’m a Malaysian Australian guy with a Muslim background. No matter what I say, even if I’m writing a love song, or a club song, it is inherently political, because it’s being seen through that lens.“

Hinzu kommen beispielsweise Lieder mit Ulises Quinones aus Kuba, DAM aus Palästina, Dead Prez aus Florida und Vicelow von der Saian Supa Crew aus Frankreich. Sepalot hatte letztes Jahr auf 'Chasing Clouds' zwar unter anderen Fashawn aus Kalifornien und Ladi6 aus Neuseeland dabei, aber eine so international aufgestellte Gästeliste muss lange gesucht werden.

The World According To... G.L.A.M.

Das Ganze erinnert ein bisschen an 'The World According To... RZA', bei dem der Wu-Tang-Produzent mit Leuten aus zum Beispiel Norwegen, Frankreich, Schweden und Deutschland zusammenarbeitete. Dabei entstand auch 'Ich Kenne Nichts (Das So Schön Ist Wie Du' mit Xavier Naidoo. So einen Hit ist bei 'Wor(l)d Connects' nun nicht zu finden, aber der universelle Geist ist dafür ebenso spürbar.

Fazit: So vielseitig wie auf 'Wor(l)d Connects' wurde schon lange nicht mehr gezeigt, wie HipHop die größten Distanzen überbrückt. Und sowohl der neue Track mit Main Concept als auch der Zusatz 'Vol. 1' deuten zum Glück darauf hin, dass da noch mehr folgen wird.

Mehr Informationen unter: http://www.58beats.com

CD voraussichtlich ab 13. April 2012 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
DCS – Silber
Xavier Naidoo – Danke fürs Zuhören

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28. März 2012 3 28 /03 /März /2012 20:37

Sieben verflixte Jahre hat DJ Format keine reguläre Platte mehr unter seinem Namen veröffentlicht. Doch nun gibt er laut Titel seines dritten Werks ein ’Statement Of Intent’ ab, dass er weitermachen will. In der deutschen Übersetzung heißt das Absichtserklärung. Und Format macht damit die klare Ansage, dass alles beim Alten bleibt: Hier gibt’s Musik für erwachsene B-Boys!


cover-format.jpgSeit Mitte der Neunziger Jahre produziert der im englischen Brighton lebende Matt Ford als DJ Format schon HipHop-Tracks. 2003 erschien sein eigenes Debütalbum ’Music For The Mature B-Boy’, zwei Jahre später folgte 'If You Can't Join'em... Beat'em'. Irgendwie wollte er damals nicht so recht in die Rap-Szene passen. Und vor allem nicht an deren Sound anpassen.


Sein Stil erinnerte immer eher an die gute, alte Zeit von der Sugarhill Gang und Kurtis Blow. Touren mit DJ Shadow und Ugly Duckling bestätigten zudem, in welchem Spannungsfeld sich Format bewegt: funky Produktionen für Breakdancer, Nostalgiker und Sample-Fans. Da passten früher seine bekanntesten Gast-MCs Chali 2na und Akil von Jurassic-5 gut ins Bild, die anfangs auch einen entspannten Old-School-Flow auffuhren.


(T)Raumschifffahrtsgesellschaft


Bei 'Statement Of Intent' sind es nun die amerikanischen Untergrund-Rapper Mr. Lif und Edan, die zumindest eingefleischten HipHop-Hörern ein Begriff sein dürften. Während der zuerst genannte über ein eher düster-minimalistisches Instrumental das Thema 'Terror' abarbeitet, wundert sich Edan in seinen Lyrics darüber, wie verrückt die Reise mit dem Raumschiff namens Erde ist.


Etwas verrückt war auch die Idee von Edan, den Songtext in seinem Twitter-Account zu veröffentlichen. Wer mitlesen will, muss nämlich nun erst einmal die Textschnipsel in die richtige Reihenfolge bringen. Oder eben von unten nach oben lesen. Hier ist ein richtig sortierter Ausschnitt aus den atemlos vorgetragenden Gedanken zur Lage der Welt: „The planet is a capsule ship in outer space that travels in the path intended by the sun that rules the nine./ The jewels of rhyme are genuine. I'mma send you 'em, using the time continuum.“

 

Sureshot? Aber sicher!

Neben den beiden Amis ist es Sureshot La Rock, der diesmal seine Reime zu Formats Musik beisteuert. Als Legit veröffentliche er Anfang der Neunziger Jahre eine Maxi namens ’Junglez Of The East’ und später einzelne Stücke wie ’Alpha Omega’ unter seinem jetzigen Pseudonym. Ein englischsprachiges Interview dazu gibt es hier.


Bei sechs der insgesamt 16 Stücke ist Sureshot am Mic und unterstützt Format dabei perfekt. Wo der Produzent musikalisch den Pionieren des HipHop Tribut zollt, macht er es mit seinen Lyrics. ’Remember’ ist mit sovielen Hinweisen gespickt, dass wahrscheinlich niemand (!) außer ihm alle decodieren kann.

Der Titeltrack ’Statement Of Intent’ orientiert sich dagegen an ‚’Ego Trippin’ von den Ultramagnetic MCs und ’Words I Manifest’ von Gang Starr. Die zweite Strophe leitet Sureshot zum Beispiel eins zu eins wie Guru ein: I profess and I don't jest cause the words I manifest...“ – um dann mit eigenem Input fortzufahren – „...are directed at you.“


Fazit: Mit seinem ’Statement Of Intent’ ist DJ Format auf jeden Fall eine wichtige Ergänzung zum heutigen HipHop-Sound. Seine Liebe zum Recycling von unzähligen Samples wirkt auf den ersten Blick zwar etwas retro, ist aber so detailiert, dass er damit fast schon seine eigene Nische schafft. Und damit die weiter gefüllt wird, sollte er sich definitiv nicht wieder sieben Jahre Zeit lassen, um mehr funky Stuff nachzulegen.


Mehr Informationen unter: http://www.djformat.com

CD voraussichtlich ab 30. März 2012 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
DCS – Silber
Alex Puddu – The Golden Age Of Danish Pornography

 


 

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21. März 2012 3 21 /03 /März /2012 18:00

Sex sells! Folglich hat der dänische Musiker Alex Puddu nicht lange gezögert, als er die Chance bekam, den Soundtrack zur DVD ’The Golden Age Of Danish Pornography’ zu schreiben, einer Sammlung von Sexfilmchen aus den Siebzigern. Das Ergebnis kann sich dabei hören lassen: groovy, funky und sexy!

alex-puddu-cover.jpgFür Alex Puddu ist damit auch eine Art Traum in Erfüllung gegangen. Sein Musikgeschmack war laut eigener Aussage schon immer stark von jenen Filmen beeinflusst, die er als junger Mann gesehen hat.

„I used to go out and rent old vintage movies at the local video store...“, gibt Alex Puddu im Booklet freizügig zu. Allerdings nicht (nur) wegen der Bilder, sondern: „... because I just appreciated the old soundtracks so much.“

Sax in the City

Schon beiden den Titeln der einzelnen Stücke ist die Liebe zum Detail erkennbar: Da trifft der ’Kinky Hairdresser’ auf ’The Dirty Games Of Dr. Love’, bei dem das Saxofon sanft zur schummrigen Begleitmusik spielt. Wem’s gefällt, der sollte dann noch in den Bonus-Track ’Feeling Saxy’ reinhören.

Für mehr Action sorgen dagegen unter anderen ’Naughty Girls At The Wild Party’. Wobei da eher Bilder von coolen Blaxploitation-Filmen in den Sinn kommen, bei denen der knallharte Held cool durch die Straßen von New York City patrouilliert, um die bösen Jungs dingfest zu machen.

The Good, The Bed And The Boogie

Unterstützt wurde er unter anderem von Soren Christensen, sonst Orgel-Spieler bei der Blues-Rockband The Blue Van, und Sängerin Trina Echidna. Alex Puddu vergleicht sie mit Edda Dell’Orso, die mit Ennio Morricone unzählige Soundtracks aufgenommen hat – zum Beispiel für die Spaghetti-Western ’Für Eine Handvoll Dollar’ und ’Zwei Glorreiche Halunken (The Good, The Bad And The Ugly)’ von Sergio Leone.

Fazit: Mit seiner Produktion sorgt Alex Puddu definitiv dafür, dass viele Leute bestimmt gerne in seine Fußstapfen treten und sich einschlägige Filme besorgen, weil sie hoffen, dass deren Soundtrack so cool rüberkommt wie ’The Golden Age Of Danish Pornography’.

Mehr Informationen unter: http://www.alexpuddu.com

CD voraussichtlich ab 23. März 2012 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:

Jazzanova – Upside Down

Roger Willemsen – My Favourite Things: Singers

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15. März 2012 4 15 /03 /März /2012 21:55

Seit fast einem Jahrzehnt veröffentlicht Olli Schulz nun schon seine Lieder, die inhaltlich zwischen Alltagsromantik, eigenwilligem Humor und punktgenauer Gesellschaftsanalyse pendeln. Da macht auch ’SOS – Save Olli Schulz’ keine Ausnahme, sondern einfach weiter – und gute Laune!

olli-schulz-cover.jpgZum Teil sind die „neuen“ Stücke schon ein paar Jahre alt, haben sich aber seit den ersten Testläufen live noch entwickelt. So hat Olli Schulz bei der schönen Kopf-hoch-Hymne ’Wenn Es Gut Ist’ im Gegensatz zu einer früheren Version im Refrain die beiden Wörter „schön“ und „gut“ getauscht. Bei den Lyrics der Album-Aufnahme heißt es jetzt: „Wenn es gut ist, wird es schön sein und ein Leben lang passieren./ Wenn es böse ist, dann weißt du's und du wirst es schnell verlieren.“

Mic-Check mit der Crew


Hilfe bei den Aufnahmen gab es unter anderem von Winson, Gisbert zu Knyphausen, Christoph Noodt von den Ohrbooten, Walter Schreifels von Gorilla Biscuits und Rival Schools, Produzent Moses Schneider und Ben Lauber.

Die zuletzt Genannten haben gemeinsam 1996 den Transporterraum als Studio und mehr gegründet und arbeiten seit Jahren mit Olli Schulz zusammen. Im Stück ’Phosphormann’ hat er ihnen dafür im Songtext ein Denkmal gesetzt: „Hallo Ben, gib mir ’nen Beat./ Moses, mach das Mic an./ Der Song ist endlich fertig./ Und ich glaube, jetzt bin ich dran.“

Wenn Olli Schulz jemanden nicht leiden kann, sagt er das aber auch. Beim Skit ’Crew’ disst er die Konkurrenz in bester HipHop-Manier: „Deine Atzen bewegen sich wie Katzen./ Deine Homies schminken sich wie Omis./ Dein Crew hört dir nicht mehr zu.“

Dame, König, As, Stand-Up

Überhaupt HipHop! 'H.D.F.K.K.' scheint eine Bewerbung für das Aggro-TV-Onlineformat "Halt Die Fresse" zu sein. Und bei ’Ich Kenn’ Da Ein’ experimentiert Olli Schulz mit Auto-Tune, was auf jeden Fall Spaß macht. Zumal es inhaltlich um Typen geht, die immer erzählen, mit wem sie alles Tolles abhängen. Wobei den Angebern am Schluss ein Strich durch die Rechnung gemacht wird: „Eine Frage noch: Kennen die dich auch – oder kennst nur du sie?“

Aber natürlich hat Olli Schulz nicht jeden Tag einen Clown gefrühstückt. Lieder wie ’Old Dirty Man’ oder ’Ich Liebe 2 Mädchen’ für Frau und Tochter spiegeln die Realität im ernsteren Licht wider. In 'Koks & Nutten' erzählt er in fast sechs Minuten die Geschichte vom kometenhaften Aufstieg, dem tiefen Fall und dem glücklichen Ende eines Sängers dieser  
...Band, von der jeder gerade sprach."

Wenn Olli Schulz beim letzten Stück ’Danke An Alle’ jedoch das ganze ABC auf die Bühne holt, damit es fürs Mitwirken an ’SOS – Save Olli Schulz’ gefeiert wird, klingt das wie ein Sketch von Heinz Strunk. Was vielleicht gar nicht so abwegig ist, wie es scheint. Wäre nicht verwunderlich, wenn Olli Schulz mal einen Roman veröffentlicht, der die Absurditäten des Alltags einfach mal gebündelt in eine Geschichte packt.

Fazit: Das neue Album klingt so locker und leicht aus der Hüfte geschossen, dass es nicht nur Freude macht, Olli Schulz zuzuhören, sondern sofort die Zugabe eingefordert wird. Das kann doch nicht wirklich wieder drei Jahre dauern, bis mehr folgt. Wenn es gut ist, soll es nämlich nicht nur schön sein, sondern auch schön weiter gehen.

Mehr Informationen unter:
http://ollischulz.com 

CD voraussichtlich ab 16. März 2012 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Die Sterne – Für Anfänger
P:lot – Zuhören

Olli Schulz live und in Farbe 2012: 24.3. Wien (A) – HdM Springbreak Festival *** 12.4. Stuttgart – Theaterhaus Saal 2 *** 13.4. Dortmund – FZW *** 14.4. Osnabrück – Lagerhalle „Popsalon“ Festival *** 16.4. München – Muffathalle *** 17.4. Frankfurt – Batschkapp *** 19.4. Köln – Stollwerck *** 20.4. Hamburg – Große Freiheit *** 27.4. Berlin – Astra *** 28.4. Leipzig - Theaterfabrik

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8. März 2012 4 08 /03 /März /2012 16:43

Statt schwarz zu blau wird es bei SpongeBob Schwammkopf gelb zu blau. Die Fortsetzung zu ’Das Gelbe Album’ macht da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat: bei Coverversionen zu vor allem aktuell angesagten Hits. Wobei sich inhaltlich wieder alles um das Leben des kleinen Meeresbewohners dreht. Mit allem, was dazu gehört: U-Boot, Grill-Imbiss, Ebbe und Flut!

spongebob-cover-blau-Kopie-1Gesungen wird die ganze Sause von Santiago Ziesmer, dem Sprecher von Sponge Bob und der deutschen Synchronstimme von Steve Buscemi. Produziert wurde das Ganze wieder von den Beatgees aus Berlin, die unter anderem letztes Jahr mit ihren Instrumentals auf den Top-Ten-Alben von Tim Bendzko und F.R. vertreten waren.

Da wird die Sektpulle zum Pfannenwender

Die deutschen Songtexte hat alle Norbert Bohnsack für ihn geschrieben, der mit seiner Band Norbert & Die Feiglinge 1990 mit dem Acapella-Stück 'Manta' („Und ich fahr' ja den Manta“) einen Top-Ten-Hit in den deutschen Singlecharts gelandet hat.

Für ’Weil Ich Ein Burgerbrater Bin’ hat er sich zum Beispiel ’Berlin City Girl’ von Culcha Candela vorgenommen und darauf folgende Lyrics geschrieben: „Und der Grund, warum ich ihn doppelt mag, ist weil er manchmal so süß ’Fertig!’ sagt./ Auf so einen Burger würd’ jeder warten. Da leckt sich sogar ein Wal die Barten./ Schick gemacht, Pfannenwender in der Hand, serviert er den City Brunch.“

Verglichen mit dem Original ist besonders schön, dass schon das Ersetzen einzelner Worte ausreicht, um ein Schmunzeln in die Mundwinkel zu zeichnen: „Und der Grund, warum ich sie doppelt mag, ist weil sie manchmal so süß ’Opfer!’ sagt./ Auf so eine Braut würde jeder warten. Bring keinen Strauß mit, schenk ihr ´n Schrebergarten./ Schick gemacht, Sektpulle in der Hand. 13 Uhr, so geht City Brunch.“

Klassiker gestern und heute

Fehlen dürfen natürlich nicht seine Interpretationen zu ’Mr. Saxobeat’ von Alexandra Stan und ’Danza Kuduro’ von Don Omar, die letztes Jahr beide die deutschen Singlecharts anführten. Dazu gesellen sich unter anderem ’Stay’ von Hurts, ’StroboPop’ von Die Atzen und ’Over The Rainbow’ von Iz Kamakawi’woole.

Aber auch vor klassischen Quellen schrecken die Macher ja nicht zurück. War es beim letzten Mal die von Beethoven inspirierte ’Ode An Die Dusche’, ist diesmal das über 130 Jahre alte Orchesterstück ’In Der Halle Des Bergkönigs’ des norwegischen Komponisten Edvard Grieg dran. Und wenn damit junge Hörer an große Werke herangeführt werden, ist das doch toll.

 
Fazit: Klar, nicht jede neue Version von SpongeBob kann den Originalen das Wasser reichen. Aber Schwamm drüber! Spaß macht das Ganze auch bei dieser Fortsetzung noch.

Mehr Informationen unter: http://www.spongebob-musik.de/das-blaue-album/

CD voraussichtlich ab 9. März im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Trackshittaz – Traktorgängstapartyrap
Deichkind – Befehl Von Ganz Unten

 

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1. März 2012 4 01 /03 /März /2012 22:51

Mit seinem offiziellen Debütalbum 'Camp' ist Childish Gambino Ende letzten Jahres knapp an der US-Top-Ten vorbeigerutscht. Nun erscheint das Rap-Werk auch hierzulande und punktet mit vielen lustigen Ideen. Kein Wunder, ist Donald Glover doch vor allem durch die Comedy-Serien '30 Rock' und 'Community' bekannt worden.

childish-gambino-cover.jpgDafür, dass der in Kalifornien geborene und in Georgia aufgewachsene Childish Gambino bisher eher als Spaßvogel aufgefallen ist, eröffnet er seine Platte sehr ernst mit ’Outside’. Darin beschreibt er als Ich-Erzähler den Weg seiner Familie raus aus der Hood in ein besseres Leben. Hoffnungsvoll mit unterstützendem Gospelchor ermutigt er alle zum Aufbruch.

Wirklich leichter wurde es aber für dessen Eltern anscheinend nicht unbedingt, wie er in den Lyrics weiter erzählt: „They left the Bronx so I wouldn't be that./ All their friends in NY deal crack./ It's weird, you think that they'd be proud of 'em./ But when you leave the hood they think that you look down on 'em.“

Childish und die Traumfabrik

So kann der Traum zum Alptraum werden, wenn Neid und Missgunst herrschen. Doch es geht noch düsterer. Im Video zu ’Bonfire’ erwacht Gambino mit einer Schlinge um den Hals im Wald. Nur um dann zu sehen, wie ein mit Strick und Messer Bewaffneter auf eine Gruppe am Lagerfeuer zusteuert.

Dazu rappt Gambino heiser in typischer HipHop-Manier darüber, dass er sich im Grunde durch nichts unterkriegen lässt: „These rappers won't know what to do./ Cause all I did was act me like a Looney Tune./ I'll give you all of me until there's nothing left./ I swear this summer will be summer Camp, bitch!“

Wer zuletzt lacht, ...

Und Gambinos ’Camp’ hat für diesen Sommer viel zu bieten. 'Letter Home' ist zum Beispiel eine mit Streichern unterlegte Liebesgeschichte, die er im Gesangsstil von Drake vorträgt. Der brummende Elektro-Bass von 'Heartbeat' erinnert dagegen eher an experimentellere Jungs wie Theophilus London oder Spank Rock.

In seinen Songtexten bezieht er sich zudem auch schon mal auf ganz andere Referenzpunkte wie den Singer/Songwriter Sufjan Stevens in 'Fire Fly' oder Schauspieler James Franco (u.a. '127 Hours' und 'Spider-Man') in 'Hold You Down'.

Aber Hipster oder nicht, auf solche Schubladen hat der 28-jährige MC wenig Bock. Schon 2010 teilte er mit dem Titel seiner EP, die größtenteils als Free Download unter http://soundcloud.com/childish-gambino erhältlich ist, allen Interessierten klipp und klar mit, dass er nur eines ist: „I'm just a Rapper“!

Fazit: Lachen ist die beste Medizin – und 'Camp' macht ziemlich Laune, selbst oder gerade wenn Childish Gambino über ernste Themen spricht. Der große Hit fehlt zwar, aber wer Spaß versteht, wird von ihm gut unterhalten.

Mehr Informationen unter: http://www.childishgambino.com

CD voraussichtlich ab 2. März im Handel erhältlich.

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Roots Manuva – Slime & Reason

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