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11. August 2008 1 11 /08 /August /2008 16:58

Zwei Jahre nach ’Yell Fire!’ melden sich Michael Franti & Spearhead mit ’All Rebel Rockers’ zurück. Das Album mit dem eher unkritischen Comebacktrack ’Rude Boys Back In Town’ zu eröffnen, mag dabei nicht die originellste Idee sein, aber Spaß macht das auf jeden Fall!


Natürlich verzichtet Franti auch auf dem sechsten Studiowerk mit seiner Band Spearhead nicht auf kritische Anmerkungen in seinen Songtexten. Beim rockenden Rootsreggae-Stück ’Life In The City’ kritisiert er den Überwachungsstaat, der seine Bürger wie Terroristen behandelt: „Search your body, search your home and listenin’ in on your phone calls./ Still no politician got enough balls lining the people up against the wall./ When truth comes out all hell will call and someday Guantanamo will fall.“


Mit dem vom Dub dominierten ’All I Want Is You’ hat Franti aber auch ein Lied über eine aussichtslose Liebe geschrieben, die für ihn sowohl Segen als auch Fluch ist: „Don’t tell me you love me if you don’t really love me./ But you can still kiss me ‘cause I need you to kiss me.“


Auch im Duett ’High Low’ mit Marie Daulne von Zap Mama setzt Franti auf die Liebe, die uns durch alle Hochs und Tiefs begleitet: „We all walk through the valley below./ We all need a little time alone./ We all want a little heaven above./ We all want somebody to love./ You, you and nobody else!“


Als weitere Gastsängerin ist noch Dancehall-Lady Cherine Anderson zu hören, die auf der Funk-Nummer ’A Little Bit Of Riddim’ ein paar coole Lyrics kickt. Darin fragt sie sich, warum mehr über Oralverkehr im Oval Office diskutiert wird als über fragwürdige Entscheidungen zu unnötigen Kriegen: „Who keep score of di fallen soldiers./ Can I see the hands of my real believers./ 200 million talking ‘bout some lips on dicks./ The fix the po-li-trics – now take ya damn lick!”


Fazit: Franti glaubt wie Mahatma Gandhi daran, dass Hass nur durch Liebe überwunden werden kann. Mit ’All Rebel Rockers’ hat er nun seinen Soundtrack für die friedliche Revolution um ein schönes Kapitel ergänzt!


Mehr Infos: http://www.spearheadvibrations.com/

CD voraussichtlich ab 15. August 2008 im Handel erhältlich.

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10. August 2008 7 10 /08 /August /2008 11:41

Was mir als diplomiertem Umwelttechniker natürlich als erstes an der Band gefallen hat, ist ihr Name. Aber auch die mit “radioaktiven”, elektronischen Elementen angereicherten Rock-Sounds auf 'Businessmen & Ghosts' lassen mich schon ein bisschen strahlen!

 

Deswegen hier erstmal die Erklärung, wie Sänger Phil 'Dekko' Kay, sein Bruder und Drummer Jon Kay, Gitarrist Gary McClure und Bassist Ed Hulme auf den Namen kamen. In ihrer Heimatstadt Manchester hingen früher Hinweisschilder mit einer Friedenstaube und genau diesem Spruch in den Straßen, bis sie circa 1999 entfernt wurden. Die Frage: Wurde das Ziel erreicht oder wird einfach nicht mehr daran gearbeitet?

Das Quartett macht sich da allerdings kaum einen Kopf drüber und findet es eher erschreckend, in die Öko-Ecke gedrängt zu werden. Wobei es beim relativ ruhigen, gerade mal zwei Minuten langen 'Fallout' durchaus um den gefährlichen Niederschlag nach einem atomaren Zwischenfall zu gehen scheint: „I don't remember anything before the rain had ended and burnt away the land./ Before I was born they put out the sun, but I have seen pictures in the books they left behind./ They left their shadows on the concrete shell of my dead city./ You could never tell by those traces they all had a soul, that searched for heaven and created war!"

Meistens singt Phil Kay aber lieber in seinen Lyrics über Gott und die Welt wie in 'Heaven Kissing Hill', bei dem klar gestellt wird, dass die Nähe zum Herren nicht über die Höhe des Berggipfels erreicht werden kann: „When the time comes he'll be fearless on his heaven kissing hill./ But soul aches, feels so loveless, on his heaven kissing hill./ Thinks of dead friends, feels the sadness, on his heaven kissing hill./ But the Lord God knows he's faithless on his heaven kissing hill.“

 

Mal ein paar nachdenklichere, melancholischere Indie-Songs sind dabei ganz schön, aber besser gefallen mir eindeutig die stärker Dancefloor-orientierten Tracks wie 'Troubled Son' oder 'Dead Fingers Talking'. So ist die Doppel-CD leider etwas zwiespältig, denn weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.

Fazit: Wer sich schon immer eine Mischung gewünscht hat, die sich aus – von WFANFC selber bei MySpace aufgezählten – Einflüssen wie The Stone Roses, Pavement, Sonic Youth, Funkstörung und The Chemical Brothers zusammensetzt, dürfte bei 'Businessmen & Ghosts' gut bedient sein. Bei fast zwei Stunden Material kann sich da schließlich fast jeder die entsprechende Perle rauspicken.

Mehr Infos:
http://www.workingforanuclearfreecity.com

CD voraussichtlich ab 11. August 2008 im Handel erhältlich.

 

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8. August 2008 5 08 /08 /August /2008 18:40

Zehn Jahre nach der Veröffentlichung ihrer ersten EP ’Material Love’ hat das Berliner Produzentenduo Märtini Brös allen Grund zu feiern, denn um ihre Zukunft müssen sie sich dank unzähliger DJ-Gigs keine Sorgen machen. Folglich gibt es zum Jubiläum nun ein Geschenk für die Fans: ’The MB Factor’ – mit dem besten, raren und neuen Tracks der zwei House-Spezialisten Mike Vamp und Clé!

Die Nummern von ihrer Debüt-EP sind zwar nicht enthalten, dafür aber zum Beispiel ’Der Weg’ von der ’Saviours Of The Universe’-Maxi in einer exklusiven Restored-Version. Das Original erschien damals leider nicht noch einmal auf dem ersten Album ’Pläy’ aus dem Jahr 2002, obwohl der Text ziemlich clever ist. Durch eine geschickte Akzentuierung nimmt er nämlich immer wieder eine Wendung in der Frage, ob die Welt dem Untergang geweiht ist oder doch nicht: „Die Sonne scheint – nie wieder – zu versinken!“

Genial ist natürlich auch der witzige Spruch, der bei ’Dark Room’ zitiert wird: „Computer games don't affect kids. I mean if Pac-Man had affected us as kids we 'd all be running around in dark rooms, munching magic pills and listening to repetitive electronic music!”

Besonders erfreulich für langjährige Fans ist an ‘The MB Factor’, dass fast völlig darauf verzichtet wird, alte Albumstücke einfach noch einmal zu veröffentlichen. Stattdessen gibt es sogar einige neue Tracks, die sich hinter den Vorgängern keineswegs verstecken brauchen, Schließlich haben sie doch alle auch diesen gewissen MB-Faktor, der die elektronische Kühle mit einer inneren Wärme aus Melodie und Ideen durchdringt.

'Chasing Ghosts' und 'Presets On My Mind' warten dabei mit feinen, weiblichen Vocals von Tigerlily beziehungsweise Roxintra Thompson auf, wohingegen 'Strahlau' und 'Drone' deutlich reduzierter daher kommen. Am Schönsten ist aber 'Morphine Robot', das wirklich für Roboter auf Morphium gemacht zu sein scheint: melancholische Electro-Sounds zum Träumen!


Fazit: James Bond mag seinen Martini geschüttelt, nicht gerührt. Da dürften ihm auch die Märtinis gefallen – denn zu ’The MB Factor’ darf ordentlich geschüttelt werden, was man so hat. Auf der nächsten Party mal auflegen, durchlaufen lassen und einfach abfeiern!

 

 

Mehr Infos: http://www.myspace.com/maertinibroes

 

 

 

CD voraussichtlich ab 11. August 2008 im Handel erhältlich.

 

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6. August 2008 3 06 /08 /August /2008 15:55

Also das Cover von ’Kim And The Cinders’ ist doch irgendwie ganz schick geworden. Da wollte ich zumindest gleich mal wissen, was diese drei netten Herren aus Dänemark so für Musik machen. Im Grunde alles, was sich aus Bass, Gitarre, Schlagzeug und leicht ungewöhnlichen Instrumenten wie Mandoline, Banjo und Orgel raus holen lässt.

 

Nach 12 Jahren – wie er es selber nennt – „donkey-punk“ mit seiner Gruppe PowerSolo wollte Sänger Kim „Kix“ Jeppesen mal was Neues ausprobieren. Also reiste er mit seinem kleinen Bruder Bo, dem Gitarrist Ulrik „Horatio“ Lindez und dem Produzenten The Great Nalna von der Band The Tremolo Beer Gut in eine schwedische Waldhütte, um in nur vier Tagen das selbstbetitelte Debütalbum von Kim And The Cinders einzuspielen. Später halfen zudem noch Howie Gelb von Giant Sand und Maria Timm von Marybell Katastrophy, dem Ganzen den letzten Schliff zu geben.

 

Eröffnet wird die Platte durch ’Today Is A Good Day’ mit einer eher ruhigen Rockballade, wohingegen es beim Duett ’Giving Up The Ghost’ schon deutlich spaßiger wird. ’Hippie Hippie Hourra’ überrascht dann anschließend mit einem französischen Songtext. Die Lyrics dazu schrieb Sänger und Schauspieler Jaques Dutronc bereits vor über 40 Jahren, als die drei Musiker noch nicht einmal geboren waren. Inhaltlich geht es darum, dass der Sänger kein Revoluzzer mehr ist, sondern Blumen liebt und Hippie wird: „J'aime les fleurs et la fumée./ Je ne suis plus un révolté./ Les beatniks c'est dépassé./ Maintenant le monde, il faut l'aimer./ Je suis hippie, je suis hippie./ C'est ma nouvelle philosophie./ Hippie, hippie, hourra!“

 

Lustig ist zum Beispiel auch trotz des blutrünstigen Namens ’Kill Kill Kill’, in dem sich der Sänger als „Killerbiene“ bezeichnet. Klar, dass sich dann bei ihm alles ums Töten dreht. ’My Lover’ erinnert dagegen mit dem „Whoop Whoop“-Gesang etwas an ’Fire Water Burn’ von der Bloodhound Gang. Wobei der Vergleich vielleicht gar nicht so abwegig ist und möglicherweise von allen Beteiligten sogar unterschrieben würde. Vielleicht aber auch nicht.

 

Fazit: Für wen Folkrock und schräger Humor keine zwei paar Schuhe sind, der kann hier getrost zugreifen. Denn es gibt „donkey-punk“ bis zum Abwinken – bloß, dass diesmal auch Balladen als akzeptables Songformat erlaubt sind!

 

Mehr Infos: http://www.myspace.com/kimandthecinders

 

CD voraussichtlich ab 8. August 2008 im Handel erhältlich.

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4. August 2008 1 04 /08 /August /2008 15:14

2005 veröffentlichte der Berliner Reggae-Künstler Kimoe seine EP ’Ein Neuer Morgen’ und machte damit auf jeden Fall Lust auf mehr. Doch gut drei Jahre hat es gedauert, bis er endlich sein Debütalbum fertig gestellt hat. Wobei sich das Warten auf ’Streben Nach Glück’ definitiv gelohnt hat!

Alleine ’Highlights’, die erste Single daraus, rockt garantiert jede Dancehall. Zumindest in der Originalversion, denn als Bonus gibt es noch einen Remix, der deutlich entspannter daher kommt. Wobei das neue Instrumental erst durch einen Zufall zu seiner Ehre kam. „Mein Produzent Greg Danielz hatte den Beat gebaut und mich irgendwann damit im Studio überrascht. Dann kamen wir auf die Idee, ihn als ’Intro’ zu benutzen, weil er ein so heroisch, fieses Ding war. Als nächstes haben wir ein paar Samples von ’Highlights’ reingeladen, da der Song ja der erste auf der Platte werden sollte. Irgendwie klang das so geil, dass wir dachten, dass wir da ja einen ganzen Remix draus machen könnten. Am Ende war klar, dass neben dem ’Intro’ auch der Remix rauf muss, weil er das Album rund macht und somit abgeschlossen hat. Der Beat kommt noch mal als ’Outro’ – und dann kommen auf einmal die Strophen von ’Highlights’. Das fand ich sehr nice. Ich bin ja immer für eine Überraschung zu haben!“

Während Kimoe mit ’Highlights’ wieder einmal auf sehr unterhaltsame Weise klar stellt, wer „die heißen Vibes im Herzen von Berlin“ baut und „den Flavor in deinen Kiez“ bringt, sind andere Stücke inhaltlich deutlich anspruchsvoller. Mit Dodo aus der Schweiz will er zum Beispiel mit ’Viel Zu Tun’ die Hörer dazu bewegen, Stellung zu beziehen und sich für eine bessere Welt einzusetzen. Deswegen heißt es im Refrain: „Es gibt so-so-so-so viel, so viel zu tun, so viel zu bewegen./ Wir sollten endlich aufstehen und loslegen.“

Noch deutlicher wird Kimoe mit Mr. Reedoo und Johnny Strange von Culcha Candela, die gemeinsam die ’Kriegstreiberpolitik’ vieler Machthaber verurteilen. In dem Song geht es darum, dass es Menschen in Führungspositionen gibt, die Urteile fällen, mit denen sie Kummer und Leid bringen, aber denen sie selbst nicht ausgesetzt sind. „Während andere Menschen zum Beispiel hungern oder leiden, weil sie von diesen Entscheidungen direkt betroffen sind, sitzen die Entscheidenden zu Hause in ihrer heilen Familienidylle und essen mit ihren Kindern zu Abend. Dabei kannst du den Begriff ’Kriegstreiberpolitik’ gerne auch von dem Krieg gegen Menschen auf den ’Krieg’ gegen die Natur übertragen. Egal ob Kriege oder die Abholzung der Regenwälder, da sitzen Menschen, die diese einreißenden Entscheidungen treffen und oftmals scheinbar einfach zu kurzsichtig sind oder moralische Aspekte außen vor lassen. Sehr fatal!“

Doch Kimoe will mit solchen kritischen Songtexten anderen lieber Mut als Angst machen – nicht umsonst heißt das Album ja auch ’Streben nach Glück’. „Ich hatte mich mit der ’I have a dream’-Rede von Martin Luther King auseinander gesetzt, wo an einer Stelle der Begriff ’persuit of happiness’ fällt. Irgendwann kam dann der Film ’Das Streben Nach Glück’ raus. Der Titel war also genau die Zeile, die mich so beschäftigt hat. Ich fand es unheimlich beeindruckend, wie sehr die Hauptrolle trotz der miserablen Lage für sein Ziel gekämpft hat – und ganz wichtig: auf einer hochmoralischen Art. Für zig Menschen wäre das der Punkt gewesen, wo sie in die Illegalität abgerutscht wären. Er nicht. Ich bin auch immer jemand gewesen, der hart für das gekämpft hat, was er wollte.“

Genauso erklärt er in dem Song ’Selbstbewusstsein 2008’, der ursprünglich auf ’Ein Neuer Morgen’ zu hören war, und mit zum Beispiel ’Sternstunden Int.’ und ’Die Hoffnung Stirbt Zuletzt’, dass Aufgeben keine Option ist. „Der Song ’Die Hoffnung Stirbt Zuletzt’ beschreibt das ganz gut. Das ist der Song, wo auch die Redewendung aus der King-Rede verarbeitet wurde, was den Kreis schließt. Guck dir meine Entwicklung an: Inzwischen laufen Songs von mir im Radio, ich bekomme Berichte in Magazinen, war Support für Sean Paul und Culcha Candela und habe auch auf großen Festivals gespielt. Dafür habe ich hart gearbeitet. Ich habe mir über Jahre hinweg erst einmal einen Namen gemacht. Viele verbringen erst einmal viel Zeit mit Nichtstun, weil sie sich vor neuen Hürden scheuen. Dabei merken sie gar nicht, dass sie in der Zeit schon viel hätten erreichen können. Ich für meinen Teil strebe nach Glück und hoffe, dass sich das ganze Puzzle irgendwann zusammensetzt!"

Fazit: Wenn Kimoe mit ’Streben Nach Glück’ jetzt nicht erntet, was er gesät hat, kann das nicht mit rechten Dingen zugehen. Auf dem Album macht er schließlich alles richtig. Hier die Dancehall-Beats, da die ruhigeren Reggae-Tunes, tolle Gäste von Jah Meek (Söhne Mannheims) bis Rapper Dra-Q und Themen von Party über (enttäuschte) Liebe bis Politik. Highlight!

Mehr Infos: http://www.kimoe.de

CD voraussichtlich ab 8. August 2008 im Handel erhältlich.

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31. Juli 2008 4 31 /07 /Juli /2008 14:01

„Ich bin ein Outlaw“, freute sich Eko Fresh vor zwei Jahren auf der ’Gheddo’-Maxi im gleich- namigen Bonustrack darüber, dass er mit den Outlawz ein gemeinsames Stück aufnehmen konnte. Immerhin waren sie einst die Gruppe seines Idols Tupac Shakur. Aus dessen Schatten konnten sie allerdings nie richtig heraustreten. Mit ’We Want In’ wollen sie es nun aber noch einmal versuchen.

Der Titeltrack eröffnet das Album auch gleich mit einer amtlichen Ansage. EDI, Noble, Kastro und Stormey erklären über einem druckvollen Instrumental von K-Salaam & Beatnick, dass sie endlich auch ein größeres Stück vom Kuchen abhaben wollen. Dafür nehmen sie im Refrain des Songs gleich mal Kontakt mit den Big Names im Business auf: „I need that ’Roc-a-Fella’ money. Tell Jigga, we want in!/ I need that ’Cash Money’ paper. Tell Baby, we want in!/ I need that ‘DTP’ money. Tell Luda, we want in!”

Die Platte erscheint jetzt allerdings über das New Yorker Label ‘Gold Dust Media’, das für 2008 auch noch neue Scheiben von zum Beispiel Planet Asia und Zion I in der Pipeline hat. Der Song ’We Want In’ kann übrigens gerade auf der MySpace-Seite der Outlawz kostenlos runtergeladen werden. Außerdem ist er auf dem Mixtape ’NY Is Burning’ enthalten, das K-Salaam & Beatnick als „Free Download“ anbieten. Darauf zu finden ist übrigens auch ’The Only Life I Know’, das die Outlawz ebenfalls für das Produzentenduo eingerappt haben. Die Verbindung war dabei anscheinend so fruchtbar, dass zudem noch ’The Truth’ gemeinsam für deren CD ’Whose World Is This?’ aufgenommen wurde.

Aber auch die anderen Produzenten wie Cozmo, Aktual und Boondox machen ihren Job auf ‘We Want In’ durchaus ganz gut, obwohl die meisten von ihnen noch nahezu unbeschriebene Blätter sind und auch hier keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ganz cool kommt auf jeden Fall der Kontrast der harten Reime mit dem poppigen Unterbau bei ’Failure Ain’t An Option’, den sich Self Service aka Kaiser Sosa ausgedacht hat. Textlich betonen die Outlawz wieder einmal, dass sie niemals aufgeben werden: „By any means necessary./ Failure ain’t an option./ This broke shit is temporarily!”

Der ganz große Wurf ist ‘We Want In’ aber leider wieder nicht geworden. Allerdings nennen sie das Ganze im Untertitel auch ’The Street LP’, so dass es vielleicht auch wirklich nur darum ging, ein Lebenszeichen zu setzen. Wer weiß, was als Nächstes von ihnen kommt. Für 2009 ist zumindest schon das Album ’Ghetto Gospel’ geplant.

Fazit: Auch mit ’We Want In’ werden die Outlawz wahrscheinlich wieder nicht die Spitzenpositionen der Charts stürmen, wobei der eine oder andere Song durchaus Potenzial hat. Um sich aber von der breiten Masse der Konkurrenz abzuheben, brauchen sie auf jeden Fall noch ein paar bessere Einfälle!

Mehr Infos: http://www.myspace.com/outlawzofficialmyspace

CD voraussichtlich ab 1. August 2008 im Handel erhältlich.

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29. Juli 2008 2 29 /07 /Juli /2008 20:50
Fast ein halbes Jahr ist vergangen, seit das Online-Label ’Motor Digital’ das Debütalbum ’Along The Way’ für die Jungs von Sickboy aus Köln auf allen möglichen Download-Plattformen platziert hat. Wer die Band trotzdem noch nicht kennt, bekommt nun eine zweite Chance: Ab 1. August kommt das Ganze auch als CD in die Läden!

Hier soll einfach gerockt werden, so dass auf jeglichen Schnickschnack gerne verzichtet wird. Die Band setzt sich daher klassisch aus Sänger Ralf „Keke“ Kerkeling, Gitarrist Markus Spiller, Bassgitarrist Christian Baack und Schlagzeuger Anthony Jaus zusammen.

Entsprechend schnörkellos wird beim Opener ’Wide Awake’ auch direkt mit vollem Druck los gebrettert. Inhaltlich geht es bei diesem Weckruf darum, dass eine Frau Keke sozusagen die Augen geöffnet hat – was er allerdings anscheinend eher als belastend empfindet: Right now I`m wide awake. Yesterday I saw you./ And I appreciate how I adore you./ I don`t wanna to be waken. Gonna be taken./ Gotta go nowhere for a while.“

Diese Reduktion auf das Wesentliche ist dabei anfangs durchaus erfrischend, die Idee verliert sich allerdings im Verlaufe der Platte etwas. Klar, die Jungs wollen nicht die zweiten Franz Ferdinand sein, aber das eine oder andere Gimmick würde bestimmt nicht schaden. Interessant wäre zum Beispiel, Keke auf deutsch singen zu hören. Das dürfte auf jeden Fall einen ganz guten Kick versprechen.

Auch thematisch sind die Stücke ähnlich verortet, wie Keke selber in einem kurzen Statement erklärt: „Die ganze Platte handelt von allen möglichen Beziehungen, die Menschen zu einander haben können. Sie handelt davon, wie Menschen miteinander umgehen, sich verstehen. Das sind Beobachtungen sehr persönlicher Natur und als Aussenstehender: Enttäuschung; Liebe - halt das, was das Leben ausmacht.“

Am Ende gibt es mit ’Otherside’ fast noch so eine Art Rockballade zu hören, die erst nahezu akustisch anfängt, um im Mittelteil in ein fast schon an der Schmerzgrenze kratzenden Gitarrengewitter zu münden, bevor dann der Gang erst in den letzten 15 Sekunden völlig runtergeschaltet wird. Nach gut einer Stunde Durchpowern ist ja auch etwas Entspannung angebracht.

Hier kommt auch der einzige Gastmusiker endlich zum Einsatz – Keyboarder Marcel v. d. Weiden, der 2006 einen gehörigen Anteil zur CD ’Aerial View’ von Blackmail beigetragen hat. Wahrscheinlich kam die Zusammenarbeit durch Kurt Ebelhäuser zustande, der 'Along The Way' für Sickboy produziert hat und ansonsten als Gitarrist bei Blackmail für den richtigen Sound sorgt. Vielleicht war es aber auch genau umgekehrt? Egal!

Fazit: Sickboy beweisen auf ’Along The Way’, dass Rock auch mal gut ohne Elektro oder sonstige Zugaben auskommt. Um aber auf Albumlänge zu überzeugen, würde die eine oder andere Überraschung jedoch auch nicht gerade schaden. Bei dem Nachfolger sollten Sickboy also noch etwas nachlegen, um die Konkurrenz eindeutig hinter sich zu lassen.

Mehr Infos: http://www.sickrock.de/

CD voraussichtlich ab 1. August 2008 im Handel erhältlich.

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22. Juli 2008 2 22 /07 /Juli /2008 21:48

Der erste Artikel im neuen Blog – warum habe ich mich da ausgerechnet für ein Mixtape von einer Modefirma entschieden? Weil HipHop immer noch mein Lieblingsstil ist und ich es spannend fand, dass mit dieser CD Brücken geschlagen werden – von Amerika über Südeuropa nach Deutschland, weiter nach Russland und wieder zurück!

Schon beim 'Intro' wird klar, dass diese Entscheidung nicht die schlechteste war.  Ein lustiges Sprachsample weist darauf hin, dass bei schwachem Output unbedingt mal der Verstärker gecheckt werden sollte. Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht, denn nach 33 Sekunden startet schon der erste Track.

In 'Hoelle & Erde' denkt Abroo darüber nach, welche Sünden er begangen hat. Das Gute ist, dass er bei dem nachdenklichen Text Einiges ehrlich bereut: „Seht ihr, ich gehe durch Himmel und Hölle./ Egal, ob gut oder schlecht./ Das Blut hier ist echt./ Bitte vergebt mir./ Ich stehe für alles gerade, das ich getan hab./ Ich verstehe gerade, was ich getan hab./ Seht ihr, ich gehe durch Himmel und Hölle.“ Gänsehautmoment!

Danach geht es mit A+R und Chaundon ab in die USA, wobei die Jungs eindrucksvoll beweisen, dass es immer noch ein paar Hiphopper gibt, die die Fahne für erdig-jazzige und gleichzeitig funkige Sounds gegen Crunk, Dirty South und anderes Rumgeschreie ohne Tiefgang hochhalten. Anschließend darf E-Rock mit 'Estaban' (auf deutsch: „Sie waren...“?) zeigen, dass er seine spanischen Wurzeln nie vergessen hat, obwohl er quasi schon sein ganzes Leben lang in der Schweiz wohnt.

Um kurz darauf hinzuweisen, was den Hörer sonst noch erwartet, erwähne ich hier nur mal The Roots, Kitty Kat von 'Aggro Berlin', Rakim, The Game, Stat Quo, Bubba Sparxxx und Seryoga, den beliebtesten Rapper in Russland. Positiv überrascht war ich auch von Soulsänger Leon Taylor, der mit Hilfe von 'Ecko Unltd.' schon vor ein paar Monaten seine 4-Track-EP 'Wir Ziehen Los' in die Läden gebracht hat.

Bei so hohem Niveau können aber auch sonst gern gehörte Kollegen wie zum Beispiel Sido mal eher hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die Idee von Produzent Shuko, unzählige Klassiker im Instrumental unterzubringen, geht im etwas nervenden NuMetal-Sound fast unter. Auch Franky Kubrick liegt mit dem Stück 'Komm Seh Sieg' etwas daneben. Darin erzählt er eher durchschnittlich, wie er alle anderen in den Schatten stellen will. Allerdings klingt es so, als ob sein Plan dabei ist, einfach mal einige der besten MCs Deutschlands zu kopieren. Was er dann sogar selbst im Songtext zugibt: „Ich geh nie mehr weg, ich bleib für immer da./ Ich bin ein bißchen Torch, ein bißchen S, ein bißchen A.“ Leider etwas enttäuschend!

Fazit: Alles in allem haben Shuko & DJ Concept ein goldenes Händchen dabei bewiesen, sehr gute Songs mit angenehmen Scratch-Einlagen in eine flüssige Tracklist zu gießen, die locker am Stück durchgehört werden kann. Gemessen an dieser Scheibe werden es die hier demnächst folgenden CDs also echt schwer haben, ähnlich positive Kritiken zu ernten.


P.S.: Neben der "German Edition" soll es noch weitere Versionen in Dänemark und Holland geben. Also Augen aufhalten für originelle Souvenirs!

Mehr Infos: www.ecko-unlimited.de

CD voraussichtlich ab 1. August 2008 im Handel erhältlich.

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