2. März 2014
7
02
/03
/März
/2014
23:13
Lilja Bloom – schon mal gehört? Fans von Parov Stelar bestimmt, denn die österreichische Sängerin ist auf den Alben ihres Mannes ein gern gesehener Gast. Auf 'The Princess' lieh sie 2012 bei drei Stücken ihre Stimme. Beim Best-Of-Werk 'The Art Of Sampling' war sie letztes Jahr mit 'Shine' zu hören, dass sie bereits 2007 aufgenommen hatten. Mit ihrer neuen CD erfüllt sie nun den Wunsch nach 'More And More' von ihr.
Der Titeltrack ist dabei eine eingängige ElektroPop-Nummer geworden, die schon auf der Deluxe Edition zu 'The Art Of Sampling' zu finden war. Das sich daran anschließende 'Golden Arrow' ist zwar etwas langsamer, klingt aber dennoch dem Opener sehr ähnlich.
Umso interessanter ist es aber, was La Rochelle Band bei ihrem Remix daraus gemacht hat. Mit einem deutlich kräftigeren Beat wird hier das Stück clubtauglich vorangetrieben. Zudem durfte das A.G. Trio, das ebenfalls beim Parov-Stelar-Label 'Etage Noir' unter Vertrag steht und aus Linz stammt, Hand an das Lied legen. Ihr Eighties-Sound kommt dabei noch besser, weil ungewöhnlicher.
Das spannendste Originalstück von Lilja Bloom dürfte aber das düster-aggressive 'Lovers Game' sein, während 'Escape' sehr sphärisch daher kommt. Auch 'Lovers Game' hat sich das A.G. Trio noch zur Brust genommen und einen sehr gelungenen Electro-Housetrack daraus gebastelt.
Home is where the art is
Und natürlich darf der Meister selbst nicht fehlen. Zwar hat Parov Stelar ohnehin die vier Stücke dieses Mini-Albums produziert, aber für 'More And More' hat er trotzdem noch einen eigenen Remix abgeliefert. Übrigens gibt es unter https://soundcloud.com/etagenoir/parov-stelar-lilja-bloom-coco-remixed noch einen Free Download vom 'Coco'-Remix aus dem Jahr 2010. Darin singt Lilja Bloom die Lyrics: „I try to find myself, I try to move on./ Don't know where I am, please carry me home.“
Sorgen um Lilja Bloom musste sich aber auch damals niemand um sie machen. Wie 'More And More' nämlich jetzt anschaulich zeigt, hat sie längst ihr Zuhause gefunden – musikalisch und privat mit Parov Stelar und der österreichischen Elektro-Szene.
Fazit: Mit 'More And More' beweist Lilja Bloom, dass sie auch als eigenständige Künstlerin überzeugen kann. Und so dürfen alle schon gespannt sein, was als nächstes aus dieser Richtung kommen wird.
CD voraussichtlich ab 7. März 2014 im Handel erhältlich.
Mehr Informationen unter: http://liljabloom.com/
Das könnte dazu passen:
Parov Stelar – The Art Of Sampling
Stromae – Konzertbericht (Berlin, 2014)
Animal Trainer – Wide
3. Oktober 2013
4
03
/10
/Oktober
/2013
20:20
Letztes Jahr gelang Parov Stelar mit dem Doppelalbum 'The Princess' der Sprung in die deutschen Charts bis auf Platz 35. Da macht es durchaus Sinn, mit 'The Art Of Sampling' nun zurück zu blicken, welchen Weg der österreichische Produzent bis dahin zurückgelegt hat.
Mit bürgerlichen Namen heißt der fast 39-jährige Musiker Marcus Füreder, veröffentlicht seit mehr als einem Jahrzehnt eigene Platten und schaffte es schon 2009 mit dem Vorgängeralbum 'Coco' in die Hitparade seines Heimatlandes.
Inzwischen ist sein gerne Elektroswing genannter Stil auch hierzulande über die Grenzen der eigenen Szene hinaus bekannter und beliebter geworden. Passend zu der Genre-Bezeichnung sind die Stücke häufig geprägt von hohem Tempo und dem Einsatz von Bläsern.
Gute Beispiele dafür sind unter anderem das vier Jahre alte 'Catgroove' und 'All Night' vom letzten Album, die auch auf 'The Art Of Sampling' zu finden sind. Interessanterweise sind allerdings die ältesten Stücke, 'Faith' mit Odettte Di Maio von 2005 und 'Shine' mit Marcus Füreders Frau Lilja Bloom von 2007, eher düstere Downbeat-Songs.
LL Cool Gaye
Die aktuelle Nummer 'Keep On Dancing' geht hingegen wieder in eine ganz andere Richtung und klingt eher nach einem klassischeren Pop-House-Mix. Dafür ist es Parov Stelar geglückt, die Vocals aus der Disco-Nummer 'Got To Give It Up' zu samplen, mit der Marvin Gaye 1977 einen Nummer-1-Hit in den USA landete. Darin singt er davon, wie er durchs Tanzen die Damenwelt beeindrucken würde.
Parov Stelar hat den Songtext allerdings etwas umgestellt und verkürzt, wodurch die etwas expliziteren Passagen wie „wanna make romance“ oder „step into your erotic zone“ entfallen. So heißt es jetzt unter anderem so: „Long as you're groovin', there's always a chance./ I got up on the floor, somebody could choose me.“
Wolf im Lammfell
Im Video dazu wird ein Boxer gezeigt, der den Höhepunkt seiner Sportkarriere gerade überschritten hat. Noch ist er der Werbestar für ein Küchengerät, aber Lust hat er nicht mehr. Und jeder nächste Kampf kann die Wende bringen. Gedreht wurde der Clip von Wolf & Lamm. Hinter diesem Namen stecken Joffrey Jans und Kai „Kurve“ Voelpel aus Berlin, die unter anderem schon Regie bei 'Love is a Killer' von Madsen und 'Stadt ohne Meer' von Ok Kid geführt haben.
Hinzu kommen dann noch drei neue Stücke. Das mit Y'akoto etwas schwermütig vorwärts treibende 'Heavens Radio' nutzt Lyrics von der 1989 verstorbenen Gospelsängerin Bessie Griffin, bei 'She ain't got no Money' ist der Däne Lukas Graham zu hören und Anduze aus Los Angeles besingt 'Josephine', die ihm den Kopf verdreht hat.
Wem das nicht reicht, der kann auch zur Deluxe-Version greifen, auf der noch unzählige Remixe enthalten sind. Übrigens nicht nur von eigenen Stücken, sondern es gibt auch Arbeiten für unter anderem Lana Del Rey und Bryan Ferry. Mit der Überarbeitung dessen Songs 'Love Is The Drug' schlägt Parov Stelar perfekt die Brücke zum Soundtrack von 'The Great Gatsby', was sehr gut passt.
Fazit: Wie so oft ist auch hier bei diesem Best-Of die Frage, wie ein solches Werk am Besten zusammengestellt wird. Bei 'The Art Of Sampling' ist die Mischung recht gut gelungen. Neben der (ja auch noch nicht so bekannten) Single 'Jimmy's Gang' vom letzten Jahr gibt es eine bunte Mischung von 2005 bis ganz neu. Besser kann sich ein Künstler auf dem Sprung zu einer größeren Hörerschaft wohl kaum präsentieren.
CD voraussichtlich ab 4. Oktober 2013 im Handel erhältlich.
Mehr Informationen unter: http://www.parovstelar.com
Das könnte dazu passen:
Parov Stelar – The Princess
Leslie Clio – Gladys
Roger Willemsen – My Favorite Things: Singers
Parov Stelar live und in Farbe 2013: 5.12. Leipzig – Haus Auensee *** 6.12. Würzburg – Posthalle *** 7.12. Bremen – Pier 2 *** 9.12. Kempten – Bigbox *** 10.12. Köln – Palladium *** 11.12. Berlin – Arena *** 12.12. Lingen – Emsland Arena *** 13.12. Stuttgart – Schleyer-Halle
19. April 2012
4
19
/04
/April
/2012
21:46
Unter dem schön klingenden Pseudonym Parov Stelar veröffentlicht der österreichische DJ und Produzent Marcus Füreder seit 2003 seine Electroswing-Musik und konnte in seiner Heimat schon einige Charterfolge feiern. Mit der Doppel-CD ’The Princess’ könnte das nun auch hierzulande klappen!
Die Single 'Jimmy's Gang' zeigt schon einmal eindrucksvoll, was Parov Stelar unter Electroswing versteht: über einen fröhlich treibenden Beat werden funky Bläser-und Vocal-Samples gesetzt.
Für den ebenfalls auf 'The Princess' enthaltenen Remix dazu hat Enzo Siffredi seine Maschinen angeworfen, um das Ganze mit einem metallisch stampfenden House-Instrumental ein bisschen stärker Richtung Club zu scheuchen. Wobei die spaßige Grundstimmung ein wenig flöten geht.
Die Prinzessin auf der Tanzfläche
Der Titeltrack 'The Princess' wirkt gegenüber 'Jimmy's Gang' dagegen schön grimmig – mit dem stetigen Pianospiel und den souligeren Vocals. Überhaupt werden die Electroswing-Nummern wie 'All Night', 'Booty Swing' und 'Silent Shuffle' immer wieder durch deutlich anders geartete Stücke unterbrochen. 'Requiem For Annie' ist ein nur einminütiges Interlude und 'The Beach' wird von melancholischen Streicherklängen begleitet.
Als Bonus auf der ersten CD gibt es den 'Part 2' zu 'True Romance', wobei es sich im Grunde auch um eine Art Remix handelt, denn Lilja Bloom singt die gleichen Lyrics wie im ersten Teil: „I think that you know that I'll for sure be with you./ And I know that it's hard to believe in yourself.“
Neben Lilja Bloom sind noch Cleo Panther, die Parov Stelar üblicherweise bei Live-Auftritten begleitet, und der Sänger Anduze aus Los Angeles auf dem Album zu hören. Warum Max The Sax und Jerry Di Monza bei einigen Stücken als Feature-Gäste genannt werden, ist ein bisschen unklar, da sie zur Band gehören und bei deutlich mehr Liedern beteiligt sind.
Fazit: Da 'The Princess' gleich als Doppel-CD mit 'The Vinyl Collection 2010-2012' erscheint, kommt bei der Auswahl von insgesamt 28 Songs weder die Vielfalt noch die Spielfreude zu kurz. Wer will da nicht Cleo Panthers Aufruf folgen, wenn sie bei 'Sally's Dance' mit folgenden Worten alle Jazzfans zum Tanzen einlädt: „So come on, Hepcats in the house – move your feet!“
CD voraussichtlich ab 20. April 2012 im Handel erhältlich.
Mehr Informationen unter: http://www.parovstelar.com
Das könnte dazu passen:
Jazzanova – Upside Down
Trackshittaz – Traktorgängstapartyrap