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27. September 2012 4 27 /09 /September /2012 07:31

Seit 1973 kämpft der von Jason Dark erfundene Geisterjäger John Sinclair gegen das Böse. Erst in einer Heftchenserie, dann in einer Buchreihe, schließlich auf Hörspielen und im TV. Da ist es fast schon verwunderlich, dass erst jetzt mit 'Dark Symphonies' ein Tribut-Album erscheint, bei dem sich die unterschiedlichsten Künstler vor dem „Sohn des Lichts“ verneigen.

john-sinclair-cover.jpg
Die musikalische Hommage vereint insgesamt 20 Songs von den unterschiedlichsten Musikern. Den Anfang machen Haudegen mit ihrem gut gelungenen 'Haus aus Glas', das auch auf ihrem Zweitling 'En Garde' zu finden ist. Dass die Wahl auf diesen Song fiel, passt gut, denn in den Lyrics geht es um einen eher gruseligen Ort: „Die Geländer sind verrostet, die Stufen morsch und voller Dreck./ Und jeder fragt sich, was das kostet, Poltergeister lauern dort ums Eck.“

Von Dämonen, Wolfskindern und anderen Quälgeistern

Wie schon die Songtitel zeigen, gehen viele der Lieder thematisch durchaus auf die dunkle Welt des berüchtigten Geisterjägers ein. Tocotronic singen über 'Das böse Buch' Nekronomikon, Kreator erklären dem 'Wolfchild', dass ihm das Animalische im Blut liegt und Andreas Dorau fragt sich Folgendes: 'Sind das wirklich Dämonen'?

Musikalisch interessanter sind aber andere Interpreten, auch wenn sie weniger auf denjenigen eingehen, dem sie hier Tribut zollen. Xavier Naidoo überzeugt mit einem Dubstep-Track, fühlt sich dabei aber 'Einsam mit euch'. Nena beschreibt dagegen zum Beispiel in 'Schmerzen' zwar auch etwas Gruseliges, dabei geht es aber um ihr „liebes – tiefes – Liebesgefühl“.

Meine Fresse, das ist leider geil

Daneben gibt es Songs von unter anderem H-Blockx, Betontod, Söhne Mannheims, Marianne Rosenberg und der Rock-Band Cain, die schon bei einigen Sinclair-Hörspielen der 'Edition 2000'-Reihe zu hören war. Jason Dark selbst trägt auch ein Lied/Gedicht namens 'Der Vampir' bei.

Das beste Stück liefern aber Deichkind mit 'Die Fresse' ab. Der Sound hat Druck und der Songtext macht Spaß, wenn darin ein monströser Zeitgenosse auf die ahnungslosen Opfer losgelassen wird: „Oh, Adrenalin, wenn ich zupack', schlürf' dein Gehirn und dabei hör' ich 2pac./ Damit bleib ich im Flow, wenn ich mir die Beute hol./ Adern mit Pesto, Füße mit Salz. Ich hab' Etikette, versteht mich nicht falsch./ Friss, kleine Fresse, friss.“

Angst über Kopfhörer

Wer dabei Lust bekommt, mal wieder den Abenteuern von John Sinclair zu lauschen, kann dabei übrigens gleich zu 'Angst über London' greifen. Das Hörspiel liegt jetzt 'Dark Symphonies' bei. Eine Besonderheit ist dabei, dass einige der Künstler hier auch in kleinen Nebenrollen mitwirken.

In der Geschichte gerät Sinclairs Welt aus den Fugen: Bei seiner Suche nach Antworten trifft er auch eine schöne Unbekannte, aber kann sie ihm wirklich helfen?

Fazit: Das Tribut ist gelungen. Natürlich werden die Geschmäcker auseinander gehen, was wirklich zum Geisterjäger passt. Aber das eine oder andere Stück dürfte überzeugen – mit oder ohne Bezug zum „Meister der Geister“. Und wer sich die Doppel-CD sowieso vor allem holt, weil 'John Sinclair' drauf steht, wird ja mit einem typischen Hörspiel der Serie belohnt, bei dem geklotzt und nicht gekleckert wird.

Mehr Infos unter: http://www.sinclair-hoerspiele.de

Doppel-CD voraussichtlich ab 28. September 2012 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Gruselkabinett: 64 – Der schreiende Schädel
Deichkind – Befehl Von Ganz Unten

 

 

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5. Juli 2012 4 05 /07 /Juli /2012 19:37

Sieben Jahre ist sein letztes Album 'Im Rahmen der Möglichkeiten' schon wieder alt. Wer hätte da noch mit Chima gerechnet? Wer hatte ihn überhaupt auf dem Schirm? Denn neben dem Erfolg mit Brothers Keepers gelang ihm nie der Sturm auf die Charts. Das könnte sich nun mit 'Stille' ändern.

chima-cover.jpgDie erste Single 'Morgen' war zumindest schon ein guter Vorbote und konnte immerhin bis auf Platz 29 klettern. Und das, obwohl es doch eher ums Faulenzen geht. Oder gerade deswegen? So heißt es unter anderem in den Lyrics beim Refrain: „Morgen – fang ich von vorne an./ Morgen – nehm' ich mein Leben in die Hand./ Erst morgen, aber dann richtig, Mann./ Morgen! Wenn nicht morgen, wann denn dann?“

Im Video dazu werden diverse (optische) Tricks aufgefahren: Mal schwebt er über dem Bett, mal lässt er ein paar Mädels Auto für ihn spielen, indem sie die Windschutzscheibe hoch halten und die Scheibenwischer hin und her bewegen. Ja, auch so kann sich ein Drückeberger bedienen lassen.

Tanz auf dem Vulkan

Mit 'Risiko' schlägt der in Frankfurt am Main lebende Sohn nigerianischer Eltern dann allerdings einen ganz anderen Weg ein und neue Töne an. Wieder einmal, denn in seiner Karriere gab es schon diverse Veränderungen. Rappte er 1996 auf dem Album '... Pens, Mic, Public Transportation, A Dictaphone ... And It Don't Stop' mit seiner Crew Otropic T(h)ree noch auf Englisch, nahm er sein Solo-Debüt 'Reine Glaubenssache' 2002 in deutsch auf.

2005 verlagerte er auf dem Zweitwerk 'Im Rahmen der Möglichkeiten' den Rap zugunsten eines warmen Soul-Gesangs ordentlich in den Hintergrund. Und nun geht Chima wie gesagt bei 'Risiko' den nächsten Schritt und unterlegt seinen Gesang mit einem Elektro-Instrumental: „Risiko – und ich tanz' auf dem Vulkan./ Verdammt, was soll mir passieren?/ Ich hab die Götter mit mir – Risiko!“

'Fliegen' und 'Ausflug Ins Blaue' hauen quasi in die gleiche Kerbe. Dance-Beat, Über-Vertrauen, Ab-feiern. Und es funktioniert. Passend dazu existiert übrigens zu 'Morgen' auch ein Remix von Deichkind, der ihm ordentlich Dampf unter dem Hintern macht.

Wenn die Stille kommt

Wer sich noch an die ruhigeren Stücke von Chima oder seine Kollabos mit Kollegen wie Xavier Naidoo und Curse erinnert, kommt dann mit 'Dich Zu Lieben' wieder auf seine Kosten, wenn er über das Ende einer gescheiterten Liebe singt. Im Gegenteil dazu besingt er im Duett mit Sängerin Lary dafür die 'Kleinigkeiten', die einen am anderen faszinieren und begeistern. Gegen ein „Gefällt mir“ unter https://www.facebook.com/CHIMA.music/app_240591826049824 gibt es das Stück als Free Download.

Weniger gefallen dürfe allerdings seine Liebeserklärung ans 'Koma'. Das Wort beschreibt ja normalerweise eine schlimme Sache und wurde heutzutage durchs „Koma-Saufen“ umgedeutet – wobei das auch eine schlimme Sache ist. Nun singt Chima genauso davon, wie er den Bewusstseinsverlust begrüßt: „Nicht hier, nicht dort, wie bewusstlos./ Koma – deine Leidenschaft inspiriert./ Ich lad mich an dir auf./ Diese Freiheit macht mich groß.“

Schöner ist danach 'Lieb Mich', mit dem der Sänger um die Gunst seiner Auserwählten kämpft. Im Refrain heißt es: „Lieb mich einfach, ich lieb dich doch auch./ Geh mit mir, ich geh auch voraus./ Lieb mich einfach, ich lieb dich doch auch./ Lass es zu, ich führ uns ins Glück.“

Ganz am Ende des Albums steht mit dem Titeltrack 'Stille' schließlich die Erkenntnis, dass nach all dem Kämpfen auch ein bisschen Ruhe und Frieden gut tut: „Ich sehe rot, sehe schwarz – und erblinde bald vor Wut./ Ich denk, ich würd' was ändern – doch am Ende wird nichts gut./ Aber wenn die Stille kommt, dann bin ich hier./ Dann bin ich eins.“

Fazit: Chima hat sich mit 'Stille' noch einmal neu erfunden – und nicht nur der Erfolg mit der ersten Single gibt ihm recht. Mit seiner Art zu singen hat er einen sehr eigenen Stil entwickelt, bei dem es wirklich schade wäre, ihn nicht mehr zu hören. Möge 'Stille' nur die Ruhe vor dem Sturm sein!

P.S. am 2. Juni 2016: Eben erst im Booklet entdeckt, dass Patrice Bart-Williams und Michael Kurth an dem Album mitgeschrieben und die Beatgees es produziert haben.

CD voraussichtlich ab 06. Juli 2012 im Handel erhältlich. Mehr Infos: http://www.chima.tv

Das könnte dazu passen:
Deichkind – Befehl von ganz unten
Xavier Naidoo – Danke fürs Zuhören

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9. Februar 2012 4 09 /02 /Februar /2012 08:41

Deichkind machen da weiter, wo sie mit ’Arbeit Nervt!’ aufgehört haben – und haben ihren Rap-Rave-Sound inzwischen so perfektioniert, dass ’Befehl Von Ganz Unten’ die eher durchwachsenen Vorgänger-Alben wirklich alt aussehen lässt.

cover-deichkind.jpgIm Rückblick funktionierten die Singles bei Deichkind immer als tolle Visitenkarten, die aber dann eher mit Füllmaterial zum Album aufgebläht wurden. Selbst nachfolgende Singles schafften kaum den Anschluss zu halten.

Während zum Beispiel ’Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah)’ vor sechs Jahren die Charts eroberte, kam ’Ich Betäube Mich’ nicht mal in die Top 100. Und auch ’Luftbahn’ konnte 2009 gerade so mit ’Arbeit Nervt!’ mithalten. Jede weitere Auskoppelung wäre wahrscheinlich weit dahinter zurück geblieben.

Hört ihr die Signale?

Jetzt eröffnet schon das Intro ’Tetrahedon’ mit herrlich bedrohlichen Klängen, die an die Signale aus der Sci-Fi-Saga ’Tripods – Die Dreibeinigen Herrscher’ erinnern. Bloß, dass die Herrscher hier mit viereckigen Helmen daherkommen.

Mit ’Bück Dich Hoch’ und ’Illegale Fans’ wurden zudem zwei Stücke als Vorhut raus geschickt, die zeigen, wie gut Deichkind diesmal auf den Punkt kommen. Alles wirkt aggressiver. Kompromisslos wird gezeigt, dass die Revolution tanzbar sein muss. Jedenfalls kann das so gesehen werden.

Von ganz unten zur Skyline zurück

Vielleicht ist die Botschaft aber auch einfach, dass Krawall und Remmidemmi immer noch mehr Spaß macht als die hippiesken Asambleas der ’Occupy’-Bewegung, bei denen im Chor die wichtigsten Botschaften nachgesprochen werden. Hier darf gleich wie bei '99 Bierkanister' im Aufzählungsstil von 'Sonnenbankflavour' und 'Mit freundlichen Grüßen' mitgegröhlt werden. Und im Refrain heißt es simpel, obwohl gar keine Gefangen gemacht werden: „Achtung, alle Hände hoch!“

Ähnlich einfach ist der gebrüllte Refrain beim Titeltrack aufs Wesentliche runtergebrochen, nachdem zum Durchdrehen aufgerufen wurde: „Hab' ich gesagt, machst du so?/ Hab' ich gesagt, mach so.“

Verblüffenderweise gibt es diesmal keinen großen Aussetzer – fast alle Lyrics, Beats und Ideen zünden. Dass Deichkind nach dem überraschenden Tod ihres Produzenten Sebastian Hackert noch einmal so über sich hinauswachsen würden, war absolut nicht zu erwarten.

Fazit: In einem Songtext heißt es treffend, „... die Platten von Deichkind waren nicht so mein Ding, doch ihre Shows sind leider geil“. Aber diesmal ist es so gar noch besser, denn für ’Befehl Von Ganz Unten’ gilt – leider geil!

Mehr Informationen unter: http://www.deichkind.de

CD voraussichtlich ab 10. Februar 2012 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Deichkind – Arbeit Nervt
Trackshittaz – Traktorgängstapartyrap

Deickind live und in Farbe 2012: 01.03. Rostock – Stadthalle *** 02.03. Bielefeld –  Ringlokschuppen *** 03.03. Dortmund – Westfalenhalle2 *** 05.03. Düsseldorf –  Mitsubishi Electric Halle *** 06.03. Frankfurt – Jahrhunderthalle *** 07.03. Stuttgart – Schleyerhalle *** 08.03. Saarbrücken – E-Werk *** 10.03. Chemnitz – Stadthalle *** 11.03. Mannheim – Maimarktclub *** 12.03. Balingen – Volksbankmesse *** 13.03. Kempten – bigBOX *** 15.03. Erlangen – Heinrich-Lades-Halle *** 16.03. Würzburg – s.Oliver Arena *** 17.03. München – Zenith *** 19.03. Zürich (CH) – Maag Event Hall *** 20.03. Ötztal-Bahnhof (A) – Area 47 *** 21.03. Wien (A) – Stadthalle *** 22.03. Linz (A) – Tips Arena *** 24.03. Erfurt – Thüringenhalle *** 25.03. Berlin – Columbiahalle *** 28.03. Braunschweig – VW Halle *** 29.03. Hamburg – O2 World

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15. Oktober 2008 3 15 /10 /Oktober /2008 11:57

Die 'Electric Super Dance Band' ist zurück – und macht weiterhin, was ihr Spaß macht. Deichkind arbeiten aber gleichzeitig daran, aus der Band ein Wirtschaftsunternehmen wie die deutsche Blue Man Group zu erschaffen. Die CD 'Arbeit Nervt' ist dabei nur die Visitenkarte, um die Leute auf sich aufmerksam zu machen!

„Es ist so, dass wir da auch einen neuen Wirtschaftszweig anstreben. Eine Art Franchise-Unternehmen, bei dem wir neue Gruppen bilden wie 'Deichkind Junior' oder 'Deichkind International'. Dann können wir andere Leute in unserem Korsett auf die Bühne schicken – wie bei der Blue Man Group“, erklärt Philepp die Entwicklung Deichkinds. „Wir definieren uns nicht mehr als Band, sondern als Unterhaltungsgruppe. Zum Beispiel überlegen wir auch, ob wir großen Betrieben anbieten sollen, dass ihre Mitarbeiter als Team mit einem eigenen Auftritt bei einer Deichkind-Tour gestärkt werden. Sonst machen sie ja so Sachen wie Bungeejumping und Wildwasserfahrten. Der Sinn dieser ganzen Verkleidung war natürlich auch aus der Angst heraus geboren, auf die Bühne zu gehen mit Techno-Beats, die eigentlich in unseren Ohren erstmal schrecklich klangen.“

Schrecklich klingt größtenteils auch, was auf ’Arbeit Nervt’ zu hören ist. Dabei wurde die „Technoisierung“ der Band relativ schleichend vorangetrieben. ’Limit’ ging 2002 schon in diese Richtung und auf dem St.-Pauli-Sampler 'Heimvorteil' präsentierten sie dann 2004 'Lady G-String'. Aber erst beim dritten Album ’Aufstand im Schlaraffenland’ wurde der Elektro-Ausflug auf die Spitze getrieben – und wird nun mit ’Arbeit Nervt’ noch einmal verstärkt.

Die Arbeitsweise dahinter erklärt DJ Phono folgendermaßen: „Du kannst dir das so vorstellen, dass die Musik wie Farbe beim Action Painting an die Leinwand geworfen wird. Die Forderung ist dabei aber, dass nicht nur naiv gearbeitet wird. Es soll nicht nur spontan wirken, sondern auch Substanz gewinnen. Wobei es schon faszinierend ist, diese Kraft der unmittelbaren Eruption zu erleben. Wir machen damit auch gar nicht unbedingt was ganz Neues. Wir haben damit bestimmt nicht das Rad neu erfunden. Aber für jeden Einzelnen von uns geht es darum, seine persönliche Grenze zu erreichen. Das ist wie eine Gruppentherapie.“

Wahrscheinlich wird deshalb aus gruppentherapeutischen Gründen im Video zum Titeltrack auch eine riesige Bierschlacht veranstaltet. Einfach mal die Sau raus lassen. Will doch jeder. Siehe den Songtext dazu: „Priester, Putzfrauen, Pizzabäcker, Proktologen – wollen lieber popeln, pöpeln, prügeln, pogen./ Lehrer, Kellner, Gärtner, Bänker, Broker, Richter – sehnen sich nach Druckbetankung durch den Trichter.“

Therapeutisch sind auch die Lyrics von '23 Dohlen’ zu verstehen. Vögel krähen, die Gedanken fangen an zu kreisen. Warum 23? Was steckt dahinter? Die Lösung: Es geht genau darum, Zahlenmystiker auf die falsche Fährte zu führen. Bitte nicht drüber nachdenken!

Aber es darf auch mal wie mit dem poppig-süßen ’Luftbahn’ gekuschelt werden: „Das Stück 'Luftbahn' ist ein sehr wichtiger Track, weil er als erstes ziemlich cheesy wirkt, aber auf seine Art sehr ehrlich ist. Viele Ideen entstehen sehr schnell. Wir gucken oft erst später, ob das was ist oder nicht. Bei 'Luftbahn' dachten wir, dass die Nummer Energie hat und auf jeden Fall aufs Album muss. Mit diesem Stück sind wir ja fast schon radiotauglich.“

Den Vorwurf, mit 'Travelpussi' den Kontakt zur Porno-Industrie zu suchen und richtig Schotter zu machen („Sex sells“!), wird aber vehement von sich gewiesen. Werbung für Sextoys wollen sie nicht machen. Auch hier geht es eher um einen therapeutischen Ansatz. Lasst uns doch einfach mal darüber reden: „Es war eher die Faszination dieses Phänomens, da wir viel auf Autobahnen unterwegs sind. Wir haben uns einfach gefragt, ob sich die Leute das als Gag aus dem Automaten ziehen oder tatsächlich zum Gebrauch. Die Skurrilität dieses Dings hat unsere Phantasie angeregt. Wobei gesagt werden muss, dass ein Thema wie Sexualität bei Deichkind diskutiert wird, weil dieser Bereich unglaublich tabuisiert ist – selbst im Jahre 2008. Ich würde 'Travelpussi' als Impuls sehen, überhaupt über Sexualität reden zu können.“

Fazit: Operation geglückt, Patient tot! Deichkind reduzieren sich musikalisch auf das Minimum – um Raum für was Größeres zu schaffen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendjemand das ganze Werk am Stück durchhört, wenn er nicht dazu gezwungen wird. Allerdings geht es hier auch eher um die Live-Performance, zu der ’Arbeit Nervt’ eben den durchgeknallten Soundtrack liefert. Also Bauarbeiterweste anziehen, Wasserpistole betanken und abraven – zackizacki!

Mehr Infos
: http://www.deichkind.de

CD voraussichtlich ab 17. Oktober 2008 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Jacques Palminger And The Kings Of Dub Rock – Mondo Cherry
Märtini Brös – The MB Factor

Live und in Farbe 2008: 1.11. Schwerin – Sport- und Kongresshalle (Pioneer Alpha Festival) *** 26.11. Hamburg – Kampnagel (Öffentliche Generalprobe) *** 27.11. Kiel – Max *** 28.11. Hannover – Capitol *** Bremen – Aladin Music Hall *** 30.11. Osnabrück – Rosenhof *** 2.12. Mannheim – Capitol *** 3.12. Düsseldorf – Stahlwerk *** 5.12. Bielefeld – Ringlokschuppen *** 6.12. Dortmund – Westfalenhalle *** 8.12. Wiesbaden – Schlachthof *** 9.12. Zürich – Xtra Limmathaus *** 10.12. Ulm – Roxy *** 11.12. München – Muffathalle *** 13.12. Salzburg – Gusswerk *** 14.12. Lahr – Universal DOG *** 15.12. Saarbrücken – Garage *** 16.12. Stuttgart – Theaterhaus *** 18.12. Berlin – Postbahnhof *** 19.12. Leipzig – Werk 2 *** 2012. Hamburg – Docks

 

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