Dass Illbilly Hitec noch keinen Hit in den Charts gelandet haben, verwundert ein bisschen. Schließlich klingt die Formel, mit der sie unter anderem Dub, HipHop und Reggae zu einem eingängigen Mix verweben, gut arrangiert. Dass sie auf ihrem dritten Album zudem internationale Gäste auffahren, dürfte weitere Türen öffnen.
Mit dem Kanadier Jesse 'Dubmatix' King hat die in Berlin ansässige Crew selbst schon ein Standbein weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus im Boot. Gemeinsam mit Alexander 'Tourstress' Brechow ist er (zumindest dieses Mal) für das Schreiben der ganzen Musik verantwortlich.
Die Hauptarbeit am Mic hat dagegen Kinetical aus Linz übernommen, der davor zum Beispiel Blumentopf & Texta bei ihrem gemeinsamen 'TNT Anthem' unter die Arme gegriffen hat. Aber neben ihm sind noch eine Handvoll weiterer Mitstreiter engagiert worden.
Passend zum Thema von 'No Borders' überwinden Illbilly Hitec bei dem Stück selbst jede Grenze. Reime steuern nämlich neben Kinetical noch Em Wan aus Mexiko und Promoe von den Looptroop Rockers aus Schweden bei. Die Abschottung gegen Flüchtlinge ist dabei ein Thema, das den skandinavischen Rapper schon unter anderem 2005 auf dem Album 'Fort Europa' beschäftigte.
Als zweites offizielles Video nach 'Rude Boy Talk' wurde aber Mitte Mai nun erstmal 'Way Up' veröffentlicht (siehe unten). Beides zusammen zeigt auf jeden fall schon ganz gut die Bandbreite von Illbilly Hitec auf. Wer dennoch mehr Hörproben benötigt, findet unter https://soundcloud.com/illbilly_hitec übrigens noch ein paar Free Downloads.
TNT – #hmlr (mit Kinetical) Obwohl schon der Zusammenschluss von Blumentopf und Texta als TNT Gedränge am Mic verursacht haben dürfte, holten sie sich für das ’TNT Anthem’ noch Kinetical für den Refrain ins Studio. Auf weitere Gäste wurde aber verzichtet, wodurch natürlich das Mitwirken des Linzer Dancehall-Rockers noch einmal zusätzlich geadelt wurde.
Looptroop Rockers – 25 Überraschungen zum 25-jährigen Jubiläum 25 Jahre ist es her, dass der schwedische Rapper Promoe und DJ Embee auf Cosmic trafen und fortan als Looptroop ihren Rap aus dem hohen Norden in die Welt hinaustrugen. Und deshalb haben sich die Herren was ganz Besonderes zum Jubiläum ausgedacht!
Nun ist der Valentinstag 2017 schon wieder seit Wochen vorbei. Aber warum nicht noch im Monatsrückblick ein bisschen Liebe verteilen und kurz ein paar liebenswerte Platten vorstellen, die im Februar das Licht der Welt erblickt haben.
Pimf – Justus Jonas (EP mit u.a. Kico und Weekend)
Gut anderthalb Jahre ist es her, dass es der heute 23-jährige Rapper Pimf aus Hofgeismar mit seinem Debütalbum ’Memo’ auf Platz 49 in den deutschen Charts schaffte. Im November letzten Jahres war Pimf noch Gast bei ’Hello my name is Mavo du Arsch’, das Mavo aus Flensburg unter http://www.gws-entertainment.de/mavo/ als Free Download anbietet. ’So weit so gut’, resümierte er quasi mit dem Titel seiner ersten Single aus der ’Justus Jonas’-EP. Aus seiner persönlichen Aufarbeitung der letzten Zeit mit ihren Rückschlägen macht er eine Kopf-hoch-Hymne für seine Fans. Den Beat hat Marq Figuli gebaut, zu dem DJ Dest noch ein paar Cuts beigesteuert hat. Zitiert werden dabei die Dilated Peoples und O.C.
Bei ’Keine Mathematik’ wird dagegen auf halb-französische Lyrics zurückgegriffen, auf die sich auch SAM vor drei Jahren bezogen haben. Die Originalzeilen stammen aus ’Harte Zeiten’ von La Familia, zu der sich Curse, Aphroe und Luxus Chris von den Stieber Twins 1997 zusammengetan hatten: „Yes, Rap ist keine leicht gemachte Musik aus YouTube-Tutorials und plastischen Beats./ C'est la vie in der Plattenindustrie – Bitte achte darauf, dass du machst, was du liebst.“
Und Pimf liebt eben Rap. Genau wie Weekend und Kico, die ihn bei ’Chatten zuviel, reden zu wenig’ beziehungsweise ’Buzz Lightyeah’ unterstützen. Vor der EP hat er noch das Video-Exclusive ’SchneeBars’ für 16bars.de aufgenommen, das aus meiner Sicht gut genug ist, um ruhig regulär auf der EP hätte sein können. Genauso verwunderlich ist, dass der übers Label Lagunenstyles als Video veröffentlichte Track namens ’Fragezeichen’ nicht auf der EP zu finden ist. Schließlich gilt auch dafür, dass die Nummer mit Jephza und Bitbeats qualitativ hochwertig genug ist, um ganz normal veröffentlicht zu werden. Und außerdem nimmt Pimf damit direkt auf den Namen der Platte Bezug: „Meine Platte ist Recherche und Archiv. Justus Jonas, der erste Detektiv./ Ich bin ein Fragezeichen – ich bring’ dich in ’ne fabelhafte Welt./ Rap ist mein persönliches ’3 Fragezeichen’-Tape.“
Nach der Chart Attack No. 1 kommt nun die ’Heart Attack No. 1’ von Helge Schneider! 2013 gelang ihm mit dem Album ’Sommer, Sonne, Kaktus!’ der Sprung an die Charts-Spitze. ’Heart Attack No. 1’ schaffte es jetzt dagegen nur auf Platz 66. Vielleicht liegt es am Konzept, obwohl das toll ist: Der eher für komödiantische Ansätze bekannte Musiker covert hier mit seinem Schlagzeuger Pete York überwiegend Jazz-Klassiker auf seine unnachahmliche Weise. Mit dabei sind unter anderem ’Mood Indigo’ von Duke Ellington, ’Jumpin’ At The Woodside’ von Count Basie und ’One For My Baby’, das von Harold Arlen und Johnny Mercer ursprünglich 1943 für Fred Astaire geschrieben wurde, aber vor allem in der Version von Frank Sinatra bekannt ist.
Bei ’Isn’t She Lovely’ von Stevie Wonder wird (leider) auf den Gesang verzichtet, aber die Melodie ist erkennbar, wenn Helge Schneider dafür an der Hammond-Orgel spielt. Wenn ich das höre, muss ich immer an die Version aus der TV-Serie ’Glee’ denken (Kritik hier). Wo es auch mal mehr als die Schlagzeug-Begleitung durch Pete York bedurfte, nahm Helge Schneider noch Gitarre und Vibraphone auf. Minimiert aufs Maximum. Dass Helge Schneider sein Schaffen im Untertitel als Jazz-Hop bezeichnen, ist allerdings etwas verwirrend. Normalerweise ist darunter eher eine Fusion mit HipHop zu verstehen – spätestens seit 2011, als sich eine gleichnamige Website dieses Subgenres des Rap annahm.
Gewidmet ist die Platte übrigens seinem Freund Bernd Kowalzik, bei dessen Label ’Roof Music’ er viel veröffentlicht hat und der 2014 im Alter von 64 Jahren verstorben ist. Zu den Coversongs gesellen sich dann noch ein paar eigene Kompositionen wie der Titeltrack, die sich aber nahtlos in das Gesamtwerk einreihen. Und wenn er ’I Feel Good’ von James Brown anstimmt, bleibt fast nichts anderes übrig, als dabei einzusteigen.
Mit ’Magic Life’ hat es die österreichische Band Bilderbuch im vierten Anlauf nach ’Nelken & Schillinge’ (2009), ’Die Pest im Piemont’ (2011) und ’Schick Schock’ (2015) nun in die offizielle Top Ten der deutschen Album-Charts geschafft. Co-produziert hat das Ganze Zebo Adam, der ehemalige Gitarrist von Russkaja. Seit schon fast einem Jahrzehnt gestaltet er die musikalischen Geschicke der Gruppe mit. Als erstes Lied wurde ’Bungalow’ mit einem richtigen Video versehen. Musikalisch und optisch schließt es sich gut an das stylische Konzept an, mit dem sich Bilderbuch vor gut zwei Jahren neu erfanden und schließlich den Durchbruch schafften. Als Belohnung gab’s Platz 1 in Österreich.
Zu einigen weiteren Stücken wurden mehr oder weniger abwechslungsreiche 3D-Animationen vom Mainzer Creative-Studio Sucuk & Bratwurst als Videos veröffentlicht. Zu ’I <3 Stress’, dem ersten Song nach dem elektronisch-verspielten Intro ’Carpe/Diem’, wird einfach eine Plasmakugel mit ihren zuckenden Lichtblitzen gezeigt. Neben Sirenengeheul, Kirmes-Effekten und „Hey-Ohs“ wie aus ’HipHop Hooray’ erklärt Sänger Maurice in feinstem Denglisch beziehungsweise Önglisch, dass er Action will: „Sagt mir, was geht ab, Boys./ Ihr seid mir viel zu fad, Boys./ Fade Hunde, die nicht beißen wollen./ Gib mir noch was, Fränky. Ich brauch Kicks. Kick it, yeah./ I love Stress.“
Der Gegenentwurf folgt sogleich mit ’Sweetlove’, das so eine Art schöne Liebesballade geworden ist. ’Baba 2’, das natürlich als humoriger Beitrag lange vor dem schön ruhig-rockenden ’Baba’ kommt, und der Titeltrack setzen nur als zwei kurze Skits Akzente. Hit-Potenzial haben da andere Nummern wie ’Sprit’n’Soda’, ’Erzähl deinen Mädels, ich bin wieder in der Stadt’ und ’Superfunkypartytime’, welche die Marschroute Richtung Tanzfläche vorgeben!
Nachdem 2016 das erste Mal die Lyrics-Awards des gleichnamigen Schweizer HipHop-Magazins vergeben wurden, folgte nun Runde 2. Am 11. März 2017 wurden die Gewinner beim Lyrics Festival in Zürich bekannt gegeben.
Die aus meiner Sicht beste Kategorie für diejenigen, die sich nicht mit der Szene unseres Nachbarlandes auskennen, ist natürlich ’Freetape 2016’. Denn so habt ihr die Chance, die Künstler ganz unkompliziert kennenzulernen.
Wer jetzt also Lust hat, sich damit näher auseinander zu setzen, findet hier noch die Free Downloads zu den zehn Nominierten in alphabetischer Reihenfolge:
Gewonnen hat die Kategorie am Ende übrigens die Rap-Crew S.O.S., das für Saviours of Soul steht. Mit dem Titeltrack konnten die Rapper Dawill und Nativ aus Bern über das düster-schleppende Instrumental von Questbeatz sogar noch den drittbesten Song des Jahres abliefern. Der Titel bezieht sich auf eine Art Religion, die vor allem afrikanische Sklaven in Brasilien praktizierten und die heutzutage wohl noch mehrere Millionen Anhänger hat.
S.O.S konnten aber sogar noch mehr Preise abräumen: Questbeatz wurde zusätzlich in der Kategorie ’Bester CH-Rap-Produzent’ auf Platz 3 gewählt. Live scheinen S.O.S. auch gut abzugehen, denn hier sicherten sie sich direkt den Vize-Posten hinter der Möchtegang.
Die Freude über diese Erfolge dürfte groß sein. Ob das sich aber nun auch finanziell auswirkt, könnte ihnen egal sein. In den Lyrics zu ’Goddamn’ betonen die Jungs, dass Geld nur ihren Kopf belastet und sie einfach keinen Bock auf normale Arbeit haben: „All ds Gäld figgt mi Chopf./ Goddamn, ke Bock ufne 9bis5-Job.“
Das könnte dazu passen: Horscht – Fresh And Unknown (mit u.a. Röschti und Radical)
Auf 'Fresh And Unknown' präsentierte Produzent Horscht im Spätsommer 2012 definitiv sich und seine rappenden Gäste von der besten Seite. Die Tracks mit Röschti, Radical sowie Tomahawk, Freshe & Frisk gibt es übrigens inzwischen als Free Downloads (Link hier in der alten Kritik).
Die Party-Posse von Culcha Candela spielt wieder live: Am 4. März 2017 wird sie beim 'Spirit of Istanbul'-Festival der Spirituosenmarke Yeni Raki in der Berliner Arena auftreten. Das Beste dabei: Der Eintritt ist frei! Mehr Termine siehe unten.
2016 hatten die Jungs ein neues Kapitel in der Band-Geschichte aufgeschlagen. Mit eigenem Label ’Culcha Sound’ machten sie sich frei. An den Start gingen sie dort Anfang Juni mit der ’Wann Dann ?!?’-Single.
’Wann Dann’ war schon im Original auf der Bonus-CD der Fan-Box zum letzten Album ’Candelistan’ enthalten. Die Lyrics im Refrain lauten: „Alle Arme gehen hoch – wenn nicht jetzt, wann dann?/ Die Party geht los – wenn nicht jetzt, wann dann?/ Alle Gläser in die Luft – wenn nicht jetzt, wann dann?/ Sag mir, wann – digidigi, wann dann?“
Pünktlich zur EM haben Don Cali, Johnny, Matteo und Chino außerdem noch die Fußballhymne ’Einsnull (Grita Gol!)’ aufgenommen. Später folgte eine weitere Single namens 'Urlaub'.
2016 war Johnny Strange auch bei 'Diese Welt gehört uns' zu hören, das er zusammen mit Rapper Fargo (Falk-ARne GOssler) von The Love Bülow, Odara Sol und Cross für den Musikwettbewerb 'Eine Welt Song' aufgenommen hatte. Unter http://www.eineweltsong.de/ gibt es das Ganze als Free Download.
Larsito, der die Band 2014 verlassen hatte, um solo weiterzumachen, veröffentlichte im Juli 2016 übrigens auch was Neues: eine EP namens 'Am Leben'.
„BBM ist die Gang“, erklärte Johnny Diggson vor gut zwei Wochen im Finale von ’Juliens Music Cypher’. Aber das Mitglied der Bikini Bottom Mafia unterlag dann doch Gary Washington, der mit Greeen auf ’Wolkenkratzer’ machte (mehr zum JMC hier). Während Herr W. jetzt wahrscheinlich nach dem Charterfolg auf Platz 79 immer noch am Überkingen ist, sei hier noch auf eine Gang hingewiesen, die den Rückblick auf den letzten Monat bei mir völlig allein für sich verpachten kann: Die Sektor West Büdchen Gang!
DJ Densen & Dufsen & Yourz & Mels & Spexo – The Summit (Free Download Album)
Fünf Produzenten der insgesamt 15 Mann starken SWBG aus Köln haben hier ihr Material zusammen geschmissen, um ihre Fähigkeiten einmal ohne ihre rappenden Kollegen unter Beweis zu stellen. Bei insgesamt 14 Instrumentals ist klar, dass einer nur zweimal dabei ist. Vielleicht hat es Yourz einfach nicht geschafft, neben seinen Arbeiten für die eigene Crew und unter anderem Sido (Remix zu ’Geuner’), Lumaraa (’Ladies first’) und die Antilopen Gang (’Abwasser’) weitere Werke rauszuhauen.
Interessant ist auch, dass Spexo eines seiner Stücke ’Winter’ genannt hat. Kurz danach hat sein Gang-Kollege Sparky nämlich den gleichen Songtitel raus gehauen (siehe weiter unten). Hat aber nichts miteinander zu tun. Etwas unklar ist auch, warum ’The Cypress Hill Interlude’ von MELS als Interlude ausgewiesen wird, obwohl es mit einer Spielzeit von 1:45 Minuten sogar länger ist als so manch anderer Track auf ’The Summit’. Aber egal, denn aufgrund der bekannten Sounds bleibt’s definitiv im Gedächtnis hängen. Und für wenn das Ganze nach gut 26 Minuten noch immer nicht genug ist, der kann sich zusätzlich den Megamix von DJ Laszlow unter https://soundcloud.com/sektorwestbuedchengang rein ziehen.
Nachdem er letztes Jahr sein offizielles Debütalbum ’Leuchtraketen’ veröffentlicht hat, legt Sparky nun mit einem neuen Non-Album-Track nach. Der Titel klingt zwar so, als wäre er nun einfach passend zur Jahreszeit geschrieben beziehungsweise raus gebracht worden, aber inhaltlich geht es um dunkle Zeiten unabhängig von der Saison: „Manchmal ist immer Winter in uns drin./ Und die Sonne, die eben noch für uns schien, erscheint uns wie stark gedimmt.“
In seinen Lyrics nimmt Sparky unter anderem Bezug auf ’Donnie Brasco’ und Cro, dessen Raop-Mucke er gerne selbst machen würde. Seinen eigenen Rap mit fröhlichem Pop zu mischen, fällt ihm aber anscheinend ziemlich schwer. Mix und Master übernahmen bei ’Winter’ Dienst & Schulter. Wer mehr von Sparky hören will, checkt am besten mal unter http://sektorwestbuedchengang.de/downloads die Free Downloads.
Veedel Kaztro – Veezy macht blau (Digital Single mit Yourz)
Im Gegensatz zu Sparky hat es Veedel Kaztro es geschafft, mal den ganzen bedrückenden Alltag mit ständig neuen Horrormeldungen hinter sich zu lassen und über einen Beat von Yourz einfach mal einen Gute-Laune-Song abzuliefern: „Zu mir sagt jeder in meinem Viertel Bruder, ich flieg dieses Jahr schon in meinen vierten Urlaub./ Was heißt Stress? Ich schau im Wörtebuch nach./ Mädchen sprechen nicht mehr, sondern flirten nur noch./ Veezy macht blau, Veezy macht blau./ Ich mach' blau, ich mach' blau.“
Auch bei ihm übernahmen Dienst & Schulter das Mixing und Mastering. Zudem drehte Marco Romangnoli ein sommerliches Video dazu, in dem er unter anderem auf einem Haus und Boot chillt. Nebenbei erwähnt er, dass er mit Daniel Aminati, den Sido in ’Massafaka’ gedisst hatte, auf einer Illuminati-Party war. Ob das jetzt Props bringt, ist allerdings nicht ganz klar, aber egal. Das nächste Album kann kommen. Oder um es mit seinen eigenen Worten aus der vorherigen Single ’Respek’ (ja, ohne t am Ende!) zu sagen: „Respek – Veezy macht Rap auf korrek“!
Zwar ließ das neue Album von MC Rene ordentlich auf sich warten. Ein Problem im Presswerk soll dafür gesorgt haben, dass 'Khazraje' erst am 21. Oktober 2016 veröffentlicht wurde. Dafür gibt es hier aber noch gleich drei gute Nachrichten:
Das Ganze wird auf einer Tour im März 2017 live präsentiert (Daten siehe ganz unten). Vorher schmeisst er aber am 18.2. noch 'Eine Party namens Bernd' mit Retrogott (aka Huss) & Hodn im Braunschweiger Skateboardclub 'Walhalla'.
„Von der neuen Schule, die neue Beatgeneration“, stellt MC Rene den Produzenten Figub Brazlevic in 'Win Win' mit einer Zeile vor, mit der er selbst 1993 ähnlich bei 'Die neue Reimgeneration' ins Rampenlicht trat. Gemeinsam haben die Beiden das Album 'Khazraje' aufgenommen, dass sich der MC quasi zum 40. Geburtstag geschenkt hat.
Auch an einigen anderen Stellen bezieht sich Rene auf sich selbst. Nicht nur beim erwähnten 'Win Win', sondern zum Beispiel genauso bei 'Ein Tag im All', wo „Besuche neue Freunde, komm' zurück mit neuen Versen“ aus 'Spüre diesen Groove' untergebracht wurde. Nach gut einem Viertel Jahrhundert im Rap-Geschäft gibt es eben ein breites Fundament, auf das locker gebaut werden kann.
Und es soll eben noch lange nicht Schluss sein. Obwohl Rene, der auch als Reen bekannt ist, das finale Stück auf seinem kommenden Album nachdenklich 'Letzte Gedanken' genannt hat. Aber genauso wie Samy Deluxe mit 'Berühmte letzte Worte' kündigt er damit nicht das Karriere-Aus an, sondern schafft wohl eher Raum für einen neuen Anfang.
Bei 'Letzte Gedanken' handelt es sich im Grunde gar nicht um ein „richtiges“ Lied, denn Rene erzählt mehr als dass er rappt über seine Reise nach Marokko und die Aufnahmen zu dem nun vorliegenden Werk: „Das hat mir den 'Flavor' gegeben. Und ich fahre jetzt morgen wieder mit dem Zug von Marrakesch nach Casablanca. Und dann fliege ich zurück nach Frankfurt, fahre wieder nach Köln, bin wieder zurück in meinem Leben. Und ich nehm' so viel mit.“
Was er mitnimmt beziehungsweise mitbringt, ist gut. Herausgekommen ist dabei nämlich das Album, das seinen bürgerlichen Namen trägt: Khazraje, sprich [kasrasch]! Im Intro zum Titeltrack müht sich eine Dame ab, das richtig auszusprechen, um dann auf Französisch zu fragen, wie das gesagt wird: „Comment tu dis?“
#Ahnma #Nehma-Qualitäten von Reen
Als Videos wurden allerdings zuerst 'Spliffs & Mics' und 'Yallah!' (siehe weiter unten) ins Rennen geschickt. Erwähnt sei hier dennoch erst einmal 'Nehmerqualitäten'. Getreu der Zeile „Evergreens sind immer da, der Rest Drosophila“ aus 'Malaria' von den Stieber Twins hat er sich nicht nur 'My Melody' von dem US-amerikanischen Rapper Rakim („Check-check, check out my melody“) aus dem Jahr 1986 geschnappt, sondern zitiert zudem den Songtitel 'Die Kritik an Platten kann die Platten der Kritik nicht ersetzen' von den Beginnern aus dem Jahr 1994.
Die folgenden Lyrics, wie ich sie verstehe, könnten ebenfalls eine Anspielung auf die Hamburger Kollegen sein, mit denen er damals zur Klasse von '94 und '95 gehörte. Schließlich nahm Jan Delay mit Denyo einst den Coversong 'Irgendwie irgendwo irgendwann' auf: „Die Kritik an der Platte kann die Platten der Kritk nicht ersetzen./ Von der Musik zu leben ist das Beste./ Hier kommen 94 BPM mit Themen, die dich bewegen./ Sage mir, wer lernt aus Fehlern mit Nehmerqualitäten?/ Erzähle aus meinem Leben von Tourneen in allen Städten./ Ich hole mir Kohle wie Nena von GEMA-Interpreten.“
Irgend... wie bekannt?
Möglicherweise bezieht sich auch 'Irgend...' mit dem Multiinstrumentalist Spacekonsta auf dieses alte Stück der dank '99 Luftballons' international wohl bekanntesten deutschen Popsängerin. Allerdings heißt es bei Rene im Refrain: „Wir wollen ja alle irgendwie irgendwo irgendwas.“
Dass Spacekonsta noch bei 'Ein Tag im All' mitwirkt, ist bei dem Künstlernamen wohl Ehrensache. In seinen Lyrics stellt Rene Bezüge zu unter anderem 'Per Anhalter durch die Galaxis', 'Zurück in die Zukunft' und sein eigenes Stück 'Spüre diesen Groove': „Besuche neue Freunde, komm' zurück mit neuen Versen.“
Check-check out my tracklist of 'Khazraje'
Hier sind der Übersicht halber die Tracks von 'Khazraje' aufgelistet, die alle von Figub Brazlevic prodzuiert wurden:
Afrob – Mutterschiff (mit u.a. Chefket und Gentleman) 1999 war '1, 2, 3 ... (From New York To Germany)' mit Platz 6 die höchste Chartposition, die Rene und Afrob je mit einer Single erreicht haben. Ermöglicht hatte ihnen das DJ Tomekk. Und auch wenn sie alle danach recht unterschiedliche Wege eingeschlagen haben, bezieht sich Samy Deluxe beim Stück 'Herz und Seele' von Afrob lustigerweise ebenfalls auf 'My Melody' von Rakim.
Die Beginner - News (Gleich 10 Singles aus 'Advanced Chemistry' in den Charts)
Das kann sich sehen und vor allem hören lassen: Aus ihrem Album 'Advanced Chemistry', das nach der legendären HipHop-Crew aus Heidelberg benannt wurde, konnten die Beginner gleich zehn Singles in den Charts platzieren, darunter 'Meine Posse' mit Samy Deluxe und 'So schön' mit Dendemann.
Seid ihr alle artig gewesen? Dann will ich mal nicht so sein und noch zum Nikolaus ein paar feine Veröffentlichungen von unter anderem Bonaparte und 'Sherlock Holmes' aus dem Vormonat vorstellen. Vielleicht schafft es ja noch die eine oder der andere auf den Wunschzettel für Weihnachten. Frohes Fest!
Cr7z – Seraph7m (EP)
Vor gut einem Jahr glückte Cr7z sein erster Chart-Erfolg mit einem Solo-Album. Seitdem war er nicht untätig. Unter anderem nahm er für die 'Familienwappen'-Reihe des Labels '58 Muzik' auch einen Part für den Titeltrack auf (Mehr dazu hier). Zudem stellte er fünf neue Stücke für die 'Seraph7m'-EP fertig. Hinzu kommen alle Instrumentale sowie 'Weit weg'. Den Track, den er Anfang des Jahres völlig unabhängig von einem Album oder Ähnlichem veröffentlicht hatte, gibt es auf der EP nun als Remix.
Trotz der geringen Anzahl an Songs ist das Ganze ziemlich vielseitig geworden. Während zum Beispiel 'Melodie' sehr poetisch rüber kommt, ist 'Ikarus down' ein richtiger Battle-Banger auf einem treibenden Beat. Wer sich eingehender mit dem Werk von Cr7z vertraut machen will, bekommt hier unter http://58muzik.com/shop/cr7z-s7nus-2012/ einen Free Download mit 40 (!) Tracks von ihm. Der Begriff 'Seraphim' beschreibt übrigens eine bestimmte Form von Engeln mit sechs Flügeln, die sowohl im Christentum, Judentum und Islam zu finden sind. Was genau damit gemeint sein könnte, verrät er indes nicht einmal genau im von DJ Eule produziertenTiteltrack: „Große Macht liegt im Geheimen./ Ich rapp' am Mic für die Meinen.“
Die EP 'Seraph7m' ist seit 4. November 2016 erhältlich. Mehr Infos:58muzik.com/cr7z/
Common – Black America Again
Der US-amerikanische Conscious-Rapper Common ist produktiv wie lange nicht mehr. Kamen die letzten Alben im Drei-Jahres-Abstand 2008, 2011 und 2014 raus, bewegten ihn die 'Black Lives Matter'-Bewegung und die Präsidentenwahl anscheinend so sehr, dass er das schon im Namen politisch motivierte 'Black America Again' nun schneller nachlegte.
Dazu präsentiert er ein über 20-minütiges Video mit einer Art schwarzen Monolithen wie aus dem Sci-Fi-Film '2001' und eher düsteren Impressionen aus der dunkelhäutigen Bevölkerung (von Baltimore). Zu hören ist dabei nicht nur ein bisschen der Titeltrack mit Stevie Wonder, sondern auch zwei Traditionals und 'Mothership Connection/Star Child' von der Funk-Band Parliament rund um Georg Clinton (*1941), Bootsy Collins (*1951) und Bernie Worrell (1944-2016).
Schön ist auch die Single 'Love Star' geworden. Bei diesem Liebeslied singen Marsha Ambrosius vom englischen R'n'B-Duo Floetry und PJ (Paris Jones) aus L.A. mit. Weitere Gäste auf dem Album sind unter anderem John Legend, Bilal und BJ the Chicago Kid aus Commons Heimatstadt. Neu erfindet sich der Rapper damit in seiner bald 25-jährigen Karriere zwar nicht, liefert aber genau die gewohnte Qualität ab, die seine Fans von ihm erwarten dürfen. Black lives matter ... make America great again!
Sherlock Holmes – 27: Das Musgrave-Ritual (Hörspiel)
Nachdem der junge Sherlock Holmes (Julian Tennstedt) bei dem Rätsel um 'Die Gloria Scott' zwar seine deduktiven Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte (vergleiche Kurzkritik zu Folge 26 hier), aber er im Grunde das Ganze gar nicht lösen musste, wird nun sein erster „richtiger“ Fall in der Hörspielreihe von 'Titania Medien' erzählt. Zur Hilfe gerufen wird er diesmal von Reginald Musgrave. Gesprochen wird dieser von Roman Wolko, der zuletzt gleich mehrmals in der 'Gruselkabinett'-Serie bie den Folgen 113, 114 und 117 eingesetzt wurde. Nachdem er seinen Butler Brunton (Axel Lutter) beim Stöbern in den Familienaufzeichnungen erwischt hat, verschwindet dieser spurlos. Und weil die Polizei nicht weiterkommt, muss Holmes ran ...
Was mir allerdings besonders an der Nummer 27 gefällt, ist folgender Kommentar von Dr. Watson (Detlef Bierstedt), als ihm Holmes zeigt, was für 'Das Musgrave-Ritual' benötigt wurde, um das darin verborgene Geheimnis zu lösen. Unter anderem gehört ein Holzpflock dazu. Zu der Zusammenstellung der Gegenstände bemerkt Watson fast genauso passend zur Sammlung meiner Kurzkritiken: „Sie ist – mit Verlaub – ein merkwürdiges Sammelsurium.“
Bonaparte – White Noize (Single inkl. Nobody Under The Sun)
Aufrund der politischen Entwicklungen in unserer Welt sahen sich auch Bonaparte wie Common dazu aufgerufen, Stellung zu beziehen. Für ein Album hat es auf die Schnelle nicht gereicht. Dafür wurde ein Video produziert, das unter anderem Bilder von Putin, Trump, Ukip-Chef und Brexit-Befürworter Farage und unzähligen anderen Politikern zeigt. Auch das zweite Lied 'Nobody Under The Sun' nimmt kaum ein Blatt vor den Mund und meint, dass es Schlau nur im Gegensatz zu blöd gibt und nur der richtige Hebel angesetzt werden muss, um andere zu (ver-)führen: „Stupid is the balance to clever./ To lead is a question of lever.“
In den Lyrics des Titeltracks beschreibt der Sänger, dass er ohne Dach über dem Kopf einschlafen muss und sich keiner darum kümmert: „In a room without a roof - i’m staring at the ceiling./ In times like these they don't care about how we’re feeling./ White noize, white noize - come and lull me into my sleep./ White noize, beautiful white noize - tonight i don’t care if i’m a creep.“
Single seit 25.11.2016 erhältlich. Mehr Infos:bonaparte.cc
Nach 'Der Titel ist egal' und 'Kopfkino' widmet sich der Kabarettist Martin Zingsheim nun einem Thema, mit dem er sich als Vater von (bisher) drei Kindern bestens auskennen dürfte: dem „Überleben mit Nachwuchs“, wie es im Untertitel zu 'Eltern haften an ihren Kindern' heißt.
Im Booklet zu ' Eltern haften an ihren Kindern' kündigt Martin Zingsheim übrigens für 2017 bereits das vierte Kind an, gefolgt vom ersten Zusammenbruch 2018, Burn-out dann 2019 und erstes Comeback in 2020. Also schon da stellt er klar, dass die Work-Life-Balance mit den lieben Kleinen nicht ohne Risiko ausgesteuert werden kann.
Wer erst einmal raus finden möchte, ob ihm der Humor von Martin Zingsheim zusagt, kann sowohl zwei Hörproben beim Verlag 'tacheles!/Roofmusic' abrufen als auch noch auf seiner eigenen Seite (Link siehe unten, Stand: 30.11.2016) das Lied 'Die Neinties' als Free Download runterladen.
Inhaltlich ist das Stück ein bisschen wie 'Lieder' von Adel Tawil. Vielleicht beziehen sich folgende Lyrics auch tatsächlich als eine Art Antwort darauf: „Wir hatten niemals Lieder, was wir hatten, dass war Pech./ Jede 'Saturday Night' meinten die Fantas, jetzt ist sie weg. (Das stimmte aber nie).“
Hörbuch auf 3 CDs von Martin Zingsheim voraussichtlich am 2. Dezember 2016 erhältlich. Mehr Infos:http://www.zingsheim.com/
Martin Zingsheim live und in Farbe 2016 mit 'Kopfkino':
Der Oktober bietet an seinem letzten Tag das düster-schaurig-schöne Halloween. Um dem hoffentlich ein paar Lichtgestalten entgegenzusetzen, habe ich noch mal die Veröffentlichungen des vergangenen Monats durchgeschaut.
Big Famili (Baron Black & King Kalabash) – Badadam
Ursprünglich von den Westindischen Inseln (zu denen unter anderem auch Kuba und Jamaika gehören), haben die beiden Macher hinter der Reggae-Combo Big Famili, Baron Black und King Kalabash, schon vor Jahren ihre Aktivitäten nach Europa verlagert. Produziert wurde das Ganze übrigens in Prag durch Djei Gogo, der davor 'Hungry Days' für Fyah Son Bantu (Kritik dazu hier in neuem Fenster) in eine sehr ansprechende Form gebracht hat.
Fürs Intro greift er dabei auf 'Carmina Burana' zurück, beim Interlude 'Mother Less Child' wird das gleichnamige Spiritual aus der amerikanischen Sklavenzeit als eine Art thematische Einleitung zu 'Majestic Mama' zitiert. Bereichernd für ihr Portfolio ist, dass die Big Famili nicht (nur) in Patois und Englisch singen, sondern auch auf Französisch. Besonders gut gefällt mir dabei das kräftig pumpende 'Pliss Koltcha'. Videos wurden bisher aber nur für 'Boom Smile', 'Badadam' und 'Save The Planet Earth' mit Sista Carmen und Jah Thunder gedreht. Wer übrigens unter http://BigFamili.Reggae.Gift seine Mailadresse einträgt, bekommt den Titeltrack als Free Download. Badadam, Baby!
'Badadam' ist seit 7. Oktober 2016 erhältlich. Mehr Infos:bigfamili.com/
Sherlock Holmes – 26: Die Gloria Scott (Hörspiel mit u.a. Joachim und Julian Tennstedt)
In 'Die Gloria Scott' berichtet Sherlock Holmes (Joachim Tennstedt) nun endlich nach 25 anderen Geschichten laut CD-Info „... seinem Freund und Chronisten Dr. Watson und Mrs. Hudson von seinem allerersten Fall“. Genau genommen muss allerdings gesagt werden, dass er gar nicht selbst hinter das dunkle Geheimnis von Mr. Trevor (Jochen Schröder) kommt. Zwar kann er bei einer ersten Begegnung sein kombinatorisches Können eindrucksvoll unter Beweis stellen, aber alles, was danach passiert, wird erst durch Mr. Trevor selbst aufgelöst.
Unabhängig davon ist den Machern von 'Titania Medien', Marc Gruppe und Stephan Bosenius, erneut eine stimmige Umsetzung des 123 Jahre alten Originals geglückt. Spannend ist zudem, dass der junge Sherlock hier von Tennstedts eigenem Sohn Julian gesprochwen wird. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, an die Anfänge der Hörspielserie zurückzukehren und mit ihm 'Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs' mit neuen Abenteuern aus der Zeit vor seiner Bekanntschaft mit Watson zu bereichern.
Goldroger – Avrakadavra (produziert von Dienst & Schulter)
Okay, eine Goldene Schallplatte hat er sich trotz seines Namens nicht gleich mit 'Avrakadavra' geholt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Als drittes Video nach 'M.I.D.A.$' und 'Perwoll' hat Goldroger zumindest Anfang November mit Unterstützung des Labels 'Melting Pot Music' (MPM) noch 'Unter Nelken' nachgelegt und verkauft damit ja vielleicht doch noch die entsprechende Menge an Platten. Interessanter ist allerdings bei diesem Track, welches Referenzsystem er damit für sich anlegt. „Ich häng' mit keinen Leuten, wo Freiwild läuft“, rappt er. Allerdings schließt das nicht gleich andere Gitarrenmusik aus, denn später heißt es in den Lyrics: „Und wenn ihr mich unter Nelken beerdigt, dann bitte spielt 'Rebell' von den Ärzten.“
Überhaupt bewegt sich der Herr in ungewöhnlichen Bahnen und wählt als Songtitel auch schon mal einen revolutionären Ausruf wie 'Friede den Hütten'. Genauso ist der Sound eher rockig orentiert. Als Genre nennt er das selbst entsprechend zum Beispiel „Kraut-Rap“, „Cloud Rock“ und „Psych-Hop“. Produziert haben das Ganze übrigens Dienst & Schulter aus Köln für den Dortmunder. Dazu passt der Rat aus 'Lachen und Vögeln': „Komm wir finden gemeinsam das Glück in der Liebe. Wenn's sein soll zu dritt!“
1986 in der kenianischen Hauptstadt Nairobi geboren, veröffentlichte Fyah Son Bantu, der sich zuerst Fireson nannte, 2004 seinen ersten offiziellen Track. Nun versucht er, mit dem von Djei Gogo produziertem 'Hungry Days' international durchzustarten. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass er damit endlich mehr Aufmerksamkeit bekommen wird.
International gut aufgestellt ist auf jeden Fall die Gruppe der Leute, die ihn bei dem Werk diesmal unterstützt haben. Neben dem oben erwähnten Produzenten aus Prag sind zum Beispiel bei 'Fi A Buss' The Gideon aus Port Antonio (Jamaika) und Ucee zu hören, der vor seinem Umzug nach Prag in Regensburg gelebt hat.
Im Video zu 'Oh Mama' spielt Tony Graves von der tschechischen Gruppe Monkey Business die in den Lyrics angesprochene Mutter. Raus kommt das Ganze zudem über Batelier Records aus der Slowakei.
Wer gerne mal hören möchte, was Fyah früher gemacht hat, wird hier unter https://soundcloud.com/batelierrecords/fireson-bantu-she-want-fire fündig: Das etwa zwei Jahre alte Stück 'She want Fire' gibt es dort als Free Download. Auf dem dafür verwendeten Majestic-Riddim singen unter anderem noch Half Pint, Sista Carmen und Hornsman Coyote eigene Versions. Im 20-minütigen Video-Medley mit all den Küstlern ist Fyah ab Minute 7 unter https://youtu.be/2DkvIMSF7HU?t=7m00s zu sehen.
Hier ist noch die vollständige Tracklist zu 'Hungry Days':
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Der Blog-Autor arbeitet seit 1995 als Musikjournalist. Hier veröffentlicht er seine Texte über Musik, Hörspiele, Bücher und mehr unabhängig von Redaktionsschlüssen, Seitenplanungen und anderen Einflüssen!
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