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11. November 2008 2 11 /11 /November /2008 14:50

Shwayze hier, Shwayze da! Nicht nur die Band heißt so wie der Rapper der Crew. Um die Verwirrung komplett zu machen, bekam auch das Album keinen eigenen Namen. Shwayze hoch 3, sozusagen! Herausgekommen ist dabei zwar nicht unbedingt Musik der dritten Dimension, aber zumindest eine stimmige Spätsommerplatte. Malibu lässt grüßen!

„Wir haben kurz über einen Bandnamen nachgedacht, aber Shwayze gefiel uns beiden schon am Besten“, erklärt der MC den Weg zur Namensfindung. „Ich heiße zwar Shwayze, aber als ich mit Cisco unser gemeinsames Projekt gestartet habe, nannten wir es der Einfachheit halber auch Shwayze. Den kreativen Prozess haben wir beide gemeinsam gestaltet. Manchmal unterstützt uns noch DJ Skeet Skeet bei Bedarf.“

Das Ergebnis dieses kreativen Prozesses erinnert etwas an Crossover-Projekte aus Rap und Pop wie Fort Minor, Flobots oder Flipsyde. Was allerdings weitestgehend fehlt, ist das politische Engagement. Dafür treffen entspannte Raps auf gesungene Parts. Der Erfolg der beiden Singles 'Buzzin' und 'Corona And Lime', die es bis in die Top50 der „Billboard Hot 100“-Charts schafften, gibt dem Genre-Mix aber unbedingt Recht.

Bei 'Corona And Lime' gibt sich Shwayze dann doch mal kämpferisch und will es gleich auf der Straße austragen, wenn jemand seinen Stil nicht mag: „Baby, will you be my Corona and Lime - And I will be your main squeeze./ And if your brother don't like my style – we can it take it to the street.“

Dabei ist das Wiedertreffen vor der Tür aber wohl eher im musikalischen Wettstreit gemeint. Fäuste müssen nicht fliegen: „Das kann zwar in beiden Richtungen gedeutet werden, denn es geht ja schon ums Kämpfen, aber eher im übertragenden Sinne. Wir beide sind absolut keine Kämpfernaturen. Daher ist eher ein Witz. Wir drücken uns lieber mit unserer Musik aus.

In 'Hollywood' klingt dann doch noch so was wie Konsumkritik an, wenn sich Shwayze in seinen Lyrics fragt, was der ganze schöne Schein eigentlich soll: „Hollywood ain’t no place for lovers anymore – and it ain't no place for us./ Hey yo, what the hell am I rhyming for?/ Designer clothes and designer whores, designer cars and designer doors, designer kitchen and designer drawers./ Hell no!“

Der Oberflächlichkeit der dortigen Party-Szene möchte Shwayze etwas mehr Persönliches entgegen setzen: „In Hollywood triffst du ständig die gleichen Leute in den Clubs jede Nacht. Deswegen sagen wir den Mädels, dass sie lieber mal mit uns Party machen sollen. Aber alle Texte sind natürlich gerne auch anders interpretierbar.“

Eindeutig ist allerdings der Titel 'James Brown Is Dead'. Der 2006 verstorbene Sänger ist für ihn einfach einer der größten Entertainer aller Zeiten. „Ich bin mit seiner Musik aufgewachsen. In dem Stück geht es aber eher um die Musikindustrie. James Brown war ja der 'Godfather of Soul'. Er hat aus Songs Hits gemacht. Mit ihm ist für mich auch ein Teil dieser Seele aus der Musik verschwunden.“

Fazit: Schade, dass das Album erst jetzt erscheint, schließlich ist es der fast perfekte Soundtrack zum Sommer. Aber vielleicht rettet der leicht eingängige Mix ja auch das coole Chill-Out-Gefühl noch in die Lounges der Clubs – oder in das heimelige Wohnzimmer.

Mehr Infos: http://www.shwayze.com

CD voraussichtlich ab 14. November 2008 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:

Flobots – Fight With Tools

Thomas D – Kennzeichen D

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