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5. März 2013 2 05 /03 /März /2013 22:52

Wer glaubt, einem alten Hund könnten keine neuen Tricks beigebracht werden, der wird von DMX eines Besseren belehrt. Mit 'Undisputed' hat er sich nun nach jahrelanger, zum Teil unfreiwilliger Auszeit im Rap-Spiel zurückgemeldet und knüpft nahezu nahtlos da an, wo er aufgehört hat.

dmx-cover.jpgNehmen wir doch einfach mal das Video zur ersten offiziellen Single 'I Don't Dance'. Da läuft alles quasi ab wie immer: Der Ruff Ryder kommt auf seiner Maschine angedüst, entert den Club und reißt den Laden ab – im wahrsten Sinne des Wortes.

Unterstützt wird er dabei von Machine Gun Kelly, der schon von MTV als 'Hottest Breakthrough MC of 2011' gefeiert wurde. In seinen Lyrics hält er die Fahne fürs Label 'EST', bei dem er vor seinem Vertrag mit 'Bad Boy' unterschrieben hat, genauso wie für die Doppel-R-Crew von seinem Gastgeber hoch: „All I know is when the beef's on the beast comes out./ EST is in the buildin', we run this town./ Ruff Ryders, you got a problem - come find us!“

We in here... again

Auch an die guten, alten Zeiten erinnern die Produktionen von Dame Grease und Swizz Beatz, die davor an jeder Platte des Rappers mitgearbeitet haben. Auf das Konto des zuerst Genannten geht diesmal unter anderem 'Cold World' mit der bezaubernden R'n'B-Sängerin Andreena Mill aus Toronto, die davor schon unter anderem an der Seite von Drake, Saukrates und Saigon zu hören war.

'Cold World' ist übrigens auch auf dem Mixtape zum südafrikanischen Film 'Otelo Burning' zu finden, das als Free Download unter www.oteloburning.com/mixtape erhältlich ist. Allerdings rappt hier zum Gesang der Kanadierin und dem Instrumental, das sich bei 'Mother Nature' von The Temptations bedient, der 31-jährige MC Tumi Molekane aus Tansania mit.

Auch 'Get Your Money Up' könnte der eine oder die andere schon mal früher gehört haben. Das von Snaggs mit rollenden Drums und treibenden Bläsern vorangetriebene Lied war 2011 auf dem Sampler 'Ruff Ryders: Past, Present, Future' enthalten.

Also alles beim Alten? Nicht ganz! Was sich nämlich dramatisch verändert hat, ist das Musikgeschäft. Konnte DMX Anfang der Nullerjahre seine ersten fünf Alben nacheinander immer direkt auf Platz 1 der US-Billboard-Charts platzieren und damit Geschichte schreiben (Das hat davor niemand geschafft!), reichte es für 'Undisputed' im letzten Herbst leider nur für Platz 19.

Fazit: Das große Comeback des gestrauchelten Stars fiel also leider etwas kleiner als vielleicht erhofft aus. Klar, nicht alle der 16 Tracks wären zwingend nötig gewesen. Aber in den besten Momenten schafft er tatsächlich neue Hits. Und wenn er ähnlich hart arbeitet wie zu seinen besten Hochzeiten, wird da noch mehr gehen und sich auch die Big Names wie früher um eine Kollabo reißen.

Mehr Informationen unter: https://www.facebook.com/dmx

Album seit 1. März 2013 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
The Game – Jesus Piece
Wu-Block – Wu-Block

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2. März 2013 6 02 /03 /März /2013 23:10

Die ersten Zeichen, dass Xavier Naidoo einem Dubstep-Projekt nicht abgeneigt wäre, gab es schon letztes Jahr auf seiner Best-Of-Compilation und beim Tribut-Album 'Dark Symphonies' zu hören. Nun ist es soweit: Er geht als Der Xer mit 'Mordsmusik' an die Öffentlichkeit – und überzeugt mit zum Teil recht spannenden Sounds und Inhalten.

cover-der-xer.jpgEröffnet wird das leider nur neun Stücke lange Album gleich mit starken Tobak. Auch wenn das bei seinen Lyrics zu 'Bunte Steine' vielleicht nicht gleich so offensichtlich ist. Aber der Gast-Rap von Olli Banjo erleichtert die Interpretation, dass es um so genannte Blutdiamanten geht, die unter der Missachtung von Menschenrechten in der Dritten Welt abgebaut werden: „Die Erste Welt kann mich nicht fühlen, ich bin schwer getroffen./ Ich geh Steine klopfen, tief im Boden, Hände offen.“

Danach wird es textlich nicht gerade angenehmer. So bezieht sich Der Xer im Songtext zu 'Die Ferne ruft' auf eine Szene aus 'Der Pate', in der Don Corleone eine blutige Nachricht übermitteln lässt: „Ein abgeschnittener Pferdekopf ist nicht immer ein Zeichen.

Die Geister, die ich rief

Dass Xavier Naidoo es auch mal gruselig mag, zeigte er schon bei der Geisterjäger-Hörspielreihe 'John Sinclair'. In der Folge 'Angst über London' hatte er nicht nur eine kleine Sprechrolle, sondern präsentierte auch auf der beigefügten Tribut-CD 'Dark Symphonies' (Kritik dazu hier) erstmals seinen Dubstep-Sound mit 'Einsam mit Euch'.

Der düstere Elektro-Track ist nun auch auf 'Mordsmusik' enthalten. Produziert wurde das Ganze von Lee Williams, während die restlichen acht Stücke durchweg von Cop Dickie stammen. Nach seiner Ausbildung am Fellbacher Popcollege wurde das Nachwuchstalent ins Team der Naideoo/Herberger Studios geholt.

Cop killing Kopficker

Auf Xavier Naidoos Werkschau 'Danke Fürs Zuhören' durfte Cop Dickie letztes Jahr den Dance-Remix von Banks & Rawdriguez zu 'Ich Kenne Nichts (Das So Schön Ist Wie Du)' schon co-produzieren. Zudem überzeugte er bestimmt damit, dass er unter anderem Remixe für Katy B, Neodisco, Tua und Chase & Status gemacht hat. Seine Version von 'Time' des zuletzt genannten Duos gibt es neben diversen weiteren Free Downloads unter https://soundcloud.com/cop-dickie zum Runterladen.

Auf 'Mordsmusik' kann der Newcomer nun mal etwas länger am Stück beweisen, was er drauf hat. Seine Instrumentals sind dabei durchaus recht abwechslungsreich geraten. 'I Can Feel You', das Der Xer neben drei weiteren Titeln komplett auf Englisch singt, ist zum Beispiel eine etwas geradlinigere Elektro-Pop-Dancenummer geworden.

Deutlich angriffslustiger ist dagegen 'Feindbewegung/N-Täuschung', das mich nicht musikalisch, aber irgendwie von der Art her an Reamonns Falco-Cover 'Jeanny' mit Xavier Naidoo erinnert: „Du hast mir lange nicht mehr zugehört, dein Raum ist schalldicht verschlossen./ Ich hab dir lange nicht mehr zugehört, und deshalb hab ich dich gerade erschossen./ Du bist schuld daran./ Du hast dich zu weit aus dem Fenster gelehnt, du kranker, alter Mann.“

Fazit: Dem Titel 'Mordsmusik' wird Der Xer absolut gerecht. Die Sounds sind aggressiv und die behandelten Themen ebenfalls mit düsteren Ecken und Kanten versehen. Insgesamt ist das Ergebnis also deutlich spannender als XAVAS. Wenn Xavier Naidoo überlegt, was er vielleicht noch mal machen soll, dann bitte den Xer.

Mehr Informationen unter: http://www.facebook.com/DerXer

Digital-Album seit 1. März 2013 erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Xavier Naidoo – Danke fürs Zuhören
XAVAS – Gespaltene Persönlichkeit

Xavier Naidoo live und in Farbe 2013: 17.5. Düsseldorf – Hangar 8 (ausverkauft!) *** 31.5. Ladenburg – Festwiese *** 1.6. Salem – Schloss *** 21.6. St. Wedel – Festwiese *** 22.6. Bielefeld – Soundpark *** 23.6. München – Königsplatz *** 29.6. Salzburg (A) – Messegelände *** 3.7. Kestenholz (CH) – St- Peter at Sunset *** 5.7. Zürich (CH) – Blatterwiese (Touch the Lake Festival mit XAVAS) *** 6.7. Basel – Park im Grünen (Summerstage mit XAVAS) *** 13.7. Dresden – Elbufer *** 23.8. Coburg – Schloßplatz (mit XAVAS) *** 30.8. Berlin – Zitadelle Spandau (mit XAVAS) *** 13.9. Dortmund – Westfalenpark (mit XAVAS)

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14. Februar 2013 4 14 /02 /Februar /2013 08:54

Den ganz großen Schatz haben sie wohl noch nicht entdeckt. Also taucht das Berliner Gypsy-Punk-Quartett nach dem Debüt 'Raaa!' von 2010 wieder auf und präsentiert die Perlen, die es jetzt stattdessen gehoben hat.

cover-diving-fst.jpgPassend zu ihrem Bandnamen bleiben sich Diving For Sunken Treasure auch inhaltlich treu. Eröffnet wird das neue Werk nämlich mit dem instrumentalen 'Albatross', das relativ ruhig und mit nicht mal zwei Minuten Länge eher sowas wie ein Intro ist und nach dem Seevogel benannt wurde, der auch schonden Trickfilmmäuschen 'Bernhard & Bianca' bei ihren Abenteuern behilflich war.

Wer nach versunkenen Schätzen tauchen will, muss natürlich erst einmal vom Hafen aus starten. So gesehen ist 'Motherfucker Jazz Bar' vielleicht sogar so eine Art Konzeptalbum, wenn das nächste Stück 'At The Harbor' heißt und später zum Beispiel ein 'Song Of Sirens' folgt.

Orkanartige Orgien erwartet

Aber auch bei den Liedern, die nicht schon im Titel eine Verbindung zu den Weiten des Meeres aufweisen, werden passende Lyrics untergebracht. So heißt es in 'City Of Orgies' am Ende: „I was born the second son of a sailor man./ I'm in a punk rock band./ And I bring every brick to fall.“

Damit wird auch gleich mal der eigene Stil ein bisschen beschrieben. Die meisten Stücke sind nämlich schon eher dem Punkrock zuzuordnen. Bloß ausgerechnet die zwei Sachen, zu denen Videos gedreht wurden, sind eher die ungewöhnlicheren auf der Platte.

'Caravan' macht nämlich der Bezeichnung „Gypsy-Punk“ alle Ehre mit Gästen an Tuba, Trompette und Clarinette. Im Songtext wird aber konsequent weiter Seemansgarn gesponnen: „This ship is a time bomb – and I'm going down with it.“

Die Zeichen stehen weiter auf Sturm

Auch das Video zu 'Stormy Sea' ist mit der Atmosphäre eines Wohnzimmerkonzerts sehr schön. Allerdings repärsentiert die eher ruhigere Ballade ebenfalls nicht gerade das Album beziehungsweise den doch eher rockenden Sound von Diving For Sunken Treasure. Unterstützt wird das Quartett übrigens bei diesem Stück von Carlos Montana am Piano, Carola Caggiano am Cello und Mahan Raffael Mobashery an der Violine.

Produziert wurde das Ganze von Sebastian Kiefer, der früher mal eine Punk-Band namens Bullets At The Birthdayparty hatte. Die Band selbst bleibt lieber anonym. Ihre Mitglieder nennen sich Huckleberry Blues, Johnny Dingsbums, Max Paul Maria und Chris McCool. Der zuletzt Genannte spielt den Bass und steckt übrigens auch noch hinter Playpad Circus, wobei er unter diesem Pseudonym wiederum abstrakte HipHop-Instrumentals baut.

Fazit: Wer zufällig oder sogar ganz bewusst in die 'Motherfucker Jazz Bar' stolpert, wird sich anfangs vielleicht noch ein bisschen über die vier Herren auf der dortigen Bühne wundern. Aber die heiser, oft auch gerne mehrstimmig vorgetragenen „Seemannslieder" rocken und die Spielfreude von Diving For Sunken Treasure ist definitiv ansteckend.

Mehr Informationen unter: http://www.divingforsunkentreasure.com

CD voraussichtlich ab 15. Februar 2013 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Berni Mayer – Black Mandel
Playpad Circus – Phantasma EP


Diving For Sunken Treasure live und in Farbe 2013: 22.02. Berlin – Franken (Releaseparty) *** 23.03. Leipzig – Horns Erben *** 02.04. Hamburg – Hafenklang *** 08.04. Reutlingen – Franz K. *** 13.04. Stans (CH) – Stanser Musiktage (Festival) *** 23.05. Berlin – Lido *** 22.06. Schrobenhausen – Stadtfest

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6. Februar 2013 3 06 /02 /Februar /2013 20:56

Gleich mit ihrer ersten Single 'Told You So' konnte die in Hamburg aufgewachsene und inzwischen in Berlin lebende Sängerin im Herbst 2012 die Charts erobern. Zwar reichte es erstmal nur für die Top 50, aber immerhin nahm Matthias Schweighöfer die zweite Single 'I Couldn't Care Less' auf den Soundtrack zu seinem Film 'Schlussmacher'. Und da das Album 'Gladys' gekonnt den Mix aus Soul-Pop und Retro-Sounds weiterspinnt, sind weitere Erfolge nicht ausgeschlossen.

cover-leslie-clio.jpgWarum das Album 'Gladys' heißt, ist unklar. Die Verbindung zu Gladys Knight könnte passen. Immerhin hat die amerikanische Sängerin unzählige R'n'B-Hits für das renommierte 'Motown'-Label eingesungen. Aber angeblich soll der Titel lediglich ein Name unter vielen sein, den Leslie Clio sich einfach dafür ausgesucht hat.

Gut ausgesucht waren auch die Singles, weil das freche 'I Could'nt Care Less' einen gelungenen Kontrast zum etwas düsteren 'Told You So' bieten konnte. Gemeinsam ist den beiden Songs jedoch, dass sie ihrem Ex eher die kalte Schulter zeigt.

Den Lyrics von 'Told You So' nach ist sie weg, nachdem er eine Andere im Bett hat. So leid es ihr tut, aber da stimmen ihre Vorstellungen einer Beziehung nicht mit seinen überein: „So don't say I didn't./ I told you so, I told you so, I told you so./ You kept wishing I was her./ I'm afraid we don't concur.“

Soul Sister No. 1

Bei 'Sister Sun Brother Moon' wird die Musik etwas schunkliger, schleppender und mit Streicher-Einsatz melancholischer. Da darf auch eng umschlungen geschmachtet werden, denn das klingt schön. Trotzdem ist Leslie Clio hoch anzurechnen, dass sie nicht überwiegend auf langsame Balladen wie ihre Los-lassen-Hymne 'Let Go' setzt. Produzent Nikolai Potthoff, eher bekannt für Indierock mit Tomte, Muff Potter und Thees Uhlmann, zeigt auf jeden Fall bei 'Gladys' sehr gelungen, dass er auch anders kann.

Sollte noch eine weitere Single ausgesucht werden, empfiehlt sich 'God No More'. Das Lied rockt kämpferisch zu einem Up-Tempo-Beat, so dass Leslie Clio hier noch einmal eine etwas andere Seite von sich zeigen kann, die definitiv Lust auf mehr macht.

Fazit: Mit den elf Stücken auf 'Gladys', die alle unter vier Minuten Spielzeit haben, ist eine halbe bis dreiviertel Stunde schön in der Tradition von Amy Winehouse und Duffy gefüllt. Um mit dem Debüt einen ersten guten Eindruck zu machen, reicht das. Aber da darf gerne noch mehr folgen.

Mehr Informationen unter: http://www.leslieclio.com

CD voraussichtlich ab 8. Februar 2013 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
The Script – #3
Parov Stelar – The Princess

Leslie Clio live und in Farbe 2013: 15.04. Wien (A) – WUK *** 18.04. Stuttgart – Kellerklub *** 20.04. Frankfurt/Main – Zoom *** 21.04. Köln – Die Werkstatt *** 22.04. Dortmund – Freizeitzentrum West (FZW) *** 23.04. Münster – Gleis 22 *** 25.04. Leipzig – Moritzbastei *** 26.04. Hamburg – Molotow *** 27.04. Berlin – Festsaal Kreuzberg

 

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30. Januar 2013 3 30 /01 /Januar /2013 18:05

Der kommerzielle Durchbruch gelang Unheilig mit ’Große Freiheit’ 2010 relativ überraschend. Zwar hatte ’Puppenspiel’ sich davor auch schon über 100.000-mal verkauft, aber mit fast 2 Millionen verkauften Einheiten war das Nachfolgewerk eine absolute Sensation. Kein Wunder also, dass alle wissen wollen, welcher Kopf eigentlich dahinter steckt. Die Antworten darauf liefert der Sänger, der sich hinter dem Pseudonym „Der Graf“ verbirgt, mit seiner Autobiografie ’Als Musik meine Sprache wurde’ – die er nun auch selbst als Hörbuch eingelesen hat.

cover-unheilig.jpgMit seiner markanten Stimme gibt der Graf Einblicke bis zurück in seine Kindheit, wo ihm in der Schule gesagt wurde, dass er wohl nicht für die Bühne gemacht sei. So lautete der Rat des stellvertretenden Rektors: „Suche dir einen Beruf, in dem du mit niemanden reden musst und keinen Kontakt mit Menschen hast.“

Tja, das war wohl eine kolossale Fehleinschätzung, durch die sich der Graf aber nicht vom Weg abbringen ließ. 1994 nahm er schließlich seine erste Platte ’Dreams And Illusions’ auf, um sich damit bei verschiedenen Plattenfirmen zu bewerben. Was ihm leider nicht gelang. Dafür wird sie heutzutage von vielen Fans gesucht.

Start mit Träumen oder Traumstart?

In seiner Autobiografie stellt sich der Graf die Frage, wie er die Musik seiner Anfänge für all diejenigen beschreiben soll, die diese CD nie zu hören bekommen werden: „Was soll ich sagen? Es war reiner Synthie-Sound mit einer – nennen wir es mal – jammerigen Stimme. Nichts, was mir heute peinlich sein müsste. Denn in jenen Tagen war es das, was ich wollte. Und auch das, was ich konnte.“

Der Vorteil des Hörbuchs ist, dass sich die Hörer jetzt selbst völlig unkompliziert ein Urteil bilden können. Als Bonus ist sowohl der allererste Song ’Success’ vom Grafen als auch ’Dreams And Illusions’ enthalten. Und was soll ich sagen? Seine Einschätzung ist mehr oder weniger zutreffend, aber das Ergebnis durchaus interessant.

Blick zurück nach vorn!

Schließlich nimmt die Musikkarriere doch noch Fahrt auf, weitere Aufnahmen und auch erste Auftritte folgen. Aber natürlich gibt es auch Rückschläge, wie persönliche Differenzen mit dem damaligen Produzenten oder auch gesundheitliche Probleme, die den Grafen fast seiner Stimme berauben.

Oder das Unheilig wegen dem überraschenden Erfolg der Single ’Nossa! Ai Se Eu Te Pego!’ von Michel Teló der krönende Einstieg auf Platz 1 verwehrt blieb. Doch wie wir alle wissen, wird am Ende alles gut. Zumindest bis Mitte 2012, wo ’Lichter Der Stadt’ wieder ein Nummer-1-Album geworden ist und wo die bisherige Geschichte endet.

Und der Graf stellt in seinen letzten Sätzen klar, dass da noch mehr folgen wird: „Ich habe mein Ziel noch längst nicht erreicht. Ich kenne es noch nicht einmal. Einzig den Weg, den ich noch vor mir habe, würde ich ungern alleine gehen und würde mich deshalb über jeden Begleiter freuen.“

Fazit: Diese Biografie war vielleicht nicht zwingend notwendig, ist aber bestimmt nicht nur für Fans interessant. Zwar geht der Graf relativ nüchtern und eher informativ als emotional auf ’Als Musik meine Sprache wurde’ seine bisherigen Lebensstationen durch. Trotzdem berühren einen mal mehr oder weniger stark einzelne Details schon, wenn er zum Beispiel die Hintergründe zu einigen Stücken erklärt, die mit persönlichen Schicksalen verbunden sind. Und das macht das Werk natürlich hörenswert.

Mehr Informationen unter: http://www.unheilig.com

Hörbuch seit 18. Januar 2013 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Various – Dark Symphonies
Philip Steele – City Of Light

Unheilig live und in Farbe 2013: 9.2. Hamburg – O2 World *** 22.2. Erfurt – Messehalle *** 23.2. Chemnitz – Arena *** 2.3. Kempten – Bigbox *** 3.3. Zürich (CH) – Hallenstadion *** 7.3. Augsburg – Schwabenhalle *** Salzburg (A) – Salzburgarena *** 19.4. Trier – Arena *** 20.4. Frankfurt – Festhalle *** 10.5. Braunschweig – VW Halle *** 11.5. Dortmund – Westfalenhalle 1 *** 18.5. Laboe – Kurstrand *** 21.6. Kassel – Auestadion *** 22.6. Halle (Saale) – Freilichtbühne Peißnitz *** 29.6. München – Tollwood Sommerfestival *** 18.7. Emmendingen – Schlossplatz *** 19.7. Straubing – Bluetone Festival an der Donau *** 20.7. Dresden – Elbufer *** 24.7. Salem – Schloss *** 27.7. Mannheim – Schloss *** 2.8. Reifnitz am Wörthersee (A) – Festplatz *** 9.8. Münster – Schlossplatz *** 16.8. Oldenburg – Freigelände an der Weser-Ems-Halle *** 17.8. St. Goarshausen/Loreley – Freilichtbühne *** 31.8. Cottbus – Spreeauenpark *** 7.9. Mönchengladbach – Warsteiner HockeyPark *** 8.9. Berlin – IFA Sommergarten (Messe Berlin)

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21. Januar 2013 1 21 /01 /Januar /2013 15:37

Der Titel für die dritte Scheibe der Pop-Rock-Gruppe The Script aus Irland lautet ganz schlicht ’#3’. Im Gegensatz zu dieser Einfachheit setzt das Trio bei seinen Stücken auf etwas bombastischere Sounds und eingängige Refrains. Nach zwei Nummer-eins-Alben in Großbritannien sollte damit nun auch der Durchbruch in Deutschland gelingen.


cover-the-script3.jpgNachdem es ihre ersten beiden Alben ’The Script’ und ’Science & Faith’ nur knapp in die deutsche Top 40 schafften, könnte ’#3’ nun höhere Regionen der Charts erklimmen. Hilfreich ist zumindest, dass Til Schweiger die Single ’Hall Of Fame’ für den Soundtrack zu seinem Film ’Kokowääh 2’ ausgewählt hat und Will.i.am von den Black Eyed Peas mitsingt.

Die Mutmacher-Hymne konnte sich jedenfalls schon Platz 2 in den deutschen Single-Charts sichern. In den Lyrics heißt es, dass alle Hörer ihr Ziel erreichen könnten, wenn sie fest an sich glauben: „Standing in the hall of fame – and the world's gonna know your name./ Cause you burn with the brightest flame – and the world's gonna know your name.“

Countdown zum Glücklichsein

Als zweite Single, die ebenfalls auf ’Kokowääh 2’ zu finden ist, wurde ’Six Degrees Of Separation’ ausgewählt. Das Lied ist eine Art Schritt-für-Schritt-Anleitung, bei der im Songtext sechs Punkte zur Bewältigung einer Trennung erklärt werden: „First, you think the worst is a broken heart./ What's gonna kill you is the second part./ And the third, is when your world splits down the middle./ And fourth, you're gonna think that you fixed yourself./ Fifth, you see them out with someone else./ And the sixth, is when you admit that you may have messed up a little.“

Dabei achten Sänger Daniel O’Donoghue, Gitarrist Mark Sheeban und Schlagzeuger Glen Power darauf, dass weitestgehend auf Ecken und Kanten verzichtet wird. Dafür sorgen sowohl die poppige Instrumentalisierung als auch die freundlichen Texte. Im Grunde gehen auch die restlichen acht Stücke in diese musikalische und inhaltliche Richtung.

Bei den Stücken mit höheren Anteil an Sprechgesang wie zum Beispiel ’If You Could See Me Now’ und ’Give The Love Around’ erinnern sie an Travie McCoy und seine Gym Class Heroes, Linkin Park und Chiddy Bang. Stimmig macht die Sache, dass The Script in der Vergangenheit auch schon mit House-Produzent Armand van Helden und US-Rapper B.O.B. kooperiert haben.

Fazit: Mit ’#3’ haben The Script ihren Mix aus Pop und Rap so gefühlvoll verfeinert, dass er perfekt im Radio und in deutschen Liebeskomödien eingesetzt werden kann. Ein paar mehr Überraschungen hätten ruhig eingebaut werden können, aber so sind sie mit ihren Ohrwürmern auf der sicheren KuschelRock-Seite – was ja auch nicht schlecht ist.

Mehr Informationen unter: http://www.thescriptmusic.com

CD voraussichtlich ab 25. Januar 2013 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Maroon 5 – Call And Response (The Remix Album)
Various – Radio Teddy Hits Vol. 10

The Script live und in Farbe 2013: 22.01. Berlin – Huxley’s *** 23.01. München – Kesselhaus

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14. Januar 2013 1 14 /01 /Januar /2013 23:38

Nachdem er bereits zusammen mit den Melody Makers seit 1985 Platten veröffentlicht hat, erschien vor zehn Jahren mit ’Dragonfly’ die erste Solo-CD von Reggae-Sänger Ziggy Marley. Quasi passend zu diesem Jubiläum lässt der Jamaikaner nun mit den Live-Aufnahmen auf ’In Concert’ seine Karriere ein wenig Revue passieren.

cover-ziggy.jpgEröffnet wird das neue Werk mit ’Higher Vibration’, das schon 1999 entstanden ist. Von der Scheibe ’Spirit Of Music’, mit der Ziggy Marley & The Melody Makers Platz 1 der US-Reggae-Charts erobern konnten, wird außerdem ’Jah Will Be Done’ präsentiert.

Ziggy lässt sich live bei seinen Stücken auch gerne die Zeit, um sie voll auszukosten. Die Aufnahme von ’Jah Will Be Done’ ist zum Beispiel knapp über acht Minuten lang, was etwas Meditatives hat.

Wild and free again!

Gut ein Drittel der Songs stammt aber von seinem letzten Album ’Wild & Free’, an dem unter anderem auch sein Sohn Daniel Marley und Schauspieler Woody Harrelson mitwirkten. ’Tomorrow People’ tritt schließlich die Zeitreise in die späten Achtzigerjahre an. Wohingegen er mit ’Black Cat’ zeigt, dass er sich auch gerne von Ska beeinflussen lässt.

Hinzu kommen noch zwei Cover von Stücken seines berühmten Vaters Bob Marley: ’Is It Love’ und ’War’ (im Medley mit ’Justice’). Im Gegensatz zu ihm und seinen jüngeren Halbbrüdern Damian und Ky-Mani erreichte Ziggy Marley übrigens bisher nie eine Chartsplatzierung in den deutschen Hitparaden. Aber das kann sich in Zukunft ja noch ändern!

Das beste Stück ist meiner Meinung nach aber ’Beach In Hawaii’, das ursprünglich 2006 auf der ’Love Is My Religion’ erschienen ist. In den Lyrics, die er mit hawaiianischen Wörtern angereichert hat, beschreibt er, wie er an einem Strand entspannt: „I’m on a rocky cliff, oh I wish you were here with me – on the beach in Hawaii./ A little pakalolo*, and I say mahalo**.“ (übersetzt heißt das: * Marihuana, ** Danke)

Fazit: ’In Concert’ liefert einen tollen Überblick darüber, was Ziggy Marley in gut einem Viertel Jahrhundert für den Reggae getan hat – schöne Lieder, die Missstände anprangern, aber auch die Sonnenseiten des Lebens feiern.

Mehr Informationen unter: http://www.ziggymarley.com

CD voraussichtlich ab 18. Januar 2013 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Shabani – I Love Wohlstandstrash
Jacques Palminger – Mondo Cherry

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7. Januar 2013 1 07 /01 /Januar /2013 17:43

Vor gut zwei Jahren gab es schon die ersten Hinweise darauf, dass Ghostface Killah vom Wu-Tang Clan und Sheek Louch vom D-Block, früher auch bekannt als The Lox, gemeinsam ein Album unter dem Projektnamen Wu-Block veröffentlichen würden. Immer wieder gab es einzelne Tracks zu hören, aber die CD ließ auf sich warten. Vor ein paar Wochen wurde sie fertig – und macht dem Titel alle Ehre, denn das Duo konnte einen ganzen Haufen ihrer Crew-Mitglieder zum Mitmachen bewegen.


cover-wu-block.jpgGleich das erste Stück eröffnet das Album mit den ’Crack Spot Stories’ von Ghost, Sheek, Raekwon und Jadakiss. Darin zitieren sie unter anderem eine Zeile aus den Lyrics von Ice Cube aus ’It Was A Good Day’ passend zum entspannten Beat von Fithestate: „Today was a good day, no one got shot./ No police and none of that. That’s how it is in our spot, yeah.“

’Drivin Round’ mit Erykah Badu geht musikalisch in eine ähnliche Richtung. ’Summertime’ von DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince (aka Will Smith!) lässt grüßen. Entsprechend relaxed cruisen Sheek, GZA und Masta Killa über das Instrumental beziehungsweise durch die Stadt: „It’s music loud, windows down, summer heat vibing./ It’s live when I’m gliding. I’m smoking while I’m driving – drivin round./ I’m riding, miniskirts flirting while I’m passing./ They waving, I’m leaning hard cruising./ Grooving to the beat as I move through these main streets.“

Honey, I shrunk the Stick Up Kids

Wer ein bisschen mehr Action erwartet, wird aber natürlich auch nicht enttäuscht. Red Spyda, der davor unter anderem eher im Umfeld der G-Unit unterwegs war, hat zum Beispiel für ’Stick Up Kids’ ordentlich Druck ins Instrumental gepackt.

Etwas luftiger ist auf jeden Fall dann noch ’Been Robbed’ mit einem Sample aus ’Stick Up’ von The Honey Cone („Help, I’ve been robbed“), mit dem es das weibliche Soul-Trio 1971 bis auf Platz 11 der Billboard-Charts geschafft hat.

Hands up for the Wu-Block

Jadakiss ist übrigens bei insgesamt drei Tracks dabei, Styles P sogar bei vier Songs. Das beste Stück der Jungs ist aber ’Pull Tha Cars Out’. Alles hört sich hier ziemlich düster an. Als würden sie im dunklen Wald einen Horrorfilm vertonen und nicht wie im Songtext beschrieben eine Party mit Frauen und Drogen feiern.

Schade ist ein wenig, dass die älteren Sachen, die überhaupt erst zu diesem Album führten, nicht enthalten sind. So existieren zum Beispiel noch ’Hands Up’ und ein Track namens ’Wu Block’, den sogar The RZA für das Projekt produziert hat. Zu hören gibt es diese Produktionen immerhin auf http://www.wublockmusic.com im Rahmen eines Free Download Mixtapes von DJ Tiger. Und ’Union Square’ wurde sogar als offizielle Single angekündigt, ist aber anscheinend nur als mp3 bei iTunes erhältlich.

Fazit: Aber Die beiden Gruppen ergänzen sich tatsächlich ganz gut, denn die gemeinsame Schnittmenge ist ja mit dem eher harten Sound aus New York ziemlich groß. Klar, neu erfunden wird damit natürlich nichts. Und ein paar der Stücke erscheinen durchaus austauschbar. Aber insgesamt fallen bei den 15 Tracks genug Ideen ab, um mit ’Wu Block 2012’ Lust auf mehr zu machen. Hoffen wir also, dass das Kollaborieren auch in diesem Jahr fortgesetzt wird – Sheek und Ghost wollen zumindest am 19. Januar zusammen im französischen Lyon auftreten.

Mehr Infos: http://www.facebook.com/realwublock

CD seit 30. November 2012 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Roc Marciano – Reloaded
The Game – Jesus Piece

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13. Dezember 2012 4 13 /12 /Dezember /2012 21:58

Nachdem der Electro-Frickler Playpad Circus, kurz PPC, 2008 seine Debüt-LP 'Further Down The Line' noch im Eigenvertrieb veröffentlicht hat, kommt nun mehr von ihm über Equinox Records raus. Mit Arbeiten für Audio88, 2econd Class Citizen und Odd Nosdam als Referenzen hat der Berliner da die Messlatte für seine 'Phantasma EP' hoch gelegt – und punktet mit abwechslungsreichem Abstract HipHop.

cover-playpad-circus.jpgDas erste Stück 'Trailer's Drop' beginnt erst ganz freundlich, geht dann nach einer Art heiserem Kichern in einem stampfenden Beat über und wird nach und nach immer chaotischer mit Vocal-Schnipseln, Verzerrungen und Störgeräuschen. Zwischendurch gibt es mit ein paar Streicher-Sounds etwas Entspannung, bevor der Beat den Kopf weiter nicken lässt.

Zum Ende hin hört es sich an, als ob der Beat mit einem Echo-Effekt gedoppelt wird, bis schließlich wieder der ruhige Part vom Intro einsetzt. In den fast fünf Minuten tut sich mehr als bei anderen Leuten auf einem ganzen Album.

Manege frei!

Für die zweite Nummer 'Sculpting Supernova' hat Playpad Circus ein paar Lyrics vom kanadischen Rapper Noah23 zerhackt, mit dem er auch schon diverse Stücke gemeinsam aufgenommen hat. Von dem eher unzusammenhängenden Sprachfetzen abgesehen ist der über sechsminütige Track aber wesentlich konventioneller als der Opener seiner 'Phantasma EP'.

Damit sich seine vielschichtigen Produktionen voll entfalten können, lässt sich Playpad Circus nun deutlich Zeit bei den einzelnen Werken. 'Maria Parhuzam' kommt sogar auf eine Spieldauer von über sieben Minuten, während 'Further Down The Line' damals trotz zehn Aufnahmen keine halbe Stunde lang war.

Diving for drunken treasures

Auf https://soundcloud.com/#playpadcircus bietet Playpad Circus übrigens die Tracks vom Debüt als Free Downloads an. Um das Drum Recording dafür kümmerte sich Sebastian Kiefer, mit dem Playpad Circus auch gemeinsam in der Band 'Diving For Sunken Treasure' spielt.

Zum lebenslustigen Titel 'Drink And Fuck' muss noch gesagt werden, dass er bereits auf einer Split-Single mit Azabeats zu hören war/ist, die durch Luana Records veröffentlicht wurde. Überraschenderweise klinkt das Ganze schon recht punkig nach Electroclash. Das rockt auf jeden Fall!

Die EP endet schließlich mit 'Wide Awake', das eine Art Neuinterpretation von 'Neun' aus dem Debüt 'Further Down The Line' darstellt. Darin wird zu ruhigen, fast bedrohlichen Klängen der britische Film 'Cashback' zitiert, bei dem Hauptfigur Ben unter Schlafstörungen leidet: „The more I tried to sleep, the less tired I felt. I was wide awake. I tried everything. I'd just become immune to sleep.“

Fazit: Klar, im Radio oder im Club zum Tanzen werden die Sachen von Playpad Circus eher weniger zu finden sein. Aber wer auf der Suche nach etwas ungewöhnlicheren Electro-Instrumentals ist, sollte in die 'Phantasma EP' reinhören, die für meinem Geschmack definitiv zu kurz ist und Lust auf mehr macht.

Mehr Infos unter: http://www.equinoxrecords.com/artists/playpad_circus/

EP voraussichtlich ab 14. Dezember 2012 erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Deckard – For A Better Tomorrow
Sepalot – Chasing Beats

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22. November 2012 4 22 /11 /November /2012 00:01

Immer das Gleiche zu Weihnachten: Baum besorgen, Familienessen, Messe besuchen – für viele bedeutet das „Fest der Liebe“ nur Stress. So wie bei den van den Bergs, deren Weihnachtsfest Helge Schneider in einem knapp 13-minütigen Hörspiel vertont hat. Und das lässt die amüsierten Hörer schnell den eigenen Stress vergessen!

cover-helge-schneider.jpgSchneider-Fans der ersten Stunde – oder zumindest aus der Zeit vor seinem Durchbruch mit der Erfolgssingle 'Katzeklo' im Jahre 1994 – könnten auch schon im Besitz von 'Weihnachten bei van den Bergs' sein. Erstmals erschienen die vier Stücke nämlich 1992.

Aber passt jetzt auch ganz gut, und zwar nicht nur zum 20-jährigen Jubiläum. 2012 hat Helge Schneider immerhin auch den Großen Karl-Valentin-Preis erhalten, weil er „in der Nachfolge Valentins herausragende künstlerische Leistungen vorweisen“ konnte. Wie das stimmt, wird durch das nun von 'Roof Music' frisch aufgelegte Mini-Hörspiel durchaus bestens belegt.

Es gibt Geschenke, Baby

24. Dezember, 16 Uhr: Heinz van den Berg (gesprochen von Helge Schneider) hat gerade das Essen beendet und fragt seine Frau Erika (auch Helge Schneider), wo ihr Sohn Jürgen (noch mal Helge Schneider) steckt. Also ruft er ihn aus seinem Zimmer: „Komm rein jetzt hier. Wir wollen feiern.“

Kaum ist Schlag 4 (gespielt von der Uhr), muss der arme Junge auf der Flöte spielen (gespielt von Helge Schneider). Nachdem der Weihnachtsmann (gesprochen vom Weihnachtsmann) erst Geschenke verteilt sowie Jürgen, weil er was verbrochen hat, bestraft hat und nicht mehr auf ein Tässchen Kaffee bleiben will, ist der 'Kirchgang' angesagt.

Doch auch die Messe hält Überraschungen bereit: Der Pastor verputzt auf der Kanzel ein paar Reibekuchen, begrüßt die van den Bergs persönlich und ruft dann die Gemeinde auf, zu den Klängen der Orgel (gespielt von Doktor Freese – der wiederum auch von Helge Schneider gespielt wird) den 'Geschenke-Song' anzustimmen. Wie dieser ganz normale Wahnsinn erklärt werden kann, verrät dann aber erst das vierte und letzte Stück, das genial den Bogen zurück zum Anfang schlägt.

Fazit: Mit 'Weihnachten bei van den Bergs' zeigt sich Helge Schneider in Bestform. Quasi im Alleingang beschreibt er ein mehr oder weniger normales Weihnachtsfest und kitzelt dabei gekonnt die Absurditäten des Alltags zwischen Genie und Wahnsinn hervor. So gibt es zum Schluss hier noch einen kleinen Tipp von Helge Schneider: „Schon jetzt an Weihnachten denken“! Mit seiner CD sollte das kein Problem sein.

Mehr Infos unter: http://www.helge-schneider.de

CD seit 21. November 2012 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Some very special Christmas Gifts – Durwood Douche, Mr. Hankey u.a.
Michael Gantenberg – Neuerscheinung (Hörbuch gelesen von Bastian Pastewka)

Helge Schneider live und in Farbe 2012 und 2013: 21.-23.12. Mülheim – Stadthalle *** 08.-10.02. Köln – Philharmonie *** 11.02. Frankfurt – Alte Oper *** 12.-13.02. Stuttgart – Liederhalle Beethovensaal *** 14.02. Kassel – Stadthalle *** 15.02. Würzburg – St. Oliver Arena *** 16.02. Mainz – Phoenixhalle *** 17.02. Koblenz – Rhein-Mosel-Halle

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