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13. September 2012 4 13 /09 /September /2012 16:54

Eine Idee, drei Leute, fünf Tracks – das klingt doch nach einer lösbaren Aufgabe. Und das Ergebnis von Marteria, Yasha und Miss Platnum kann sich hören und sehen lassen, denn ’Lila Wolken’ sind doch mal ein ungewöhnlicher Anblick!

cover-lila-wolken.jpgDa geht die Sonne auf! Erst wird Schwarz zu Blau, dann Blau zu Lila. In den Lyrics des Titeltracks beschreibt das Trio zum entspannten Electro-HipHop-Sound einfach passend dazu ein Lebensgefühl, das viele (junge) Menschen bestimmt gut nachvollziehen können: „Wir leben immer schneller, feiern zu hart./ Wir treffen die Freunde und vergessen unsern Tag./ Wolln' kein Stress, kein Druck, nehm'n Zug, noch'n Schluck vom Gin Tonic, guck in diesen Himmel: wie aus Hollywood!/ Rot knallt in das Blau, vergoldet deine Stadt./ Und über uns zieh'n lila Wolken in die Nacht!“

Von Moabit nach Kreuzberg am Meer

Produziert wurde ’Lila Wolken’ von Kid Simius und The Krauts, dem aus DJ Illvibe und Monk bestehenden Produzenten-Team. Alles alte Bekannte, den bevor die Beiden für Miss Platnum und Marteria Instrumentals bauten, waren sie mit Yasha und Malo unter dem Crew-Namen Moabit beziehungsweise Moabeat unterwegs. Und wer sang 2004 bei ihren Songs ’Topmodel’ und ’Macker’ mit? Miss Platnum!

Damals noch stärker im HipHop verwurzelt, schrauben sie nun inzwischen zum Beispiel bei 'Kreuzberg Am Meer' eher smart groovende House-Sounds zusammen. Dazu wird erklärt, was diesen Ort so ausmacht. Alles eher Dinge, die dem Berliner Ex-Senator und Bestseller-Autor Thilo Sarazzin weniger gefallen dürften: „Hier hat jeder, was er will. Die Spanier Pillen, die Schwaben Villen./ Hier ist keiner clean, mein Nachbar lässt sogar die Sara zieh’n./ Auf der Straße spielen die Kinder – Baklava Baklava Kuchen.“

Friede, Freude, Eier treten

Wem diese zwei Tracks zu friedlich daherkommen, bekommt auf den anderen dreien dann aber Action geboten. Zum aggressiveren Beat von 'Bruce Wayne' rappt Marteria darüber, in welcher Liga er jetzt mitspielt. Er erwähnt, dass er mit Jan, Peter und Seeed aufgetreten ist und seiner Mama ein „Haus am See“ gekauft hat.

Fühlt sich wie im Traum an – und der könnte weiter gehen. So bezieht er sich am Ende auf sein Top-Ten-Album und das Stück 'Rock'n'Roll'. Darin zerbricht die Welt in zwei Teile, die er sich mit Casper aufteilt. Bleibt bloß noch die Frage, wann eine Fortsetzung folgt: „Mal gab's Streit und mal gab's Stress./ Los, vertragen jetzt, Mar und Cas./ Starte den DeLorean, Marty McFly./ Zum Glück in die Zukunft 2.“

Wer bei dem Stück Miss Platnum vermisst, kommt dafür bei 'Autoboy' auf seine Kosten. Sang sie einst noch über ihre Liebe zum 'Mercedes Benz', wird nun das Auto ihres Boys platt gemacht. Fremdgehen lohnt sich nicht. Außer, wenn dabei so ein unterhaltsamer Song bei raus springt.

Und wo wir schon beim Zündeln sind, gibt es mit 'Feuer' noch ein nicht zu unterschlagenes Feuerwerk. The Prodigy lassen grüßen: „Auf mein'n roten Shorts steht breit 'Feuerstarter'./ Ich will, dass alle Lichter angeh'n, das Licht in deiner Hand seh'n./ Auch alle, die am Rand steh'n, lasst uns zusammen zähl'n./4, 3, 2, 1 – Feuer!“

Fazit: Marteria, Yasha und Miss Platnum harmonieren sehr gut zusammen, was aber ja auch schon frühere Kollabos zeigten. Zwingend ein Album als Trio muss nun jedoch nicht unbedingt folgen, so lange sie sich auch auf ihren Solo-Werken weiterhin unterstützen.

Mehr Informationen unter: http://www.lilawolken.de/

CD voraussichtlich ab 14. September 2012 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Max Herre – Hallo Welt!
Chima – Stille

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