The Game ist weiterhin produktiv wie lange nicht mehr. Zwar wurde der Veröffentlichungstermin von '1992' immer etwas verschoben, nun meldet sich der Rapper aber mit einem ordentlichen Bumms zurück.
Hier ist die Tracklist:
01. Savage Lifestyle
02. True Colors/It's On
03. Bompton
04. Fuck Orange Juice
05. The Juice
06. Young Niggas
07. The Soundtrack
08. I Grew Up On Wu-Tang
09. However Do You Want It
10. Baby You (feat. Jason Derulo)
11. What Your Life Like
12. 92 Bars
13. All Eyez (feat. Jeremih) [Bonus Track]
Hier nur mal kurz ein Satz zu 'True Colors': Wie der Name schon andeutet, nimmt der Rapper darauf Bezug auf 'Colors', das Ice-T 1988 für den Soundtrack zum gleichnamigen Film aufgenommen hat.
Enthalten ist das Stück auf dem kommenden Album '1992'. Der Künstler selbst sagt darüber in einer Pressemeldung: „It is inspired by what was going on in my life, my city & the world when I was 12 years old coming into my teenage years. Crips & Bloods were both pulling me in both directions. Joining one of the gangs was almost a normality for a young African American male growing up in Compton & the surrounding areas of Los Angeles County.”
Das könnte dazu passen: Doppelrezi zu 'Streets of Compton' und 'Block Wars'
Gemeinsam mit den Co-executive Producers Cash "Wack100" Jones und Stat Quo hat The Game zwei CDs zu spannenden Projekten an den Start gebracht. Die eine Musik bezieht sich auch eine Doku-Reihe, die andere auf ein Mobile-Spiel.
YG – My Krazy Life (mit u.a. Drake und Kendrick Lamar)
Auch YG aus Compton hatte schon mal einen Track namens 'Bompton' auf seinem Album. Zudem waren unter anderem Drake, Kendrick Lamar, Jeezy und Schoolboy Q darauf zu hören. Eine Kurzkritik dazu gab es im Platten-Sammelsurium für den März 2014. Die Hitsingle daraus war 'My Nigga'. Später holte ihn Jeremih noch für seinen Song 'Don't Tell 'em' ins Studio, der ihm einen Top-Ten-Erfolg bescherte.
Heute ist es soweit: The Game kommt nach Deutschland (Tour-Daten siehe am Ende des Artikels). Da lohnt es sich doch, diese alte Kritik zu seinem Werk aus dem Jahr 2012 zu aktualisieren. Sein Gast bei 'All Lady', Jeremih, tritt heute zeitgleich in Zürich auf, bevor er sich danach für ein paar Shows nach 'Good ol' Germany' rübermacht.
Doch jetzt zurück zu The Game: Auf seine fünfte offizielle Studio-CD hat The Game aus Compton, Los Angeles damals nicht lange warten lassen. Keine anderthalb Jahre nach ’The R.E.D. Album’ folgte ’Jesus Piece’. Ein Schnellschuss ist es aber trotzdem nicht geworden. Ganz im Gegenteil, denn dem zugrunde liegenden Konzept nach soll es zeigen, dass sich der Glaube an Gott und Spaß haben nicht ausschließen müssen. Und Spaß macht das allemal.
Um ehrlich zu sein, scheint The Game das mit dem Überbau für sein Werk nicht ganz so ernst zu nehmen. Nächstenliebe steht jedenfalls schon mal nicht auf dem Plan, wenn er gleich im ersten, fett und düster pumpenden Stück ’Scared Now’ fragt, wer jetzt Angst hat.
„Du sollst nicht töten“ nimmt er vielleicht als Gebot im richtigen Leben sogar Ernst, malt sich in den Lyrics aber dennoch brutale Hinrichtungen für seine Gegner aus: „Put three holes in his head, like a bowling ball./ I'm out the gutter switching lanes in a stolen car./ Fuck the feds, cause a nigga got a murder charge.“
Beat, Pray, Love
Dass er doch zu den Guten gehören kann, beweist The Game später zum Beispiel beim souligen ’Pray’. Darin erzählt er, wie er verhindert, dass ein Mädchen sein Leben wegwirft: „I can't let this girl throw her life away./ Kick the door in the room and told her to put the knife away./ Took her to the hospital like right away.“
Bei ’All That (Lady)’ nimmt’s der Rapper dann leicht und zeigt, dass er außen hart und innen ganz weich ist. Zu einem entspannten Instrumental von Cool & Dre, bei dem das Duo ein Sample von D’Angelo eingebaut hat, beschreibt er die Liebe zu seiner Herzdame. Als Unterstützung hat er sich außerdem Lil Wayne, Big Sean, Fabolous und Jeremih hinters Mic geholt.
Game’s Army
Überhaupt ist die Gästeliste ordentlich gefüllt. ’Heaven’s Arms’ ist der einzige von zwölf Tracks, bei dem The Game alleine rappt. Ansonsten sind noch so unterschiedliche Charaktere wie Rick Ross, Kanye West, Pusha T, Common, J. Cole und Jamie Foxx zu hören.
Allein an der Sommerfrische versprühenden Single ’Celebration’ sind Chris Brown, Tyga, Wiz Khalifa und noch mal Lil Wayne beteiligt. Dazu gibt es auch einen, leider auf dem Album nicht enthaltenen Remix mit Bone Thugs-N-Harmony, da für die Musik ein Sample von deren Hit 'First Of Tha Month' benutzt wurde. Aber der Refrain lautet jetzt bei der Kiffer-Hymne so: „We havin' a celebration, love to stay high.“
Auf Seite der Produzenten ist neben (eher) unbekannten Leuten wie SAP und Black Metaphor, der mit ’Scared Now’ eine starke Nummer abgeliefert hat, vor allem Boi-1da aus Toronto erwähnenswert, der unter anderem schon Top-Ten-Hits für Drake und Eminem produziert hat. Sein Stil ist auf ’See No Evil (Feat. Kendrick Lamar & Tank)’ unverkennbar.
Fazit: Konzept hin oder her, so lange das Ergebnis stimmt, kann The Game erzählen, was er will. So sind die Hauptthemen seiner Songtexte immer noch die eines Gangsta-Rappers: Sex, Drogen, Gewalt. Musikalisch ist ’Jesus Piece’ aber auf jeden Fall etwas ruhiger ausgefallen. Was dem Ganzem aber sehr gut tut – „Halle motherfucking lujah“!
CD seit 11. Dezember 2012 im Handel erhältlich. Mehr Informationen unter: www.comptongame.com
Das könnte dazu passen: Compton (Soundtrack von Dr. Dre mit u.a. The Game, Kendrick Lamar und Eminem)
Passend zum Bio-Pic 'Straight Outta Compton' über die Anfänge mit seiner Crew NWA brachte Dr. Dre endlich neue Musik raus - mit einer ganzen Allstars-Mannschaft. The Game – LAX
Das dritte Studio-Album überraschte mit der Single 'Dope Boys', bei der Trommler Travis Barker von der Fun-Punk-Band Blibk-182 mitwirkte. Weitere Gäste waren u.a. Raekwon, Nas und Ice Cube.
Hier ist noch zur Einstimmung auf die Konzerte 2016 das Video zu 'Or Nah', das vor zwei Jahren veröffentlicht wurde:
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