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25. November 2008 2 25 /11 /November /2008 23:16

Gerade klingen mir noch die Zeilen aus ’Freiheit’ von Curse im Ohr: „Was für große Verantwortung, was für 'ne große Bürde./ Zu beschreiben was für mich die Freiheit heißt, was für 'ne große Hürde./ Ich kann nur meinen kleinen Teil dazu beitragen./ Freiheit kann man nicht eingrenzen, Freiheit muss man ausatmen.“ Nur ein paar Monate später definiert nun Akon mit 'Freddom', was Freiheit für ihn bedeutet.

Eröffnet wird das Album aber wie die meisten Stücke von Akon mit dem Geräusch einer Zellentür, die ins Schloss fällt. Doch anders wie einst bei seinem Album 'Trouble' ist dies nicht die Einleitung dafür, in düsterer Stimmung über seine (klein-)kriminelle Vergangenheit nachzudenken – sondern der Startschuss für das Genießen seiner ganz persönlichen Freiheiten.

Mit 'Right Now (Na Na Na)' möchte Akon nämlich eine neue Ära in seinem Sound ausrufen. Die Geschwindigkeit des Beats und der Inhalt der Lyrics steht schließlich irgendwie in der Tradition des Electro-Freestyle-Hits 'Spring Love' von Stevie B aus den Achtziger Jahren. Auch Akon hofft, eine leider verflossene Liebe zurückzuerobern: „I can't lie - I miss you much./ Watching everyday that goes by - I miss you much./ Till I get you back I'm gonna try – yes. I miss you much./ You are the apple of my eye – girl, I miss you much.”

Auch die nächsten Songs machen sich bestimmt gut in einem DJ-Set zwischen 'Summer Jam' vom Underdog Project oder 'Live Your Life' von T.I., für das dessen Produzent Just Blaze 'Dragostea Din Tei' von O-Zone benutzt hat. Akon hat dagegen auf 'Freedom' fast alles selbst produziert. Lediglich 'Holla Holla' stammt von T-Pain.

Als Gastsänger sind zudem Wyclef, Sweet Rush und Ray Lavender zu hören. Bei 'Beautiful' helfen Akon dann noch seine 'Konvict'-Kollegen Kardinal Offishall und Colby O'Denis aus, wenn es darum geht, die Schönheit seiner Herzdame anzupreisen. In 'Troublemaker' gibt der Meister allerdings zu, dass er immer noch Ärger macht, seine Freiheit genießen will und ein richtiger Partylöwe ist.


Das zeigt er ja auch deutlich im Video zu 'I'm So Paid', in dem er auf einer riesigen Yacht den Lifestyle eines Global Players genießt und mit Young Jeezy und Lil Wayne die Sau raus lässt. Doch Akon kann auch anders. Im Titeltrack lässt er im Songtext anfangs die Geschichte Revue passieren, wie seine Eltern von Senegal nach Amerika kamen auf der Suche nach Freiheit. Ein Gefühl, dass er nun sehr gut nachvollziehen kann: „Everything I have, everything I own – all my mistakes, girl, you already know./ I wanna be free, I wanna be free, yeah./ If you wanna be free, and the land is drug-free – put your hands up, put your hans up.“

Akon setzt seinen Ruhm nun auch dafür ein, die Welt positiv zu verändern. So fordert er nicht nur die Bekämpfung von Drogen in 'Freedom', sondern engagiert sich mit seiner eigenen Wohltätigkeitsorganisation 'Konfidence Foundation' dafür, afrikanischen Jugendlichen bessere Bildungsmöglichkeiten zu schaffen.

Fazit: Wer hätte 2003 gedacht, dass Akon so einen unglaublichen Erfolg erleben würde. Das dritte Album in fünf Jahren gibt ihm aber Recht. Der Afro-Amerikaner ist talentiert und motiviert genug, sich beständig weiterzuentwickeln. 'Freedom' macht gute Laune. Wenn er nun noch auf seiner nächsten CD mehr Texte mit einer ernstzunehmenden Botschaft verfassen würde, wäre er einfach unschlagbar!

Mehr Infos: http://www.akononline.com

CD voraussichtlich ab 28. November 2008 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Curse – Freiheit
Kardinal Offishall – Not 4 Sale

 

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1. Oktober 2008 3 01 /10 /Oktober /2008 15:18

Wie lange musste der kanadische Rapper auf seinen großen Wurf warten? Vor über einem Jahrzehnt veröffentlichte Kardinal Offishall aus Toronto seine Debüt-CD. Seitdem war er gern gesehener Gast bei allen möglichen Produktionen. Nun zahlt sich alles aus. Obwohl ’Not 4 Sale’ genannt, wird ihm dieses Album die Kassen füllen – zu recht!

1997 erscheint sein erstes Album ’Eye & I’ und der Allstars-Track ’Northern Touch’, auf dem noch seine kanadischen Kollegen Rascalz, Choclair, Checkmate und Thrust zu hören sind. 1999 holen ihn die Rascalz noch einmal für das Stück ’Gunnfinga’ ins Studio, während Choclair mit ihm ’S.O.T.’ für seine Scheibe ’Ice Cold’ aufnimmt, für das Kardinal Offishall zudem vier Beats beisteuert.

Darauf folgen Features bei unter anderem Songs von Method Man (auf dem Album ’Tical 0: The Prequel’), Bounty Killer (’The Mystery’), Promoe (’White Man’s Burden’), DJ Whoo Kid (’Canadian Coke’), Pete Rock (’Soul Survivor II’) und Estelle (’Shine’).

Kein Wunder also, dass sich nun seine eigene Gästeliste auf ’Not 4 Sale’ wie ein Who-is-Who der aktuellen Urban Artists liest – von Akon über The Clipse, Rihanna und T-Pain bis hin zu Produktionen von Jake One und Nottz. Eröffnet wird die CD allerdings mit ’Burnt’, einer Kollabo mit Reggaesänger Lindo P von Kardinal Offishalls Crew The Black Jays.

Neben dem Video zu ’Burnt’ gibt es bereits zwei weitere. Das eine Video gehört zum Hit ’Dangerous’, bei dem Kardinal Offishall zusammen mit Akon über seine Traumfrau schwärmt: „I can see it and can’t stop myself from lookin’.
And noticin’ you noticin’ me./ Watch out I seen her type before. That girl is so dangerous.”

Das für ’Set It Off’ zeigt dagegen, wie Kardinal Offishall zusammen mit The Clipse jeden Club zum Brennen bringt. Zu wilden Dancehall-Riddims feiern sich die drei Jungs im Songtext selbst – und Lupe Fiasco: „Superstar Like Lupe.
See me in the Coupe. Hot damn, it's a new day./ I remove the roof as if it's a toupe – to shed light on the jewels, glue on blu-ray.”

Wem der Sound etwas zu aufregend ist, kann aber auch gerne zu ruhigeren Stücken tanzen. Das ’Nina’ enthält Auszüge aus ’My Conversation’ von Slim Smith & The Uniques, das auch schon die kanadische HipHop-Crew Dream Warriors 1990 für ihren Hit ’Ludi’ nutzte.

Bei ’Ill Eagle Alien’ bedient sich der Rapper dann bei ’Englishman in New York’ von Sting, was ja auch schon 1992 bei Shinehead gut funktioniert hat. Für meinen Geschmack aber dann wirklich zu poppig ist das Liebeslied ’Numba 1 (Tide Is High)’ mit Rihanna geraten. Der Untertitel verrät bereits, welches Stück hierfür recycled wird. Dabei ist der altbekannte Refrain einfach ein bisschen zu zuckersüß: „The tide is high but I'm holding on./ I'm gonna be your number one.“

Welche Lyrics Kardinal Offishall aber wirklich wichtig sind, zeigt sich im Booklet. Dort hat er nur zwei Zitate platziert, die dafür aber auch etwas politischer ausgefallen sind: „Fist raised like the Panthers – I spit like my saliva might cure cancer.“
sowie „The ghetto youts are sufferin’. They needin’ a fun day – I’m bleedin’ to see you succedin’ one day.“ (aus ‘Digital Motown’).

Fazit: Kardinal Offishall ist nicht umsonst ein gefeierter HipHop-Star in seiner Heimat. Mit ’Not 4 Sale’ wird er sich nun bestimmt auch weltweit behaupten können. Sein Mix enthält zwar keine überraschenden Zutaten – aber reinknallen tut’s trotzdem!

Mehr Infos: http://www.kardinaloffishall.com

CD voraussichtlich ab 2. Oktober 2008 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Roots Manuva – Slime & Reason
The Game - LAX

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