2011 startete ‘Titania Medien‘ die Hörspielserie ‘Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs‘. Regisseur Marc Gruppe entwickelte dafür zunächst eigene Geschichten, bis schließlich bei Folge 10 die Entscheidung fiel, doch klassische Vorlagen von Arthur Conan Doyle (1859-1930) umzusetzen. Mit Folge 33 und 34 beschreitet die Reihe nun aber sogar noch einen dritten Weg: Die Ideen anderer Autoren auf Holmes umzumünzen!
‘Das graue Haus‘ beschäftige ursprünglich nämlich nicht Holmes‘ Verstand, sondern den detektivischen Spürsinn von Flaxman Low. Erfunden haben ihn H. und E. Heron. Hinter diesem Pseudonymen verbargen sich Hesketh Prichard (1876-1922) und seine Mutter.
Grau, grauer ... Grausen?
Während Holmes (gesprochen von Joachim Tennstedt) im Sommer 1893 auf Anraten von Watson (Detlef Bierstedt) in einem Küstenort eine lang verschleppte Erkältung auskurieren soll, lernt er Dr. Fremantle (Michael-Che Koch) kennen. Während eines Besuchs von Watson erzählt dieser dem Duo, dass das graue Haus dessen jungen Freundes Mr. Montesson (Bruno Winzen) ein tödliches Geheimnis birgt. Auffällig ist zu allererst die exotische Vegetation, die der ebenfalls ermordete Vormund des jungen Hausherren importiert hat.
Die unerklärlichen Umstände der geschilderten Todesfälle lassen Holmes an ‘Die Morde in der Rue Morgue‘ von Edgar Allan Poe denken, die dieser 1841 veröffentlicht hat. Wurde vielleicht mit den Pflanzen auch noch etwas Anderes eingeschleppt?
Hör mal, was da quietscht
‘Die quietschende Tür‘ beruht auf einem Fall, denn der britische Autor Herman Cyril McNeile (1888-1937) seine Figur Ronald Standish lösen lässt. McNeile hat auch den Privatdetektiv Bulldog Drummond erfunden, in dessen Geschichten Standish erstmals auftauchte.
Bei Folge 34 kündigt Katherine Moody (Janina Sachau) ihr Kommen an, ohne nähere Angaben zu ihrem Anliegen zu machen. Dennoch erklärt Holmes seinem wieder einmal verblüfften Freund Watson schon vor ihrem persönlichen Erscheinen, dass die Sache allerdings "...schlecht für den Beschuldigten aussieht."
Ihr Nachbar Hubert Daynton (Matthias Lühn), der ihr zum Ärger ihres Vormundes John Playfair (Jacques Breuer) einen Antrag gemacht hat, wird des Mordes an dem aufstrebenden Maler Bernard Power (Rolf Berg) beschuldigt. Holmes ist dennoch davon überzeugt, dass der ermittelnde Inspector Savage (Sascha von Zambelly) falsch liegt.
Und tatsächlich fällt Holmes bei der Untersuchung des Tatorts direkt eine Sache auf, der niemand Beachtung geschenkt hat und die der Geschichte schließlich ihren Namen gibt: die quietschende Tür! Ihm ist sogleich klar, dass sich damit alles ganz anders darstellt. Doch wer ist der wahre Mörder? Was weiß Katherines Vormund? Oder kann der Butler Wilkinson (Thomas Balou Martin) etwas zur Aufklärung beitragen?
Zurück zu den Wurzeln
Nach dieser durchaus feinen Idee von Regisseur und Produzent Marc Gruppe, mit Vorlagen von anderen Detektiven quasi neue Fälle für Holmes zu erschaffen, wird für Folge 35 mit 'Der Hund der Baskervilles' dann erstmal wieder einer der – wenn nicht sogar DER – Klassiker aufbereitet. Entsprechend der berühmten Vorlage haben sich die Macher von 'Titania Medien' dazu entschlossen, das Ganze gleich auf zwei CDs umzusetzen. Zu hören sein soll es ab 28. September 2018!
Die Folgen 33 und 34 von 'Sherlock Holmes' sind seit Frühling 2018 erhältlich. Mehr Infos: http://www.titania-medien.de/cms/hoerspiele/sherlock-holmes.html