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30. Mai 2013 4 30 /05 /Mai /2013 22:47

2005 veröffentlichte Maxim sein erstes, selbst betiteltes Album. Drei Jahre später folgte 'Rückwärts fallen', dann 2011 'Asphalt'. In all diesen Jahren entwickelte sich sein Stil vom anfänglichen Reggae-Sound immer weiter zu einem ganz eigenen Ding, das jetzt auf 'Staub' das volle Potenzial entfaltet: poetische Popmusik zwischen Melancholie und Hoffnung.

cover-maxim.jpgDass dieses Album schon in ihm gesteckt hat und bloß noch ein bisschen dran gefeilt werden musste, zeigt am deutlichsten wahrscheinlich 'Lieber bluten als frieren'. Das Stück gab es nämlich schon einmal auf seinem Zweitling 'Rückwärts fallen'.

Bereits damals wollte er den Lyrics zufolge einfach keine halben Sachen machen. Das Ganze hat er dann aber anscheinend doch erst jetzt in letzter Konsequenz richtig geschafft: „Ich hab unsere Wohnung gekündigt für diesen einen Augenblick./ Alles aufs Spiel gesetzt und jetzt steh ich da mit Nichts./ Es bricht mir das Herz, aber das war's mir wert./ Ich würd's wieder riskieren, denn ich will lieber bluten – lieber bluten als frieren.“

Friedhof der Kuschelsongs

Die oft auf Wesentliche reduzierte und von Streichern getragene Untermalung dazu haben Jochen Naaf, Teka und Farhot produziert. Was manchmal ein bisschen die Stimmung trübt, ist allerdings, dass bei Maxim die Hoffnung auch schon mal so gut wie gar nicht durchblitzt. Bei '1980 – 2010' ist irgendwie nicht mal der Hinweis tröstlich, dass ein Traum weiterleben wird. Bei 'Hier' – einem Ort, den er gerne weit hinter sich lassen würde – heißt es in den Lyrics, dass es „...gar nicht mal so schlecht ist. Ja vielleicht sogar ganz nett ist.“

Beim Titeltrack gibt es wenigstens die Erkenntnis, dass der Herzensschmerz langsam weniger wird: „Doch die Zeit heilt alle Wunden und es tut nicht mal mehr wirklich weh./ Bald müssen wir uns gar nicht mehr seh'n./ Und dein Punkt wird immer kleiner. Und langsam löst er sich auf./ Und alles, was ich da noch sehen kann, ist Staub.“

„Stirn in den Staub“, meine Soldaten!

Und laut der vorab veröffentlichten  Single 'Meine Soldaten', deren Text Judith Holofernes von Wir sind Helden mitverfasst hat, möchte er den Liebeskummer damit bekämpfen, dass er sein Herz durch eine Armee zum Schweigen bringen lässt. Dass das nicht gelingt, scheint zuerst eher negativ.

Es lässt sich aber von unverbesserlichen Optimisten positiv interpretieren, wenn am Ende doch die Liebe siegt: „Doch ich brauch nur einen Verräter, eine undichte Stelle, einen winzigen Stein für eine gewaltige Welle./ Ein Funken im Zunder und alles steht wieder in Flammen. Die ganze Fassade klappt wie ein Kartenhaus in sich zusammen.“

Fazit: Staub – ein Leben ohne ist nicht vorstellbar. Aufgewirbelt bleibt er lange in der Luft schweben. Auch bei Maxim bleibt vieles in der Schwebe. War's das jetzt? Oder doch nicht? Konkrete Antworten auf Liebesfragen liefert er nicht gerade. Aber vielleicht ist es das, was am Ende bleibt. Ein nachdenkliches Gefühl, das mehr bewegt als die üblichen Liebeslieder.

Mehr Informationen unter: http://www.maximmusic.net/

CD voraussichtlich ab 31. Mai 2013 im Handel erhältlich.

Das könnte dazu passen:
Fayzen – Meer
Bosse – Kraniche
Xavier Naidoo – Bei meiner Seele

Maxim live und in Farbe 2013: 6.7. Dortmund – Sommersause *** 13.7. Bochum – Bochum Total (1Live Bühne) *** 2.8. Bad Oeynhausen – Parklichter *** 3.8. Mönchengladbach – Horst Festival *** 16.10. Dresden – Groovestation *** 17.10. Bochum – Zeche *** 19.10. Bremen – Privatclub *** 21.10. Hamburg – Uebel & Gefährlich *** 22.10. Münster – Skaters Palace *** 23.10. Hannover – Musikzentrum *** 24.10. Leipzig – Moritzbastei *** 26.10. Weinheim – Cafe Central *** 27.10. Frankfurt/Main – Zoom *** 28.10. Stuttgart – Universum *** 29.10. Saarbrücken – Garage (Club) *** 30.10. Köln – Werkstatt

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