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12. Juli 2017 3 12 /07 /Juli /2017 16:43

Lust auf Landleben? Der Slam Poet und Rapper Quichotte kann ein Lied davon singen. Als Kind zog er mit seinem alleinerziehenden Vater ins Haus seines Opas nach Roderwiese. dessen Einwohnerzahl er mit 24 angibt. Die Erinnerungen daran liefern nun aber immerhin ein paar unterhaltsame Anekdoten.

Cover zum Roman von Quichotte

Wer sich übrigens bei der übersichtlichen Anzahl an Nachbarn fragt, wie das gehen soll, Klingelstreiche im Niemandsland zu machen, bekommt von Quichotte auf jeden Fall eine Antwort geliefert. Sogar schon in der Leseprobe, die hier bei Rowohlt verfügbar ist.

Das erste Mal, dass ich von Quichotte gehört habe, war bei dem Stück ’Kassette’, das der Kölner Rapper Tami mit ihm aufgenommen hat. Enthalten ist es auf dem Mixtape ’Zurück in die Zukunft’ aus dem Jahr 2014. In seinen Gastreimen brachte Quichotte unter anderem folgende Lyrics zum Besten: „Diese Scheibe steht für Hockdruck und Tauwetter ... und sorgt dafür, dass alle doof guckend aussetzen./ Tami und Q recorden auf verrückten Loops ... und bleiben – was denn? – Old School, zurück in die Zukunft.“

Vom Maisfeld bis zum Blumentopf und zurück

Nun geht es also zurück in die Vergangenheit. Deutschrap-Fans erfahren dabei, wie er auf seinen Künstlernamen kam und dass ’Kein Zufall’ von Blumentopf den Grundstein für eine Karriere gelegt hat, die Quichotte aktuell bis zum Halbfinale des Prix Pantheon 2017 geführt hat.

Interessant ist, welche Musik im Kapitel 'Die Gurke in der Fleischauslage oder: Von der Liebe' behandelt wird. 'Supergirl' von Reamonn gewinnt da haushoch gegen 'Ich lass für dich das Licht an' von Revolverheld. Q selbst erzählt dagegen, dass ihn ein Kumpel um Hilfe bei einem Songtext gebeten hat. Es ist ihm nämlich tatsächlich passiert, dass er „... sich in ein Tinderdate verliebt“ hat. Passt doch zum Naturburschen: Tinder? Timber! Baum fällt! 

Sein Kumpel Knolle, ohne den er in der Kindheit wahrscheinlich eingegangen wäre, ist einen anderen Weg gegangen. Er hatte weder Bock auf Rap noch auf die Stadt. Schade eigentlich, denn er hatte anscheinend immer einen cleveren Spruch parat.

Herrlich sind die ’Pieces of Knolledge’, also die Knollschen Knowledge-Wissenssprüchlein, die auf jedes Kapitel folgen. Ob der Junge die wirklich rausgehauen hat oder Quichotte sie ihm nun nachträglich zuschreibt, ist ja egal. Ein Beispiel gefällig? „Einen Partner fürs Leben zu finden ist wie eine fette Kuh: ziemlich schwer.“

’Klingelstreiche im Niemandsland’ von Quichotte seit 23. Juni 2017 bei Rowohlt erhältlich. Mehr Infos: https://www.rowohlt.de/autor/quichotte.html

Quichotte live und in Farbe 2017:

  • 04.09. Wuppertal, Hutmacher ('Delayed Night Show' mit Patrick Salmen)
  • 05.09. Köln, Die Wohngemeinschaft - Theater ('Delayed Night Show' mit Patrick Salmen)
  • 11.09. Aachen, Franz (Solo-Show 'Optimum fürs Volk')
  • 15.09. Münster, Kap 8 (Solo-Show 'Optimum fürs Volk')
  • 16.09. Bremen, Kito (Solo-Show 'Optimum fürs Volk')
  • 18.09. Düsseldorf, me & all Hotel (Lesung aus 'Klingelstreiche')
  • Mehr Termine folgen!

Das könnte dazu passen:
Tami – News zu dem Kölner Rapper
Wer mehr über ihn und seine Sektor West Büdchen Gang, zu der unter anderem Veedel Kaztro und Yourz gehören, erfahren will, wird hier mit mehr Infos versorgt. Und hier noch das oben erwähnte Video zu 'Kassette' mit Tami:

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2. Juli 2017 7 02 /07 /Juli /2017 15:10

TV-Moderator Max Moor geht unter die Kinderbuchautoren. Seine feine, ruhige, manchmal dann aber doch sogar schon fast langatmige Erzählweise könnte da den richtigen Ton bei der jungen Leserschaft treffen. Mit 'Flo und der Schnüffel-Büffel' hat er sich ein von ihm bekanntes, aber dennoch originelles Thema ausgesucht.

Cover von Flo und der Schnueffel-Bueffel

Die Sommerferien verbringt die kleine Flo wie so oft auf dem Land bei Opa Ludwig, wo Bauer Werner auch eine Herde Wasserbüffel stehen hat. Eines Tages findet sie ein verlassenes Büffeljunges. Prompt wird sie selbst zur Büffel-Halterin, wobei Schnüffel ein ganz besonderes Tier ist. Flo kann nämlich mit Schnüffel sprechen … und das führt natürlich zu abenteuerlichen Erlebnissen, die zuden noch fein bebildert sind. So gut wie jede (Doppel-)Seite wurde mit schönen Illustrationen von Julia Ginsbach versehen.

Schon auf dem Cover zu 'Lieber einmal mehr als mehrmals weniger' zeigte sich der Autor Max Moor 2012 selbst mit einem Wasserbüffel. Und neben den mächtigen Tieren gab es auch ein paar Anekdoten über Alice zu lesen. Die Tochter einer Freundin besuchte ihn immer wieder gerne auf dem eigenen Hof in Brandenburg. Verglichen mit dem, was dort über sie zu lesen war, dürfte sie Pate für die Beschreibung von Flo gestanden haben. Denn dort heißt es zum Beispiel: „...ihre Haare führten ein derart unberechenbares Eigenleben, dass es unmöglich gewesen wäre, auf diesem Kindskopf so etwas wie eine Frisur auch nur annährend zu definieren.“

Zudem trägt Alice genau wie Flo gerne Schnürstiefeletten und blassgeblümte Kleidchen. Max Moor dankt allerdings einer Fanny für ihre Inspiration. Vielleicht inspirierte diese ja auch Alice. In dem Buch kommt zudem eine Rettungsaktion vor, bei der ein frisch geborenes Büffelchen im Wohnzimmer aufgepeppelt wird. Aber macht ja nichts, wenn das Leben die besten Geschichten schreibt.

'Flo und der Schnüffel-Büffel' ist seit dem 23. Juni 2017 erhältlich. Mehr Infos: https://www.rowohlt.de/autor/max-moor.html

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