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19. Januar 2017 4 19 /01 /Januar /2017 14:45

Besser spät als nie kommt hier nun noch die Auswertung für das vierte Quartal sowie natürlich die Gesamtauswertung für 2016, welche Artikel/Seiten hier im Blog am Meisten besucht wurden. Ausgewertet wird dafür die intern gelieferte Statistik von Over-Blog, was meistbesucht war.

Und täglich grüßt das Murmeltier. Auch im vierten Quartal lag die (wahrscheinlich nie zu Ende gehende) Gruselserie von Volker Sassenberg ganz vorne:

  1. Gabriel Burns
  2. Metrickz
  3. Samy Deluxe

Das dritte Quartal liefert kaum eine Überraschung:

  1. Gzuz
  2. Gabriel Burns
  3. Kontra K

Dabei war Spitzenreiter in den ersten drei Monaten immer (!) 'Dein Song 2014' – wahrscheinlich durch die News zu der Vorjahressiegerin Lina Larissa Strahl. Doch dann holte schon im April 'Gabriel Burns' die Spitzenposition, um sie im Mai an Kontra K abzugeben.

Die große Überraschung im Juni war aber die Übersichtsseite zu Gzuz von der 187 Strassenbande. Das Interesse an dem Rapper stieg vor allem durch sein Mitwirken an der Single 'Ahnma' der Beginner. Das hat sich auch auf die Gesamtauswertung ausgewirkt.

  • Meistbesuchter Artikel über einen Film wurde 'The Riot Club' in der Sammelkritik aus dem März 2015.
  • Meistbesuchter Artikel über ein Buch wurde 'Die gleißende Welt' von Siri Hustvedt.
  • Meistbesuchtes Platten-Sammelsurium ist die Zusammenstellung von Kurzkritiken im Februar 2016 mit unter anderem DJ Vadim und TÜSN.

Aber klar, hier am Ende heißt es jetzt bezüglich der meistbesuchten Seite 2016: And the winner is ...

>>> Gzuz von der 187 Strassenbande unter http://popshot.over-blog.de/tag/gzuz/

P.S.: Unten rechts unter dem Artikel hier sind die Tags, mit denen ihr hoffentlich schnell und einfach zu den erwähnten Künstlern kommt.

Hier im Video zeigt übrigens der Gewinner vom Mai, wie er auf seiner Tour Chefboss "getroffen" hat. Der Kommentar des Fahrers seines Vans: "Auf jeden Fall richtig gef*ckt, Dicker"! Aber seht selbst ab ca. Minute 2:

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20. Mai 2015 3 20 /05 /Mai /2015 15:24

Viele Ansätze, die Siri Hustvedt schon früher beschäftigt haben, werden wieder in ihrem neuen Roman behandelt: Kunst und Kultur, Psychologie und Philosophie, Identität und zwischenmenschliche Beziehungen. Die Geschichte von Harriet Burden hat sie zudem aber in eine ungewöhnliche Form gebracht.

Cover zu Die gleissende Welt von Siri Hustvedt

’Die gleißende Welt’ beginnt mit einer Einführung. Allerdings nicht unbedingt in den Roman, sondern in die von I.V. Hess geschriebene Anthologie über Harriet Burden. Anstoß für diese Künstlerinnenbiografie war ein Brief an ein Kunstmagazin, in dem behauptet wurde, die Künstlerin hätte mit einem Gesamtprojekt namens ’Maskierungen’ ein großes Experiment gewagt. Versteckt hinter drei männlichen Strohmännern wollte sie damit „... nicht nur die frauenfeindliche Tendenz der Kunstwelt entlarven, sondern das komplexe Funktionieren der menschlichen Wahrnehmung sichtbar machen und zeigen, wie unbewusste Vorstellungen von Gender, Rasse und Berühmtheit Einfluss auf das Verständnis derer haben, die ein bestimmtes Kunstwerk betrachten.“

Allein diese Geschichte ist schon spannend, weil der große Plan scheinbar nicht aufgegangen ist. Jedenfalls nicht so, wie gedacht. Die erhoffte Anerkennung wird ihr nämlich zu Lebzeiten verwehrt. Licht ins Dunkel bringt erst die Jahre später erscheinende Künstlerinnenbiografie. Stück für Stück fügt sie sich aus Tagebucheinträgen, Interviews und anderen Quellen wie ein Puzzle zusammen, das einige Schattenseiten in sich birgt ...

Who’s that girl?

Das Faszinierende dabei ist, dass nie ganz klar ist, welche Schlüsse der/die Lesende selbst daraus ziehen kann. Ein Beispiel dafür ist das Aussehen von Harriet, das sich durch das Auge des Betrachters wandelt. Dem Kunstkritiker Oswald Case erscheint sie wie eine gigantische Comicfigur, ihr späterer Lebenspartner Bruno Kleinfeld sieht dagegen in ihr keine gewöhnliche Lady, sondern eine Puppe mit gehobenen Geschmack und vielen Ideen in ihrem Kopf.

Angereichert ist der Roman zudem mit unzähligen Querverweisen und Erläuterungen, die zum Teil selbst ausgedacht sind. Andererseits beziehen sie sich aber auch mal auf Philosophen wie Soren Kierkegaard, Gottlob Frege und Edmund Husserl oder die Autorin Margaret Cavendish, deren fantastischer Roman den Titel für eines von Burdens Werken und damit für die Anthologie geliefert hat. Es gibt zum Beispiel auch eine Fußnote, in der erklärt wird, wer Paul Virilio ist. Darin lässt Siri Hustvedt ihre Figur Harriet 'Harry' Burden (vielleicht sogar stellvertretend für sich selbst) diesen Kulturtheoretiker durch den Kakao ziehen: „Er ist die theoretische Inkarnation der Panik.“

In dem Brief, der im Grunde der Auslöser für die Biografie ist, nimmt sich Siri Hustvedt dagegen selbst auf die Schippe und gibt einen Kommentar ab zu dieser „... obskuren Schriftstellerin und Essayistin, deren Position Burden mit einem ’beweglichen Ziel’ vergleicht.“

Fazit: ’Die gleißende Welt’ ist ein Füllhorn an Ideen. Wer mag, kann das Ganze als bewegende Geschichte zwischen widerstreitenden Charakteren betrachten und mitfiebern, wie sich das Experiment entwickelt. Wer möchte, kann aber auch einen der unzähligen Fäden aufnehmen und viel tiefer in die Hintergründe zu Kunst und Kultur, Psychologie und Philosophie, Identität und zwischenmenschlichen Beziehungen einsteigen. Wer weiß, inwieweit dabei eigene Vorstellungen und scheinbare Wahrheiten hinterfragt werden. Spannend ist das jedenfalls allemal.

Roman seit 24. April 2015 erhältlich. Mehr Informationen und Leseprobe unter:
http://www.rowohlt.de/buch/Siri_Hustvedt_Die_gleissende_Welt.3094001.html

Das könnte dazu passen:
Jonas Winner – Das Gedankenexperiment
Bernhard Schlink – Die Frau auf der Treppe
Diverse – The Big Bang Theory und die Philosophie

Siri Hustvedt live und in Farbe 2015: 31.05. Köln – Balloni Hallen (phil.Cologne) *** 02.06. Stuttgart – Hospitalhof *** 03.06. Hamburg – Schauspielhaus *** 04.06. Berlin – Babylon *** 08.06. Augsburg – Kleiner Goldener Saal *** 10.06. Zürich (CH) – Schauspielhaus

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